Page

Seit dem 30.05 können sich Besitzer des Season Pass für Ghost Recon Wildlands in ein neues Abenteuer stürzen. Für alle anderen ist die Erweiterung Fallen Ghosts ab dem 06. Juni verfügbar.

Zeitlich spielt die Erweiterung nach der Handlung im Hauptspiel. Das Santa Blanca Drogenkartell wurde, bis auf einige kleine Grüppchen, zerschlagen. Die Hoffnung, dass Bolivien nun ein freies Land ist, hält leider nicht lange an. Die Leere übernimmt eine andere, deutlich radikalere, Gruppe. Die Los Extranjeros, zu Deutsch die Ausländer, sind eine militante Untergruppierung der Unidad, welche unermüdlich Jagd auf US-Amerikanische Einheiten in Bolivien macht. Die Los Extranjeros zeichnen sich durch eine hochtechnologische Ausstattung und ein extrem hartes Vorgehen aus. Dies verlangt dem Ghost Leader Nomad und seinen drei Ghosts ein deutlich behutsameres und klügeres Vorgehen ab. Ziel der Ghosts ist es, alle verbliebenen CIA Agenten und Kontaktpersonen sicher aus Bolivien zu extrahieren und den Los Extranjeros das Handwerk zu legen. Wie gut Fallen Ghosts ankommt und ob es sich wirklich lohnt, dieses Addon zu spielen, erfahrt ihr in unserem HandsOn.

Black Hawk Down

Zu Beginn der Erweiterung, welche genauso wie Narco Road aus dem Hauptmenü gestartet wird, befindet sich der Spieler in einem Helikopter auf dem Weg zum Einsatzort um mit der Evakuierung der sogenannten CIA Assets zu beginnen. Der Flug findet jedoch ein jähes Ende, als der Heli durch wärmesuchende Raketen vom Himmel geholt wird. Ungewohnte Cut-Scenes zieren das Bild. Nach der notgedrungenen Fallschirmladung sammeln sich die Ghosts und begeben sich auf die Suche nach den Überresten des Helikopterfunkgerätes, da ihre eigenen Kommunikationsgeräte gestört werden. Das Funkgerät, oder das was davon übrig geblieben ist, sendet letzte Hilferufe eines CIA Agenten in der Nähe aus. Nomad und die Ghost begeben sich mit dieser Mission auf den ersten der vielen Einsätze in der Erweiterung.

Fallen Ghosts stellt, anders als Narco Road, eine sehr ernste Fortsetzung des Hautspiels dar. Durch die hoch technologische Ausrüstung der Los Extranjeros steigert sich automatisch die Schwierigkeit des Spiels. Fallen Ghosts bringt nämlich, nebst den „normalen“ und schweren Soldaten auch vier neue Söldner ins Spiel.

  • Armored: Diese Gegner zeichnen sich durch ihre extreme Panzerung aus. Sie sind am ganzen Körper dermaßen stark gepanzert, sodass nur direkte Kopftreffer zum Ausschalten des Extranjero führen.
  • Covert Ops: Ausgestattet mit einer brandneuen Tarntechnologie können diese Krieger nicht durch die normale Drohne erkannt werden. Lediglich die Thermal Vision hilft bei dem Aufspüren dieser Gegner.
  • Elite Sniper: Der Elite Sniper ist ausgerüstet mit einem neuen, extrem starken, Sniper Rifle. Ein Schuss, ein Treffer.
  • Jammer: Der Jammer trägt ein tragbares Störgerät, welches die Drohne und jegliches elektronische Gerät lahm legt.

Jeder der vier Soldaten hat seine Stärken und gemeinsam machen sie es den Ghost äußerst schwer auf ihrer Mission.

Aber ganz hilflos ist der Spieler den Widersachern nicht gegenüber. In Fallen Ghosts gilt es erneut einen eigenen, vom Hauptspiel losgelösten, Charakter zu erstellen. Dieser verfügt dabei über alle Skills, die es auch im Hauptspiel gibt. Neu ist ein eigener Fallen Ghosts Skillbaum, der für das Addon passende Skills bereithält. Freigeschaltet werden auch hier die Fähigkeiten über Fähigkeitenpunkte und Ressourcen, die es gleichermaßen aufzusammeln gilt. Das einzige Manko der Erweiterung, die Ressourcen gibt es nur in Form von Ölfässern, Erste-Hilfe-Kisten und Co. Nachschub LKWs oder Helikopter können nicht getaggt oder entführt werden. Hierdurch ist das Verdienen von Ressourcen deutlich mühsamer.

Beim Blick auf die Karte zeigt sich schnell, dass Fallen Ghosts in einem kleinen Teil der Karte vom Hauptspiel stattfindet. Aufgeteilt wird das Addon in drei Unterbosse und den Oberboss der Los Extranjeros Colonel Juan Ignacio Merlo. Die drei Gebiete erstecken sich über Teile von Espiritu Santos, Agua Verde, Villa Verde, Caimanes und Ocoro. Die entsprechenden Rebellencheckpoints sind von Anfang an freigeschaltet, was das Bewegen in der Region relativ einfach macht.

Are we rushing in, or are we going sneaky beaky like?

Die Missionen, in Fallen Ghosts spielen sich, bedingt durch die neuen Gegnertypen, anders als zuvor. Der Spieler ist nun deutlich häufiger auf die Wärmebildkamera angewiesen und das nicht nur bei der Nutzung der Drohne sondern auch „zu Fuß“. Die Covert Ops Soldaten der Los Extranjeros sorgen hin und wieder für böse Überraschungen, wenn der Spieler nicht genügend aufgeklärt hat im Voraus.

Generell erfordern die Missionen in Fallen Ghosts ein deutlich vorsichtigeres und durchdachteres Vorgehen. Die Präsenz der Los Extranjeros ist auch zahlenmäßig stärker, als noch beim Santa Blanca Kartell bzw. der Unidad im Hauptspiel. Kleine Gruppen der ausländischen Söldner gibt es eher selten. Wer da nicht achtsam ist, gerät dann unfreiwillig in offene Feuergefechte. Alles in allem bringt dies eine willkommene Abwechslung und Erhöhung des Schwierigkeitsgrades.

In Fallen Ghosts bleibt es aber nicht bei den Hauptmissionen. Die Erweiterung bringt auch neue Nebeneinsätze mit sich. Statt der gewohnten Helikopterentführungen, Antennenabschaltungen oder Rebellenradioverteidigung gilt es nun andere Sachen zu erledigen. So hat der Spieler zum Beispiel in einer neuen Art von Nebenmission die Aufgabe den Verräter auszumachen. Die Rebellen haben Hinweise, dass einer der Kameraden heimlich für die Los Extranjeros arbeitet. Entsprechende Bildhinweise können über die Karte aufgerufen werden. Innerhalb von 10 Minuten ist es an Nomad den Verräter ausfindig zu machen und ihn seiner Strafe zuzuführen. Diese Nebenmissionen haben als Belohnung jedoch keine Ressourcen sondern führen zum Verkürzen der Abklingzeit der Rebellenfähigkeiten. Die entsprechende Stufe der jeweiligen Rebellenfähigkeit aus dem Hauptspiel nimmt der Spieler nämlich nicht mit und fängt dadurch von vorne an. Insgesamt sind diese Sidequests aber gering gehalten und machen auch nur einen kleinen Teil des Addons aus.

„Das ist blaues Licht.“, „Und was macht es?“, „Es leuchtet blau.“

Nicht nur die Los Extranjeros warten mit einem neuen Arsenal an Waffen auf. Auch die Ghosts haben, im Vergleich zum Einsatz im Hauptspiel, eine veränderte Ausrüstung. Mit insgesamt 21 Waffen bringt Ubisoft etwas Abwechslung in Repertoire der Schießeisen. Nebst einigen bereits bekannten Waffen, die lediglich in anderen Tarnungen oder mit anderen Aufsätzen daherkommen, sind die meisten Gewehre jedoch neu. Besonders ins Auge fällt natürlich die Armbrust. Ausgerüstet mit normalen oder explosiven Pfeilen ist sie relativ weit einsetzbar. Sie besitzt die höchste Geräuschminderung im ganzen Spiel und ist die beste Wahl um lautlos zu agieren. Einziges Manko, der Crossbow ist im Gunsmith nicht anpassbar. Neben dem Crossbow gibt es noch das BFG-50A Scharfschützengewehr. Mit seinen Werten übertrumpft dieses Gewehr sogar noch das HTI Sniper Rifle in Sachen Schaden und Durchdringung bei Weitem. Jeder Schuss ein Treffer! Insgesamt haben die neuen Waffen in Fallen Ghosts einen gewissen Rambo-artigen Charme, da sie einen sehr spartanisch Eindruck vermitteln. Ziel-Optiken müssen, wenn möglich, selber nachgerüstet werden.

Fazit

Fallen Ghosts ist das komplette Gegenteil vom ersten Addon Narco Road und passt deutlich besser zur Ghost Recon Spielreihe. Das Spiel wird nochmal ein Stück „ernster“ und herausfordernder. Es bringt interessante neue Gegner und Waffen mit sich, welche gut zum Thema passen. Fallen Ghosts richtet sich vor allem an diejenigen, die bereits im Hauptspiel gerne verdeckt agiert haben. In dem neusten Addon ist dies nämlich deutlich schwieriger.

Die Erweiterung ist ohne zusätzliche Kosten im Season Pass enthalten und ist für deren Besitzer seit dem 30.05 erhältlich. Ab dem 06. Juni kann Fallen Ghosts dann auch einzeln aus dem Xbox Store heruntergeladen werden. Einen Preis gibt es bislang nicht, jedoch kostet Narco Road einzeln 14,99€, weshalb dies auch für Fallen Ghosts der Fall sein dürfte.

Wer im Hauptspiel spaß am verdeckten Agieren hatte und diese Erfahrung nochmal vertiefen möchte, sollte sich Fallen Ghosts auf jeden Fall zulegen. Mehr Spaß als Narco Road macht es auf jeden Fall!


Bewertung

Pro

  • Einführung neuer Gegnertypen
  • Tolle Erweiterung des Waffenarsenals mit interessanten Waffen
  • Abwechslung bei den Nebenmissionen

Contra

  • Sammeln von Ressourcen ist sehr mühselig
  • Die Nebenmissionen sind war abwechslungsreich aber sehr gering

XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

RagnaroekGER Fr, 02.06.2017, 17:32 Uhr

Danke für die Einschätzung, H3tf1eld. Klingt spannender, als das Hauptspiel. Hast du die Vorgänger gespielt, kommt das wenigstens halbwegs ran? Oder kann ich dann wieder unbemerkt auf dem Kopf des Gegners landen, 5 Handgranaten werfen und mich freuen, dass ich nur 5 Minuten brauche, statt taktisch eine Stunde um dann 10 Minuten irgendwo auf den nächsten Gegnerkopf zu fliegen?*

*leicht überspitzt