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Das Universum rund um die Dragon Balls, Son Goku, Freezer und all die anderen Figuren aus dem Anime haben erneut ihren Auftritt auf der Xbox One. In Dragon Ball Xenoverse 2 werden bessere Kämpfe, schönere Grafiken und ein spannendes Multiplayer-Erlebnis versprochen. Doch kann der zweite Teil überzeugen und vielleicht sogar Probleme des ersten Teils ausmerzen? Wir testen den Titel für euch auf Herz und Nieren.

Wo geht es hier bitte zum Kampf?

Wer die Animes und auch den Manga von Dragon Ball kennt, weiß, dass es dort ziemlich schnell zur Sache geht. Nicht so in dem Spiel Dragon Ball Xenoverse 2. Man braucht rund 20 Minuten, bevor man überhaupt wirklich zum Spielen kommt. Immer wieder wird man in etliche nur sehr dürftig gezeigten Cut-Scenes ins Geschehen eingeweiht. Schnell wird hier klar: Das Spiel macht sich erst gar nicht die Mühe, Neulinge in die Geschichte einzuführen. Wer also noch nie etwas mit der Dragon Ball-Story am Hut hatte, wird umso verwirrter über die Ereignisse von Dragon Ball Xenoverse 2 sein. Das Spiel richtet sich ganz klar nur an das Fanpublikum.

Aber auch als Fan muss man immer noch einige Ladebildschirme über sich ergehen lassen. Es wird nicht wie üblich in ein paar Cut-Scenes erklärt, worum es in dem Spiel geht. Vielmehr folgt auf jede Cut-Scene und jeden Dialog ein weiterer langer Ladebildschirm. Zudem wird in den Dialogen immer wieder das klassische für Visual Novels typische auf "A"-Drücken vom Spieler gefordert. Nun haben wir es aber nicht mit einem Visual Novel zu tun, sondern mit einem Konsolenspiel! Bei einem solchen Game habe ich als Spieler wenig Lust Texte zu lesen, bei welchen ich immer wieder mit einem Klick auf den Button zum nächsten Absatz springe.

Nach einer kurzen Erschaffung des Charakters geht es auch "schon" los. Ah, nein, doch nicht. Es folgen natürlich noch ein paar Dialogtexte, die ich wieder mit "A" wegdrücken darf.

Es ist nicht leicht ein Held zu sein

Wir befinden uns nun im dem Hub, von wo aus wir neue Quests starten können, um die drohende Vernichtung des Universums aufzuhalten. Es gibt eine Reihe von NPCs, die rund in der Welt herumstehen und Kioskbuden, an denen man sich für eine Online oder Offlinequest anmelden kann. Gesagt, getan. Oder auch nicht? Wir befinden uns vor der Bude mit den Offlinequests: "Geschlossen". Ok, dann versuchen wir doch mal die Onlinequests: "Geschlossen, komm später wieder". Was zum ...?!

Nun gut, das Spiel will mich scheinbar nicht so leicht zum Helden machen. Tja, was tun? Wir schauen uns weiter in der Welt um und dank einer kleinen Minimap wird auch ein möglicher Questpunkt angezeigt. Also machen wir zunächst einmal die Tutorials und können dann mit dem Questen starten.

Wie feuere ich ein Kamehameha ab?

Altbewährte Spieler werden sich eventuell über den Neu-Anfang ärgern. Doch an diese Gruppe wurde von den Entwicklern zum Glück vorsetzlich gedacht: Es besteht die Möglichkeit, seinen alten Dragon Ball Xenoverse-1-Charakter zu importieren.

Der Kampf war im Vorgänger etwas träge, doch die Entwickler haben auf die Wünsche der Fans gehört und nun geht es direkt von Anfang an ordentlich in die Vollen. Man hat schnell drauf, mit mehreren Gegnern auf einmal zu kämpfen, und hat direkt zu Beginn eine Reihe sehr nützlicher Attacken parat. Hinzu kommt, dass ordentlich an der Spielbalance geschraubt wurde. Dadurch machen die Kämpfe direkt vorne weg deutlich mehr Spaß.

Die Fähigkeiten wurden ebenfalls deutlich besser ausgearbeitet. Im Gegensatz zum letzten Teil hat nun Dragon Ball Xenoverse 2 ein deutlich effektiveres Skill- und Itemsystem am Start. Man ist nicht mehr auf eine wenige Attacken beschränkt, die einen wirklich nach vorne bringen. Vielmehr bringt die richtige Kombo aus Ausrüstung, Skills und dem individuellen Playstyle den gewünschten Erfolg. Zudem unterscheiden sich die Rassen durch ihren Kampfschwerpunkt noch stärker. Die Namekianer sind Regenerationsmeister während die Majins über eine ausgezeichnete Verteidigung verfügen. Die Saiyans sind natürlich die ultimativen DPS-Killermaschinen.

Die Expert-Patrols bieten zudem eine spannende Herausforderung auch für erfahrene Kämpfer. Hier gilt es, auf eine gute Zusammenarbeit zu achten und sich im Team sinnvoll zu ergänzen. Man tritt mit mehreren Spielern gegen einen dicken Boss an, dessen Fähigkeiten einen durchaus ins Schwitzen bringen können. Einige dieser Boss-Fähigkeiten sind auch komplett neu und kommen nicht in den Animes vor. Ein gut ausbalanciertes Team sowie eine sinnvolle Strategie sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

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Fazit

Also gleich vorweg: Der Titel ist nichts für Spieler, die sich nicht bestens im Dragon Ball-Universum auskennen. Klar, man kann mit etwas Geduld drauf los kloppen. Es geht einem aber dadurch sehr viel vom Plot verloren. Die Entwickler richten sich daher mit Dragon Ball Xenoverse 2 ganz klar an die Fans der Reihe.

Kenner des ersten Teils werden nicht umhin kommen und viele sich wiederholenden Momente im Spiel haben. Viele Kampfinstanzen wurden vom Vorgänger übernommen und etwas aufgehübscht. Die Fähigkeiten und die unterschiedlichen Rassen sind allerdings viel besser ausbalanciert und die Expert-Patrols werden auch so machen erfahrenen Spieler auf spannende Weise fordern.

Wer über die nicht ganz zeitgemäße Grafik und die oben genannten technischen Unzulänglichkeiten hinweg sehen kann, erhält ein durchaus spaßiges Spiel, das einen über viele Stunden hinweg gut unterhalten kann.


Bewertung

Pro

  • Kämpfe gehen schneller von der Hand
  • Gut ausbalancierte Mischung aus Rüstung und Fertigkeiten
  • Expert-Patrols sind fordernd und machen Spaß
  • Es gibt viel zu entdecken
  • Charakter Import aus Teil 1 möglich

Contra

  • Richtet sich hauptsächlich an Fans der Reihe
  • Keine schnelle Quest-Wiederholung möglich
  • Dialogtextführung nervt
  • Ton ist nicht lippensynchron
  • Anfänger haben eine hohe Einstiegshürde

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 5 von 10
5/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
7

1 Kommentar

XBU Philippe Fr, 28.10.2016, 14:28 Uhr

Meh, liest sich ja echt so, wie ich befürchtet habe. Die Erfinden halt nix neu. Die "legendären" Kämpfe wie Son-Goku gegen Freezer oder Cell gegen den Rest der Welt sind ja schon seit jeher in DBZ-Spielen. Finde das Ganze irgendwie ausgelutscht. Auch die nervigen Cut-Scenes, Dialoge, was auch immer... Die sollten mal was Neues wagen und ne eigene Story kreieren, die man aktiv spielen und gestalten kann. Gerade auch, WEIL man ja seinen eigenen Charakter erstellen kann (was ich ziemlich cool finde)...