Review zu FIFA 10

Ultimate Virtual Pro... oder so

Gameplay-Veränderungen sind aber nicht alles, es muss noch mehr geboten werden, um die Käufer glücklich zu stimmen. Man will neue Modi, sichtbare Umfang-Steigerungen und mehr Komfort. EA Sports kann uns davon einiges bieten, wenn auch manche als "NEU" im Spiel angekündigte Modi mehr oder weniger nur Veränderungen sind. Wirklich neu ist aber auf jeden Fall der Virtual Pro, der so etwas wie eine personifizierte Erweiterung von einem Be a Pro-Spieler ist.

Der Virtual Pro ist ein von euch neu zu erstellender Spieler, der dann in diversen Wettbewerben zum Einsatz kommen und Herausforderungen meistern kann. Diese Herausforderungen stehen in einem virtuellen Buch, welches der Optik vom Ultimate Team sehr ähnelt. Darin findet ihr irrsinnig viele Aufgaben, die es zu meistern gilt. Von "Mache in deiner Karriere mindestens 10 Einwürfe", um ein Handgelenk-Tape freizuschalten, bis hin zu "Passe in einem Spiel den Bal 8mal mit dem Kopf", um das Attribut Balance um +3 zu steigern.

Dies kann offline wie auch online über Xbox LIVE geschehen und ist verschiedenen Modi verfügbar, wie zum Beispiel im Managermodus oder Be a Pro, ihr müsst aber mindestens die Stufe Halb-Profi aktivieren. Um dem Virtual Pro noch ein ideales Aussehen zu verpassen, könnt ihr online im Internet ein Game Face mittels 1-2 Profilbilder von euch erstellen und das herunterladen. Das gibt nicht nur Gamerscore, sondern bringt auch ein qualitatives Alter Ego eurer selbst ins Spiel. Der Prozess ist allerdings sehr langwierig und eine halbe Stunde muss mindestens geopfert werden.

Virtual Pro hat einen eigenen Xbox LIVE Modus, der sich Pro Club Championship nennt. Hier könnt ihr Mannschaften mit Freunden gründen und gemeinsam gegen den Rest der Welt antreten. Der Virtual Pro ist insgesamt eine innovative Idee und gibt euch einen weiteren Grund zum Kauf des Spiels. Ob das Nachjagen von Herausforderungen und das Spielen in Mannschaften euer Ding ist, müsst ihr selber wissen. Natürlich gibt es auch alle bekannten Spielmodi und der Virtual Pro ist nur eine Option, kein Pflichtprogramm.

Spiele anstatt deiner Lieblingsmannschaft

Eine weitere tolle und neue Idee kommt unter dem Namen Live Season 2.0 daher. Dahinter verbirgt sich weitaus mehr als eine Veränderung der bekannten Adidas Live Season, die Spielerdaten wöchentlich aktualisiert. Diesmal gingen die Entwickler einige Schritte weiter und geben euch die Möglichkeit, die aktuelle Saison der Bundesliga (oder Premier League und andere) für euren Lieblingsverein nachzuspielen. Aktuell gibt es allerdings Probleme mit dem Service, der zurzeit abgeschaltet ist. EA arbeitet bereits mit Hochdruck daran.

In jeder Woche werden die Daten mit Form, Verletzungen oder Sperren aktualisiert und ihr könnt dann das letzte Match nachspielen und die Geschichte neu schreiben. Somit verändert ihr die aktuelle Saison eures Teams maßgeblich... aber auch zum Guten? Das liegt an euch, aber die Idee dahinter ist wirklich interessant. Ihr müsst allerdings für den Service extra zahlen, 800 MS Points würde euch Live Season für die Top-Ligen in der Saison 2009/2010 kosten.

Generell kann man anmerken, dass EA erkannt hat, welches Zusatzgeschäft man mit Spielerweiterungen machen kann. Nach dem Ultimate Team in FIFA 09 kann man nun sein Geld auch für Attribute des Virtual Pro oder für Kommentatoren in anderer Sprache (die Englischen werden häufig gekauft, wie die DLC-Statistiken belegen) ausgeben. Einiges geht mir deutlich zu weit und ist pure Geldmacherei. Die Kommentatoren in anderer Sprache, die ja eh für andere Disc-Versionen in anderen Ländern vorhanden sind, müssen aus meiner Sicht zum Beispiel als Service kostenlos sein. Andy Gray und Martin Tyler habe ich mir aber für zumindest günstige 80 MS Points dennoch gegönnt.