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Der weitere Zeitvertreib

Auch der "Szenario-Modus" hat es wieder in das Spiel geschafft. Dabei gilt es verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, welche von dem Spiel vorgegeben werden. So gilt es sich beispielsweise von einem Fehler im Regen zu erholen, um doch noch den verloren geglaubten Sieg zu ergattern. Hier kann auch ein Blick in die Vergangenheit geworfen werden, in dem unter anderem der legendäre Williams-Sieg aus dem Jahre 2012 nachgestellt wird, wo Alonso das Nachsehen hatte. Wer die Ziele ordnungsgemäß erfüllt, der darf sich am Ende über eine Medaille freuen.

Weniger gelungen ist dahingegen der Spielmodus "Zeitfahr-Attacke". Unerfreulicherweise stehen dem Spieler hier lediglich sechs Rennstrecken zur Verfügung. Zu allem Übel sind auch noch die Fahrzeuge unwiderruflich festgelegt. Diese Vorrausetzungen macht die "Zeitfahr-Attacke" zum starrsten der verschiedenen Spielmodi. Dahingegen macht das freie Zeitfahren alles richtig, denn hier besteht eine uneingeschränkte Teamauswahl und es kann auf allen Rennstrecken eine neue Bestzeit erfahren werden.

Der im letzten Jahr eingeführte Classic-Modus könnte die ganze Geschichte jetzt perfekt abrunden. Kann er aber nicht, denn dieser wurde schlichtweg gestrichen. Schade, denn das Feeling der vergangenen Weltmeistergenerationen hatte wirklich viel Spaß gemacht. Ein Schnitt, mit dem nicht jeder Formel 1-Fan zufrieden sein wird!

In die Jahre gekommen

Die Formel 1-Reihe ist nun endgültig in die Jahre gekommen. Zwar macht das Spiel über weite Strecken einen vernünftigen Eindruck und gerade die Nacht- und Regenrennen sehen mehr als ordentlich aus, aber an vielen Stellen kann die  Grafik-Engine ihr wahres Alter nicht mehr verbergen. So sorgt das immer wieder auftretende Kantenflimmern für eine faltiges Spielerlebnis. Auch will die betagte Hardware schneller laufen als es ihr möglich ist und so treten des Öfteren Tearingerscheinungen auf. In diesen Momenten vermissen wir sehnlichst eine Version für die Xbox One, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Im Rennen selbst machen die Entwickler fast alles richtig. Die gewohnte Unterstützung in Form von Fahrhilfen ist natürlich wieder mit an Bord und so kann sich jeder Spieler seine individuelle Schwierigkeit zusammenstellen. Für Neuanfänger gibt es ab sofort die Schwierigkeitsstufe "sehr leicht", womit auch absolute Newbies in Sachen Rennsimulationen zurechtkommen sollten.

Wer es gern schwieriger mag, der kann sich beispielsweise die Ideallinie entweder nur an Bremspunkten oder gar nicht mehr anzeigen lassen. Zudem kann auch wieder selber der Schaltknauf in die Hand genommen werden. Fahrhilfen wie die Stabilitätskontrolle oder das Antiblockiersystem lassen sich selbstverständlich deaktivieren und so bekommt der Profi schon ein sehr realitätsnahes Rennfeeling. Ein kleines Manko aber müssen wir allerdings noch anmerken, denn selbst als alle Fahrhilfen deaktiviert waren, blieb der Bolide zu sehr auf dem Asphalt kleben. Die Rennsimulation ist im direkten Vergleich mit dem Vorgänger also ein klein wenig arcadiger geworden.

Dafür wurde der KI etwas die Aggressivität genommen, was uns sehr gefallen hat. Kam es im letzten Jahr immer wieder zu unschönen Zusammenstößen, hat sich jetzt die KI in brenzligen Situationen besser im Griff. So enden packende Duelle endlich auf der Rennstrecke und nicht daneben.

Zu Zweit auf einer Couch...

Ja, F1 2014 gehört zu den wenigen neuen Rennsimulationen, die noch einen Splitscreen-Modus unterstützen. So steht einem gemütlichen Formel 1-Abend vor der Konsole nichts mehr im Wege - sehr löblich! Aber auch im Online-Modus macht der aktuelle Ableger eine ausgesprochene gute Figur und bietet neben Einzelrennen noch die Möglichkeit, eine eigene Meisterschaft zu erstellen. So können sich bis zu 16 Fahrer auf privaten oder öffentlichen Lobbys, als wahre Champions unter Beweis stellen. Wem die Erstellung einer eigenen Saison zu viel Arbeit macht, der kann auch ganz einfach nach einer Online-Sitzung suchen und schon kann der Kampf um die Meisterschaft beginnen.

Das Sahnehäubchen bildet die Möglichkeit einer Koop-Saison. Zwar erfindet damit Codemasters das Rad nicht neu und führt keinerlei zusätzliche Spielmodi ein, aber ehrlich gesagt braucht ein vernünftiger Online-Modus auch nicht mehr. Besonders erwähnenswert ist, dass es während unserer Testphase zu keinerlei Abstürzen kam.

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Fazit

Wer den neuen Ableger mit dem Vorgänger vergleicht, dem wird der Entwicklungsstillstand ganz schnell ins Auge stechen. Zwar wurden alle nötigen Lizenzen und Regeländerungen auf den aktuellen Stand gebracht und an der einen oder anderen Stellschraube gedreht, aber im Endeffekt fühlt sich die neue Version eher wie ein F1 2013 2.0 an. Da ist dann der Wegfall des erst letzten Jahres eingeführten Classic Modus besonders schmerzhaft.

Auch grafisch tritt das Spiel auf der Stelle, was auf den Verzicht einer NextGen-Version zurückzuführen ist. Zwar sind vor allem die Nacht- und Regenrennen schön anzusehen, aber unterm Strich wirkt die Präsentation alles andere als zeitgemäß. So sind Kantenflimmern und unschönes Tearing leider keine Seltenheit.

Lobenswert ist dahingegen, auch wenn jedem Liebhaber die kraftvollen Motorengeräusche fehlen werden, die konsequente Umsetzung der neuartigen Turbomotoren. Ebenfalls gefallen hat uns die Unterstützung des Splitscreen-Modus und das die KI in Sachen Aggressivität einen Maulkorb verpasst bekommen hat. Das sind die kleinen Feinheiten, die ein Rennfahrerherz berühren. Warum sind die Entwickler den Weg nicht weitergegangen und haben beispielsweise eine Siegerehrung oder die Ehrenrunde eingeführt?

Auch wenn am Ende so manche Frage unbeantwortet bleibt, ist F1 2014 weiß Gott keine schlechte Rennsimulation. Sie hat eben nur den Makel, dass sie sich alles andere als neu anfühlt. Wer also eh schon sehnsüchtig auf die NextGen-Version wartet oder die Vorgänger im Regal stehen hat, der sollte dieses Jahr einen Bogen um das Spiel machen oder zumindest nicht den Vollpreis bezahlen.


Bewertung

Pro

  • Aktuelles Reglement
  • Umfangreiches Lizenzpaket
  • Dank der Fahrhilfen ein leichter Einstieg
  • Splitscreen-Modus
  • Nacht- und Regenrennen
  • Komplette Rennwochenenden

Contra

  • Stupide Karriere
  • Magere Präsentation abseits der Strecke
  • In die Jahre gekommene Grafik
  • Keine Siegerehrung oder Einführungsrunde
  • Weiterhin keine Safety-Car-Phase
  • F1 2013 2.0

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

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