Review zu Final Fantasy XIII

Mehr Strategie als zuvor

Es gehört schon zur Tradition, das nahezu jedes Final Fantasy mit einer abgeänderten Form des runden-basierenden Kampfsystems daher kommt. In Final Fantasy XIII ist man erneut dazu übergegangen, eine Active-Time-Battle Variante, also eben nicht runden-basiert zu wählen. Das Ganze bringt primär erhöhte Dynamik ins Spiel, was gut umgesetzt wurde, denn die Figuren bewegen sich nun viel agiler über das Feld und bleiben an verschiedenen Stellen nach ihren Moves stehen, anstatt immer wieder zum Ausgangspunkt zurück zu kehren.

Wie läuft nun aber das Kampfsystem? Ihr habt bis zu drei aktive Member, von denen ihr aber immer nur den Gruppenführer steuert. Alle anderen Figuren steuern sich selber, was durch die gute KI gut funktioniert, so wechseln sie zur Schwachstelle des Gegners, wenn ihr diese vorher per Analyse-Zauber aufdeckt. Besonders sind auch die Tatsache, dass ihr nach jedem Kampf die Energie wieder aufgefüllt bekommt, das Spiel aber vorbei ist, wenn der Party-Leader im Kampf sein leben lässt. Die meisten Gegner lassen sich nur besiegen, wenn sie in einen Schock-Zustand versetzt werden, dazu haben sie eine Anzeige, die mit schnellen, aufeinander folgenden Schlägen gefüllt werden kann, dies funktioniert aber nur mit Taktik. Hier kommt das Paradigmen-System ins Spiel. Es funktioniert ähnlich wie das Berufe-System alter Teile. So gibt es Brecher, Verheerer, Augmentor, Manipulator, Verteidiger und Heiler.

Der Brecher z.B. macht den meisten Schaden und sorgt dafür, dass sich die Schock-Anzeige nur langsam generiert. Der Verheerer vollführt Angriffe, welche die Schockanzeige schnell füllt, so ist also eine Kombination aus Brecher und Verheerer wichtig, um Gegner schnell in den Schockzustand zu bringen. Augmentor und Manipulator sorgen für positive Zustandsveränderungen des Teams bzw. negative Veränderungen der Gegner. Der Verteidiger zieht Angriffe auf sich und hält viel aus, um andere Mitglieder zu entlasten, der Heiler ist offensichtlich der Medicus der Mannschaft.

Nicht jeder Charakter kann jede Rolle übernehmen, im Verlauf des Spiels erlernen die Figuren aber auch neue Rollen. Paradigmen werden vor dem Kampf im Menü eingestellt, ihr könnt sie selbst zusammenstellen und festlegen, welche Kombination am Anfang eines Kampfes aktiv ist. Wechseln könnt und müsst ihr auch jederzeit im Kampf. Zu Beginn des Titels scheint das System unwichtig, je mächtiger die Gegner werden, umso wichtiger wird es aber, die richtigen Klassen im Team zu haben und zu wissen, wann ein Wechseln von Nöten ist. Abgesehen von den Paradigmen hat sich auch einiges im Bereich der Magie getan, so habt ihr keine Magiepunkte mehr und könnt damit unbegrenzt zaubern. Magie wird aber nicht bei allen Klassen eingesetzt und muss erst erlernt werden, das Levelsystem erklären wir euch später im Detail.

Begrenzt wird die Magie höchstens durch eure Aktionsbalken, der aktive Team-Führer hat eine Anzahl an Balken, welche sich langsam füllt, anfänglich sind es nur 2, es werden aber mehr. Jeder gefüllte Abschnitt ist einen Punkt wert, der in eine Aktion umgesetzt werden darf. Ein normaler Angriff oder ein normaler Eis Zauber kosten z.B. 1 Punkt, eine Eisra Zauber schlägt dann aber schon mit 2 Punkten zu Buche. Es heisst also, zu sehen, welche Fähigkeiten am besten kombiniert werden, die Anzeige füllt sich kontinuierlich wieder auf. Ihr könnt auch eine automatische Kombination der - für die Situation - am besten geeigneten Aktionen wählen, wodurch Kämpfe leider teilweise zum stumpfen A-Gedrücke mutieren.

Zu guter Letzt müssen wir noch auf die bekannten Beschwörungen eingehen, denn auch diese sind wieder mit im Boot. Jeder Charakter hat seine eigene Eidolon, wie die Beschwörungen dieses Mal heissen. Für diese werden Meta-Punkte verbraucht, hiervon habt ihr nur wenige, und diese werden auch nicht nach allen Kämpfen wieder aufgefüllt, daher heisst es mit Bedacht beschwören. Beschwört ihr z.B. die Shiva Schwestern, so ist nur der Beschwörer und die beschwörte Kreatur auf dem Schlachtfeld. Nun müsst ihr so kämpfen, dass sich die Angriffe von Person und Eidolon addieren, um die Metamorphose-Anzeige zu füllen. Ist die Metamorphose gestartet, fangen die richtigen Angriffe an. Ihr habt eine bestimmte Anzahl von Punkten und eine Anzeige, welche Tastenkombination wie viele Punkte verbraucht. Nun könnt ihr mächtige Angriffe ausführen. Die Angriffe sehen gut aus, jedoch sind die Eidolon bei weitem nicht so stark wie sie aussehen und daher auch nicht wirklich nötig.

Ihr lest hier viele Worte über ein neues Kampfsystem, welches aber schnell in Fleisch und Blut übergeht. Leider ist so gut wie immer nur eine Klassen-Kombination der Schlüssel zum Erfolg und durch die drei gleichzeitig aktiven Party-Member in Echtzeit verliert ihr ein wenig den Überblick, welcher Angriff nun wie viel TP gezogen hat. Auch wenn es weniger fortschrittlich war, war das rundenbasierte System der Teile VII und VIII auf Dauer übersichtlicher, von der Qualität sind beide Systeme ebenwürdig.