Review zu Eragon

Winzig kleiner Umfang
 
Kommen wir zu dem größtem Manko des Spiels: Dem Umfang. Das einzige, was das Spiel einem bietet, ist die Geschichte von Eragon nachzuspielen. Diese kann man zwar auch zu zweit (nur offline!) spielen, aber man bietet einem keinen wirklichen Multiplayer, 18 kleine Level mit wenig Abwechslung und ein mageres Kampfsystem. Besonders dieses scheint viel zu einfach zu sein. Ein paar Rollenspiel-Elemente hätten dem Spiel gut getan, denn mehr als eine kleine Lebensanzeige und Magieanzeige, die fast immer voll sind, findet man nicht.

Über die einzelnen Charaktere erfährt man auch fast gar nix und sie erscheinen einem sehr unwichtig und uninteressant. Das einzige was einem die Lust am Spiel nicht ganz verlieren lässt, sind die meist spektakulären Kämpfe. So hat man manchmal ein paar nette ,,Todesanimationen", und irgendwie macht es trotzdem immer Spaß einfach mal auf de Gegner draufzuhauen. Jedoch sollte man noch mal betonen: Das Spiel ist äußerst einfach und schnell durchgespielt. 7-8 Stunden verbringt man maximal mit dem Spiel, und man hat alles gespielt was es zu Spielen gibt. Das einzige was mehr Probleme machen könnte, wäre der finale Bosskampf, obwohl der auch nach einigen Versuchen zu meistern ist. Wer hier auf Dauerspaß hofft, der ist fehl am Platz. Manchmal fragt man sich auch, ob das Spiel nun eher für Kinder oder für Erwachsene gedacht ist. Die Altersfreigabe ist aufgrund ein paar Blutspritzer zwar relativ hoch angesetzt, doch das Spiel scheint für erwachsene Spieler doch wohl zu einfach und zu kindisch. 
 
Am meisten Spaß macht es zu zweit
 
Der Retter des Spiels ist wohl sein sehr kleiner Multiplayer. ,,Eragon" erlaubt es einem, zu zweit die Geschichte durchzuspielen. Da man sowieso immer einen Begleiter, entweder Brom oder Murtagh, hat, kann der Mitspieler seine Rolle übernehmen. Zu zweit macht dann das Hack & Slash System noch mehr Spaß, und man erfreut sich an recht spannenden und manchmal sogar spektakulären Kämpfen. An Spielsysteme wie die von ,,Dead Rising" oder ,,Grand Theft Auto" kann ein ,,Eragon" aber nie herankommen. Völlig begeistert werden höchstens Fans des Buches oder des Filmes sein.

Man fragt sich allerdings, warum man komplett auf einen Online-Multiplayer verzichtet hat. In einer Zeit von DSL und über 800'000 Xbox Live Nutzern hätte man auch einen Xbox Live Multplayer einbauen können. Dadurch, dass nur ein Abenteuer Modus verfügbar ist, wird das Spiel schnell durchgespielt in die Ecke wandern und nie wieder angefasst werden. Ein ordentlicher Multiplayer sorgt für Dauerspaß, das ist einfach bei heuitgen Spielen fast zur Pflicht geworden.
 
Die Grafik schwächelt und der Sound könnte besser sein 

Auch technisch konnte man uns nicht viel bieten. Die Grafik ist für ein Xbox 360 Spiel einfach nicht gut genug. Für eine alte Xbox oder eine PlayStation 2 ist das vielleicht noch akzeptabel, aber das was ,,Eragon" uns an Detailärme bietet, ist einfach ungeheuerlich. Die ersten Level wirken sehr fad und die lieblos gestalteten Häuser und Personen langweilen. Nach und nach kann sich die Grafik zwar etwas steigern und ein paar Level wirken mit schöner Natur, gut animiertem Wasser und netter Flora & Fauna sogar recht schön, dennoch bleibt sie auf einem rückständigem Niveau.

Die Zwischensequenzen, die sich teils in einem zeichnerischem teils in einem nachgerendertem Ingame Stil präsentieren, sind auch ziemlich schwach. Die Figuren wirken kantig, und es fehlt einfach an Details. Man hat das Gefühl, das Spiel habe bereits ein paar Jahre auf dem Buckel und gehöre zu der alten Generation von Videospielen. Tatächlich erinnert die Grafik an die frühen Anfänge der Tomb Raider Reihe, mit noch weniger Details.

Was den Sound angeht, kann man nicht allzu viel meckern. Die Synchronisation ist anständig, und die Geräuschekulisse lässt auch nicht viel zu Wünschen übrig. Die Musik ist ebenfalls sehr episch und unterstreicht grandios die leider etwas schwache Atmosphäre. Leider hat man aber trotzdem das ganze Spiel über das Gefühl, irgendetwas würde fehlen und verschiedenen Leveln hätte eine besser Vertonung gut getan.