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In der Mitte des 3 Jahrhunderts gab es in China drei Königreiche: Sh, Wei und Wu. Diese waren im ewigen Kampf und strebten nach einem vereinigten Land, wobei jeder der Herrscher der einzige Kaiser über dieses Reich werden wollte. Dies führte nicht zu friedlichen Verhandlungen, sondern zu langen Kriegen. Das in Japan erschienene "Romance of the three Kingdoms" spricht eher die strategisch orientierte Variante eines Videospiels dieser Kriege an, aber Koei wollte auch die Action nicht vergessen. Die "Dynasty Warriors" Reihe soll nun mit ihrem 5. Teil und einer PAL Umsetzung erfolgreich in Europa punkten. Wir haben das Spiel für euch getestet...

Taktik und Vorbereitung

Dynasty Warriors 5 erinnert anfangs an ein sehr taktisches Spiel. Man kann seinen Feldherren bestimmen, verschiedene Offiziere einsetzen und bei einem Angriff ebenfalls die Taktik bestimmen. Der Spieler wird in den ersten 2 Stunden regelrecht überfordert, was Gegenstände-Erschaffung, Bei-Laune-Halten des Volkes und Waffenstillstände mit andern Herrschern angeht. Die Komplexität des Spiels ist jedoch nur so etwas wie eine Fata Morgana in der Wüste: Sie scheint wirklich da zu sein, doch die Taktik vor dem Spiel nimmt eigentlich nur wenig Einfluss auf das Spielgeschehen. Ist man kein solch fanatischer Rollenspiel-Fan, der vor einer Schlacht alles bis ins letzte Detail angepasst haben will, überspringt man am besten das Ganze und versucht nur die Zahl der Truppen zu erhöhen. Schnell findet man sich dann in einer Schlacht wieder und diese sind recht unterhaltsam.

Eine Schlacht besteht immer daraus, möglichst viele gegnerische Basen einzunehmen und den feindlichen Feldherrn zu besiegen. Für dieses Vorhaben hat man eine bestimmte Zeit und muss neben Angreifen auch den Untertanen beim Verteidigen bereits eroberter Basen helfen. Der Charakter wird aus der Third-Person Kamera gesteuert und das Spielgeschehen steuert sich durchwegs flüssig.

Ein "Empire-Modus" Spiel dauert 100 Runden. In einer Runde kann man Geld ausgeben in dem man in eine Erweiterung der Schmiede investiert, das Volk beruhigt, Steuern eintreiben lässt, ein Bündnis mit einem andern Feldherrn eingeht, Gegenstände produziert und und und... Die Palette ist groß und besteht insgesamt aus 75 verschiedenen Aktionen. Wichtig ist die Truppenvergrößerung der eigenen Offiziere. Wenn mehr Männer in einer Kompanie verfügbar sind, ist es einfacher die Basen im Kampf zu verteidigen. Die Runde endet immer mit einem Kampf (Gemeinsamer Angriff, alleiniger Angriff oder einem Verbündeten helfen). Ist es nicht möglich anzugreifen, kann man auch kampflos weiter gehen. Am Ende von 100 Runden gewinnt man das Spiel, wenn man erfolgreich ein großes führendes Land erschaffen hat.

Chaos auf dem Kampffeld

Im Kampfmodus sind einige Aspekte allerdings nicht so glücklich. Da wäre zum einen die extrem nervige Kameraeinstellung. Warum auch immer hat man auf den rechten Analogstick verzichtet, und die Kamera lässt sich nur kontrollieren durch einen Druck auf LB (ebenfalls zur Verteidigung, bzw. Blocken), was so abrupt die Kamera hinter den Helden stellt, dass man eher verwirrt als orientiert ist. Zweitens ist es die extrem niedrige KI der Gegner, die einem manchmal verdutzte Blicke beschert. Ein Kampf besteht meistens daraus, dass man sich alleine auf den Weg macht feindliche Basen einzunehmen. Da trifft man schon auf 50 Gegner gleichzeitig, doch weil die Gegner nicht sehr schlau sind, ist es kein Problem sie niederzumetzeln. Durch Hämmern auf die zwei Angriffstasten X und Y lassen sich hohe Kombos ausführen und viele Gegner auf einmal, die einen umzingelten, allesamt niedermetzeln.

Als wäre dies nicht an Stärke genug, gibt es auch noch sogen. Musou-Attacken, welche sich z.B durch Halten der B-Taste aufladen. Durch Drücken der B-Taste bei aufgeladener Energie ergibt das so eine weitfächernde, starke Attacke, die so manchen Gegner umhaut. Hauptmänner und Feldherren sind allerdings etwas stärker als die nicht klug agierenden Soldaten. Sie verdreschen einen schon mal mit unaufhaltsamen Kombos, allerdings sollten jene auch keine zu große Gefahr darstellen. Denn ist die eigene Energie niedrig, lädt sich die Musou-Attacke schneller auf und ist dann auch stärker. So hat man meistens kein Problem jegliche Gegner im Spiel alleine zu besiegen.

Aber das Kampfssystem hat nicht nur Tücken, sondern ist auch spaßig. Trotz immer gleichen, monotonen Ablauf macht es schon Spaß, sich in ein großes Gegnergetümmel zu stürzen und die Feinde ohne Rücksicht auf Verluste zu töten. Neben der Hauptwaffe die ein Offizier hat (Speer, Schwert etc...) steht einem auch immer ein Bogen zur Verfügung. Dieser ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da er nicht sehr effektiv ist und einem es nur ermöglicht einen Feldherrn oder Hauptmann von einem Pferd herunterzuholen. Apropos: Pferde und Elefanten erleichtern einem die Arbeit. Mit Pferden ist man schnell unterwegs, man kann aber Schläge schlecht kontrollieren. Besser ist es dann, schnell auf eine Basis zuzurennen, abzusteigen und zu kämpfen. Der Elefant bietet eine enorme Verteidigung und nur durch Bogenschützen kann man davon heruntergeholt werden. Auch der Angriff mit einem Elefanten ist nicht schlecht, jedoch ist es auch hier besser, auf dem Boden zu kämpfen.

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Fazit

Für Fans der Serie und Liebhaber von epochalen, chinesischen Schlachten ist das Spiel sicher interessant, besonders die Schlachten zwischendurch können sehr unterhaltsam sein.

Doch durch eine leider sehr öde und veraltete Präsentation ist das Spiel nichts für solche, die ein Next-Generation Game erwarten.


Bewertung

Pro

  • Guter Sound

Contra

  • Kein Multiplayer
  • Langweiliges Gameplay

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
7