Page

Die alte Leier - Von der Kreisklasse zum Fußballgott

Der beliebte Karrieremodus darf in FIFA 13 natürlich nicht fehlen. Nach all den Jahren investierten die Entwickler wieder einige Zeit in diesem Modus und verbesserten ihn erneut. Zunächst fällt auf, dass sich der Karrieremodus immer mehr in Richtung des Manager Spiels für den PC entwickelt, was durchaus positiv zu bewerten ist. Mehr Möglichkeiten, besseres Transfersystem und mehr Langzeitfaktor - das ist der Karrieremodus in FIFA 13. Nicht nur der Clubfußball kann von uns unsicher gemacht werden, sondern auch die Internationale Ebene. Im Laufe der Karriere bekommt man Angebote von Nationalverbänden. Zunächst erscheint es nicht gerade reizvoll, Nationaltrainer von Bolivien zu werden, aber je besser man als Trainer wird, desto besser werden die Angebote. Für Fans des Creation Centre ist es wieder möglich, gegen Aufpreis, sein eigenes Team im Karrieremodus zu spielen. Die erstellten Spieler können auch in die Nationalmannschaft berufen werden, was natürlich viel Planung und einen breiten Kader erfordert. Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten machen die Karriere von Beginn an spannend. Endlich kann man schon in der ersten Saison an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen und sogar die Gruppen der Champions League bestimmen. Wen der Karrieremodus zu lang und komplex ist, kann auf die zahlreichen, alternativen Modi wechseln. Im Turniermodus kann eine einzelne Saison in den vielen, lizensierten Ligen spielen oder sich schonmal für Brasilien 2014 warm kicken.

Virtuelle Bundesliga

Ganz neu und revolutionär soll die so genannte virtuelle Bundesliga sein. EA hat sich etwas feines einfallen lassen, um die Fans für ihren Club spielen zu lassen. Es geht um die virtuelle Meisterschaft, welche die Spieler mit ihrem Lieblingsverein erspielen sollen. Damit nicht alle Spieler in Deutschland mit dem FC Bayern oder Dortmund ins Rennen starten, sind alle Teams gleich stark. Jeder Spieler, ob nun Klaas-Jan Huntelaar oder Baye Djiby Fall aus Greuther Fürth, alle haben einen Wert von genau 85. In der virtuellen Bundesliga muss jeder Spieler seinen Club festlegen und hat somit mit jedem Club der Bundesliga die gleichen Chancen. Der eSport ist nun in FIFA angekommen und die besten FIFA Spieler können ihr Talent beweisen, aber gleichzeitig auch für ihren Verein kämpfen. Ob sich ein Derbysieg mit Schalke besser anfühlt, wenn alle Spieler den gleichen Wert haben, oder wenn Schalke im Normalfall ein wenig schwächer ist, muss jeder selbst entscheiden. Der eSport Faktor in FIFA 13 ist aber zu begrüßen, denn dieser fehlte bisher in allen Fußball Spielen.

Gegen die ganze Welt

Wem das Konzept der virtuellen Bundesliga nicht gefällt, hat mit vielen weiteren Modi das geballte Online Paket. Der Klassiker unter den Online Modi ist natürlich das Online Match, seit 2011 unter dem Namen "Mann gegen Mann". Das Konzept mit der sehr guten Rangliste und den Saisons ist weiterhin das Maß aller Dinge und wurde auf die anderen Modi übertragen. In Jeder neuen Saison, die nicht zeitbegrenzt ist, stehen dem Spieler einige Matches zur Verfügung, aus denen möglichst viele Punkte geholt werden müssen. Wie auch im echten Fußball gibt es für einen Sieg drei, für ein Unentschieden einen und für eine Niederlage keinen Zähler. Sind die vorgegebenen Punkte erreicht, steigt man in die nächste Liga auf. In neun Ligen können Punkte und Titel gesammelt werden. Neu ist der Titel, der nun in jeder Saison erreicht werden kann. Nach der nötigen Punktezahl für den Aufstieg endet die Saison also nicht. Man darf weiterspielen, bis alle Matches beendet sind oder keine mehr Chance auf den Titel besteht. Das macht die Saisons sicher spannender, aber für den Casual Gamer fehlt hier die Motivation. Will man in die nächste Liga aufsteigen, muss man mindestens vier Matches mitnehmen, die wieder fast eine Stunde des Spieler einnehmen. Im schlechtesten Fall könnten sogar neun Matches gespielt werden. Für Dauerspieler ist Mann gegen Mann aber nicht mehr wegzudenken.

Die Saison erreichen auch die anderen Modi. Fifa Ultimate Team und die Pro Clubs können ab sofort auch in den Saisons gespielt werden, was von der Community seit der Einführung gewünscht wird. Der beliebte Modus der Online Clubs wurde endlich verbessert. Seit der Einführung in FIFA 10 wird der Modus als wichtig und nicht nur als kleines Feature angesehen. Die lästigen Bugs wurden entfernt und die Teams sind besser balanciert. Der oft gewünschte Filter für die Gegnersuche ist endlich da und funktioniert bestens. Der Filter macht das Gameplay besser und die bekannten Frustmomente in unfairen Matches gibt es nicht mehr. Ein großes Problem in den letzten Jahren waren die Cheater. Da die Pro Spieler auf der Festplatte der Konsolen gespeichert wurden und auch im Singleplayer aufgewertet werden konnten, war es mit einfachen Schritten möglich, den eigenen Spieler auf dem PC auf den Wert 99 zu "leveln". Außerdem konnte man sich die Arbeit sparen, indem man sich einfach einen fertigen Spieler aus dem Internet besorgte. Die neuen Pros sind nun eine Art "Cloud-Pro". Der Spieler levelt seinen Pro nur noch online und das Problem mit den Betrügern sollte damit beseitigt sein.

Weniger erfreulich ist die die zweite Haupteinnahmequelle für EA, neben dem Spiel selbst. Fifa Ultimate Team ist seit Jahren ein Spielmodus, der wirklich gut nur durch Extrakosten gespielt werden kann. Jedenfalls aus der Sicht eines Casual Gamers. Spielt man ziemlich oft und vor allem gut, regnet es fast schon Münzen für neue Packs. FUT überzeugt aber wieder durch einen immernoch interessanten Spielmodus, der längst verschollene Sammeltriebe weckt. Auch in Ultimate Team sind die Saisons angekommen, um den fleißigen Sammlern das beste Ranglisten System zu bieten. Extrem ärgerlich sind die Erfolge in FUT, die ohne Mehrkosten nicht zu erreichen sind. Achievement Jäger, die keine Fans der Serie sind, müssen also viel Zeit investieren oder draufzahlen.

Mehr leben in die Stadien!

Wenn wir schonmal bei den negativen Punkten sind, müssen noch einige Dinge angesprochen werden. Die Stadionatmosphäre ist seit Jahren die selbe und gibt niemanden das Gefühl eine Simulation zu spielen. Immerhin wurde die Seitenlinie in diesem Jahr realistischer gestaltet. Ersatzspieler und Trainer sind an der Seitenlinie recht aktiv, ob nun beim Warmlaufen oder Anweisungen geben. Dass Jürgen Klopp einige Kilos zugelegt hat und graue, lange Haare hat und Bruno Labbadia ein Latino ist, wussten nur die wenigsten. Außerdem sehen alle Ersatzspieler gleich aus, was im Spielverlauf aber nicht stört. Trotzdem wäre es wirklich genial, wenn es an der Seitenlinie ein bisschen realer aussehen würden. Echte Trainer, echte Ersatzspieler und echte Emotionen am Spielfeldrand. Die Spieler wollen sehen, wenn José Mourinho und die Bank nach einem entscheidenen Tor aufspringen und die Gegnerseite weniger erfreut ist. Das macht den Fußball aus. Die Fans im Stadion könnten endlich ein Update vertragen. Auf den Pixelbrei in der Südkurve steht niemand. Da ist viel mehr möglich! Satt die Vereinsfarben könnten die Fans Trikots tragen, Plakate und Choreografien sollten zu sehen sein. In der Zukunft muss EA mehr an dem "Drumherum" arbeiten, damit die Simulation perfekt wird. An dem Gameplay ist nicht mehr viel machbar, da es schon sehr gut ist. Um die Emotionen und das richtige Feeling auf die Couch zu bringen, sind die Baustellen außerhalb des Feldes fertig zu stellen.

Seite

 

Fazit

FIFA 13 ist nach dem tollen FIFA 12 weiterhin das beste Fußballspiel!

Gerade durch die Player Impact Engine, dem Tactical Defending und der Verbesserungen in diesem Jahr, wird der Abstand zu "Pro Evolution Soccer" immer größer und größer. Während es früher nur die Lizenzen waren, welche die Masse in Richtung FIFA gezogen haben, sind es heute viel mehr Punkte.

Grafik, Gameplay, Spielspaß, Anfängerfreundlichkeit und natürlich die Lizenzen. FIFA 13 zeigt den Japanern, dass die Kanadier den besseren Fußball machen.

Trotz einiger negativer Punkte ist das Erlebnis FIFA 13 absolut gelungen. Der Schritt von 11 zu 12 war revolutionär, der Schritt zu 13 nicht, da es ab jetzt nur Verbesserungen gibt. Jeder Fußball-Fan sollte sich FIFA 13 kaufen, wenn nicht schon längst geschehen.


Bewertung

Pro

  • Wünsche der Community umgesetzt
  • Skill Games & Erfahrungspunktesystem
  • Offensive ist variabler
  • Grandioser Soundtrack
  • Realistische Spielzüge
  • (Fast) perfektes Gameplay

Contra

  • Einige Bugs
  • Achievements in Ultimate Team
  • Online Pass
  • Zu wenig Leben im Stadion
  • Offensive oft zu träge

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

12 Kommentare

GFF TYLER 46 Di, 30.10.2012, 07:25 Uhr

Kennt einer das Problem das im Pro Club die Formation falsch angezeigt wird?

Kurz gesagt, bei mir weichen die Formationen von denen meiner Teamkameraden ab. Z.B. ich sehe 4-1-2-1-2 (die es so gar nicht mehr gibt) und meine Teamkameraden sehen eine 5-3-2. Spielen tun wird dann in der 5-3-2. Ich stelle mich eigentlich auf ZOM, bin dann aber RM oder sowas.

Cach löschen/ installieren und deinstallieren hilft alles nicht.

r0m2007 Di, 30.10.2012, 03:22 Uhr

XBU lasgo schrieb:
Kundensupport gibt es bei EA und Activision nicht. :twisted:

Würde ich nicht so sagen. EA hat mich noch mit Support zu Manager10 unterstützt. Wie bereits gesagt sollte man es mal beim Support probieren, nicht nur im forum.

XBU lasgo So, 28.10.2012, 19:09 Uhr

Kundensupport gibt es bei EA und Activision nicht. :twisted:

XBU yahyajad So, 28.10.2012, 18:42 Uhr

Danke dir ;)
Im EA Forum bekommt man gar keine Rückmeldung! -.-

XBU lasgo So, 28.10.2012, 11:26 Uhr

yahyajad schrieb:
Sry für Doppelpost aber haben einige von euch auch das Problem, dass ihr kein Ansoss spiel mehr machen könnt ?
Ich habe keinen Ball bzw der Ball jst unsichtbar...

In den Einstellungen einen Ball auswählen und nicht auf "Standart" stehen lassen. ;)

Alle Kommentare anzeigen