
Vom Amateur zum Greatest of All Time
Das Herzstück der Einzelspielermodi ist natürlich die Karriere, denn sich vom Amateur-Boxer zum besten Boxer aller Zeiten hochzuarbeiten klingt natürlich verlockend. Am besten steigt man hier mit einem neuen Boxer ein, der euch ähnlich sieht. Zum ersten Mal ist es in Fight Night nämlich möglich, per Xbox Live Vision Cam eure Gesichtsproportionen zu integrieren. Je genauer ihr den Vorgang durchführt, desto größer wird die Ähnlichkeit am Ende sein. Tutorials erklären euch genau, wie ihr vorzugehen habt.
Auch beim Start in eure Fight Night Round 4-Karriere helfen euch Video-Tutorials dabei, die Steuerung zu erlernen und die verschiedenen Möglichkeiten des Spiels zu verstehen. Die Steuerung ist leicht erlernt und kombiniert den rechten Stick als Schlagsteuerung mit diversen Funktionstasten. Alles wirkt durchdacht und geht schnell in Fleisch und Blut über, im wahrsten Sinne des Wortes. Alle Trainingsvideos können auch im Menüpunkt "Meine Ecke" immer wieder aufgerufen werden. Hier findet ihr auch sämtliche Einstellungsmöglichkeiten zum Gameplay, zur Präsentation oder zu EA Trax, eurem Musikstudio. Zudem könnt ihr euch hier gespeicherte Kämpfe ansehen.
Eure Karriere beginnt mit einem Amateurturnier und Kopfschutz, den ihr danach nie wieder sehen werdet, es sei denn, ihr kommt schon über diese Hürde nicht hinaus. So schwer sind die Kämpfe aber nicht, zumal ihr verschiedene Schwierigkeitsstufen einstellen und auch noch einige Regler zu euren Gunsten verschieben könnt. Als Amateur und Profi geht es recht locker zum Sieg, während die Champions-Stufe schon knackiger wird und man sich bei der höchsten Stufe G.O.A.T. (Greatest of all time) im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausbeißen kann. Da helfen auch die Schieberegler für z.B. den Physischen Schaden eurer Schläge oder die Offensivkraft eures Gegners kaum, wenn ihr mit dem kopf durch die Wand wollt. Da heißt es, beweglich sein, Distanz halten, die Deckung hochnehmen und auch mal mit einem Punktsieg zufrieden sein.
Habt ihr die Regel für das Aus nach 3 Niederschlägen in einer Runde aktiviert, erwartet euch eine Videotechnische Panne. Beim Stopp durch den Ringrichter per technischen K.O steht der gegnerische Boxer munter daneben und schüttelt verzweifelt über den Abbruch des Kampfes den Kopf. Wenige Sekunden zuvor ist er eigentlich schwer gezeichnet auf den harten Boden der Ringtatsachen angekommen und sollte eher liegend als stehend zu sehen sein.
Ebenfalls etwas unglücklich ist die Tatsache, dass es keinen Kamerawechsel bei einer Haltungsänderung im Kampf gibt und so die Seite mit der Schlaghand verdeckt wird. Eine langsame Fahrt der Kamera zur anderen Seite wäre hier perfekt gewesen. Dafür sieht es aber umso prickelnder aus, wenn ihr einen Niederschlag zu verzeichnen habt, denn ihr könnt diverse Kameraeinstellungen durchlaufen, um in SlowMotion den Gegner auf die Bretter fliegen zu sehen. Zwischen den einzelnen Runden könnt ihr eure Ausdauer, eure Gesundheit und den eigenen Schaden soweit verbessern, wie ihr in der vorherigen Runde gut gekämpft habt. Trefft ihr viel und werdet selten getroffen, macht das euren Trainer glücklich und die Ringecke kann euch besser versorgen.
Umfangreiche Statistiken nach einem Kampf, zeigen euch, welche Schläge ihr ausgeführt und wie viele ihr davon getroffen habt. Auch in der Karriere selber gibt es diverse Statistiken, die ihr euch ansehen könnt. Ansonsten gilt es, neue Kampf-Termine zu vereinbaren und zwischendurch Training zu absolvieren. Wer die Minispiele auf Dauer eintönig und nervig findet, kann mit einem automatischen Training immerhin 50% von dem Erreichen, was bei perfektem manuellen Training möglich ist.
Habt ihr es in der Karriere geschafft, zum Profi aufzusteigen, werden viele Kämpfe vor euch stehen, um zum größten Boxer aller Zeiten zu werden. 51 Kämpfe werden ihr in der Regel absolvieren müssen, um alle drei Weltmeisterschaftstitel zu vereinen, diese mehrfach zu verteidigen und in eurer Karrierestufe bis ganz nach oben zu steigen. Dann heißt es, die Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen und ordentlich Gamerscore-Punkte mitzunehmen.
Nach dem Ruhestand
Habt ihr eure Einzelspieler-Karriere durch, könnt ihr das Erlernte gleich über Xbox LIVE gegen Gegner aus aller Welt umsetzen. Neben Ranglisten- und Just4Fun-Fights könnt ihr auch von euch erstellte Boxer für die Online-Welt freigeben bzw. andere Boxer nutzen. Für Anfänger empfehlen wir die Einstellungen zu korrigieren und die Xbox LIVE Standardeinstellung "gleiches Level suchen" für Rangliste und Nicht-Rangliste von "Nein" auf "Ja" zu ändern.
Am meisten Spieler tummeln sich aber im Modus "Xbox Live Weltmeisterschaften". Hier könnt ihr in den drei Klassen Leicht-, Mittel- oder Schwergewicht einem Ranking beitreten, wo es darum geht, andere Boxer auf die Matte zu schicken und selber in der Weltmeisterschaftswertung nach oben zu steigen. Es dauert selten länger als fünf Sekunden, bis ein Gegner gefunden wird. Das zeigt schon, wie viel auf den EA Servern los ist.
Die Online-Erfahrung unterscheidet sich von den KI-Kämpfen, weil es dort mehr zu Prügeleien kommt und man deutlich Nachteile spürt, wenn man dann als großgewachsener Fettklops gegen drahtige, flinke Spieler im Infight kämpft. Diese auf Distanz zu halten, ist kaum möglich. Leider geht auch dort etwas an Simulationscharakter verloren, denn wenn beide wie wild dreißig Schläge am Stück auf den anderen Boxer einprügeln, ist das sicherlich nicht mehr realitätsnah. Spaß macht diese Erfahrung aber dennoch und sorgt so für ein rundum gelungenes Boxerlebnis.
Fazit
Fight Night Round 4 haut den Boxsport-Fan im wahrsten Sinne des Wortes um. Die grafische Meisterleistung ist eine wahre Augenweide, solch detaillierte Charaktere gab es in einem Sportspiel noch nie und sorgen so für ein realistisches Boxerlebnis. Allein die Darstellung der Haut mit ihren Adern und den Schweißperlen verzücken mich immer wieder.
Das Gameplay macht Laune und diverse Einstellungsmöglichkeiten erlauben es sowohl dem Anfänger als auch dem Boxveteran, viele Stunden ohne Frust und nur mit Lust vor der Konsole zu sitzen. Die Kommentatoren sorgen für eine packende Atmosphäre, nur die Musik hätte etwas mehr Abwechslung gut gebrauchen können.
Leider fehlen viele bei uns bekannte Topstars im Spiel, hier war die Auswahl an Boxern zu einseitig. Diverse Kleinigkeiten wie permanent gleiche Textnachrichten in der Karriere, zu wenig Show außerhalb des Boxrings oder nicht ganz passende Videosequenzen trüben den exzellenten Gesamteindruck nur leicht.
Denn eines ist ganz sicher: Fight Night Round 4 macht offline wie online eine absolut durchtrainierte Figur und kann den Spieler lange begeistern.
Den XBoxUser Special Award vergeben wir für die bis dato beste Charakterdarstellung eines Sportlers!
Bewertung
Pro
- Packendes Kommentatoren-Duo
- Viele Video-Tutorials erklären euch die Möglichkeiten und die Steuerung
- Online Meisterschaften in drei Gewichtsklassen
- Boxer-Erstellung mit Vision Cam-Einsatz
- Fantastische Charakterdarstellung
Contra
- Zu wenig Boxstars insgesamt, zu wenig Europäer allgemein
- Zu wenig Abwechslung in diversen Bereichen der Karriere


9 Kommentare
bloodhunter Di, 28.07.2009, 13:38 Uhr
Fn4 kann da aufjedenfall nicht mithalten. Wie gesagt es ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Ich bin großer FN Fan. Ich habe den 3ten Teil auf der Xbox360 solange und ausgibig gezoggt. Aber FN4 kommt an FN3 nicht ran. Ich bin enttäuscht gewesen. Der erste Negative Punkt für mich war schon das man diesesmal die Steuerung nicht umstellen kann, also meine das umstellen von Rechten Stick auf Knöpfe.Dazu kommt das,dass Spiel Online reines Buttonsmashing ist, und die Karriere ist auch irgentwie so langweilig und einfach nur aufs unmäßliche langgezoggen. Es kommt aufjedenfall nicht an FN3 ran. Der einzigste Grund warum ich das Spiel noch besitze ist auch nur der Grund, da es im Multiplayer auf einer Konsole sehr fun macht. Weil man da wenigsten Regeln wie z.b das Button Smashing verboten ist aufstellen kann.
Auf einer Konsole mit Kollegen macht es Fun!
Die Singleplayer Kampagne ist kurzweilig auch ganz Spassig, aber wird leider zu schnell langweilig.
Der Multiplayer ist durch dieses ganze beknickte Button Smashing einfch nur öde
Dirty also wenn man auf Boxen steht aufjedenfall mal reingucken. Da das Spiel kurzweilig echt spassbringt, aber schnell langweilig wird.
XBU Dirty Di, 28.07.2009, 12:31 Uhr
Ok...wenn es nur Online so arcadelastig ist, ist die Karriere vielleicht doch ein Blick Wert, wenn man auf Boxen steht.
Bin nur etwas vorbelastet durch DonKing Prizefighter....das hat so enttäuscht. Und UFC erfüllte viele Träume die man bezüglich Kampfsportspiele lange unerfüllt sah. Wenn FN Round 4 da mithalten kann, ist EA ja vielleicht doch auf dem richtigen Weg...
XBU MrHyde Di, 28.07.2009, 12:16 Uhr
Button Smashing funktioniert nur auf den niedrigsten Levels im Einzelspieler und mit Schiebereglern für den eigenen Boxer gesetzt. Auf höhere Stufe ist es so, dass je mehr man schlägt, die eigene Ausdauer runter geht, der Boxer langsamer wird, die Schläge langsamer werden.
Kommt dann ein ordentlicher Angriff des Gegners, ein gezielter Kinnhaken, der durch kommt, ist man schon angeschlagen und der nächste Treffer haut dich auf die Matte.
Beim Multiplayer ist aber leider so, dass es dort zu Arcadelastig ist und deutlich zu viele Treffer gesetzt werden können, da geht leider einiges an Simulationscharakter verloren und wird mehr ein Arcade-Game.
XBU Dirty Di, 28.07.2009, 11:56 Uhr
Der hauptsächliche Grund, warum ich das Game niemals kaufen werde.
Wen das nicht stört, erhält aber ein sehr gutes Box-Game mit allem was dazu gehört.
fabdn Di, 28.07.2009, 11:34 Uhr
Ich hab zwar nur die Demo gespielt, die aber doch einige Zeit.
Bin ich der einzige der meint dass bei diesem Spiel Button-Smashing wunderbar funktioniert?