Review zu Forza Horizon 4

Alles beim Alten – good old england

Forza bleibt Forza. Wer schon Forza Horizon 2 oder Horizon 3 gespielt hat, wird sich sofort zuhause fühlen. Das Fahrgefühl ist gleich, der Aufbau ist gleich, Skills sind ähnlich aufgebaut und alles in allem wirkt es nicht so innovativ, wie man es vielleicht hofft. Aber das ist nicht schlimm – schließlich wurde viel verbessert und wirklich ausgeglichener gemacht. Das Erfahrungssystem wurde deutlich sinnvoller gestaltet, da jedes Auto seinen eigenen Skill-Tree hat. Somit hat man auch nach 40 Stunden noch Motivation, um weiter zu machen.

Ansonsten sind die Herausforderungen, die Renn-Events gleich geblieben. Von Stunts, Geschwindigkeitszonen, klassischen Rennen, Sprints, Offroad-Rennen bis hin zu Driftzonen und kleinen Story-Missionen hat man von allem etwas. Zwar bleibt die "Story" etwas simpel und uninteressant (hier ist noch Luft nach oben), aber es macht trotzdem Spaß, die unterschiedlichen Herausforderungen zu meistern (die Show-Case-Events sind mal wieder fantastisch inszeniert).

Neu ist das Setting im Vereinigten Königreich (NOCH fahren sie auf der Insel mit EU-Kennzeichen…). Die Landschaften sind wunderschön, die kleinen Dörfer idyllisch und Edinburgh ist eine richtig coole City um quer hindurch zu düsen. Allerdings ist die Umgebung tatsächlich nicht mehr so abwechslungsreich wie es noch der Schauplatz Australien war – hier gab es Wüste, Dschungel, Städte, Wälder. Schottland und England wirken dagegen eher weniger abwechslungsreich. Das macht aber nichts, denn die Liebe zum Detail, die wieder in die Umgebung gesteckt wurde, ist genial. Und was Australien nicht hat und England wieder wettmacht, sind die Höhenunterschiede. Es hat schon was, Serpentinen hinunterzurasen, oder am Gipfel des Berges zu stehen und die Aussicht zu genießen. (Und nicht vergessen: Linksverkehr!)

Nervig bleibt, dass der Soundtrack lizenzrechtlich geschützt ist und Streamen/Youtube-Videos nur begrenzt möglich ist. Außerdem, und ja, das ist Klagen auf hohem Niveau, könnte er einen Tick größer sein. Denn hört man immer den gleichen Sender (d.h. das gleiche Musikgenre), hört man schon öfter den gleichen Song.

Nahtlose Onlineintegration

Neu ist, dass man nicht mehr in den Online-Modus wechseln muss, sondern dass man immer sofort mit einem Server verbunden wird, in welchem sich bis zu 72 Spieler befinden können. Aber keine Sorge, diese nahtlose Integration ist wunderbar gelöst. Ihr könnt immer noch zurückspulen, ihr seid in eurer Erkundungstour nicht eingeschränkt und auf der Karte fahrende Spieler können nicht berührt werden – so kann niemand dem anderen dazwischenfunken.

Dieses „immer online“ sein hat aber große Vorteile (man kann übrigens auch offline ohne Probleme und ohne Einschränkungen spielen): Man ist wirklich dazu verleitet, Rennen online zu fahren und mit anderen Spielern in Kontakt zu kommen, da man ja irgendwie zwangsweise verbunden ist. Die stündlich erscheinenden Live-Events „Forzathon“ sind ebenfalls eine große Motivation. Dies sind kooperative Events, in denen es z.B. darum geht, in einer gewissen Zeit eine gewisse Punktzahl in einer Driftstrecke oder eine gewisse Distanz bei einem Stunt gemeinsam hinzubekommen.

So sind die meisten Events online kooperativ. Auch Singelplayermissionen können zu zweit gestartet werden. Wer aber den Kick sucht, kann selbstverständlich in PvP-Rennen sein Können unter Beweis stellen – auch in Ranglistenspielen.

Man muss aber sagen, dass Forza Horizon 4 eher eine individuelle Erfahrung mit kleinen kooperativen Elementen ist und der Multiplayer-Part doch eher in den Hintergrund rückt. Es geht ja darum, die Welt auf seine eigene Art und Weise mit dem Auto seiner Wahl zu erkunden – der Wettbewerbscharakter ist in Horizon weniger ausgeprägt.