Review zu Dragon Ball: Raging Blast

Zu Boden, in der Luft oder im Wasser - die Kämpfe sind vielseitig. Dass sie deswegen aber übersichtlich bleiben ist falsch geraten. Denn betrachten wir den Hauptkern des Spiels, so fällt Raging Blast einfach nur durch. Das Gameplay ist, milde ausgedrückt, katastrophal.

Kämpfe im Dragon Ball Universum, oder generell Kämpfe von Anime-Adaptionen, beinhalten meist drei Grundattacken-Typen: Nahkampf (ihr lasst die Fäuste sprechen), Distanzattacken (ihr schießt kleine Energiebälle auf den Gegner) und Spezialmanöver (ihr lasst das Tier raus!). Doch leider ist die Balance der Attacken diesmal nicht gelungen. Wie immer kämpft in in 3D - diesmal könnt ihr aber nicht nur um den Gegner herum drehen, ihr könnt euch auch vertikal relativ frei bewegen. Da somit immer eine relativ große Distanz zwischen euch und dem Gegner ist, machen Faustkämpfe wenig Sinn. Zudem ziehen sie dem Gegner auch nur wenig Gesundheitspunkte ab. Die richtig coolen Spezialattacken allerdings sind zu einfach zum Ausweichen: Einmal ein bisschen um den Gegner rumgedreht und der Energiestrahl geht daneben. In was resultiert dies? In Kämpfe, die eine Ewigkeit dauern und in denen jegliche Spannung fehlt.

Hinzu kommen fürchterliche Kameraprobleme, die das Spiel teilweise nicht nur frustrierend, sondern auch unspielbar machen. Es kann nämlich passieren, dass ihr ganz oben im Himmel seid und euer Gegner unten im Wasser. Und es kann genauso gut sein, dass auf dem Bildschirm weder der eine noch der andere zu sehen ist. Ihr habt also überhaupt keine Ahnung mehr, ob ihr links, rechts, oben oder unten seid, und wo der Gegner ist. Das Einzige was da hilft, ist nach links oder rechts ,,sprinten" - dies resultiert aber meist nur darin, dass ihr von der CPU ordentlich vermöbelt werdet, da diese scheinbar kein Problem damit hat, dass nichts mehr auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Die Kameraeinstellung beim Kampf selbst ist sowieso schon allgemein schlecht gewählt: Sie zeigt euren Charakter weder von der Seite, noch von hinten, sondern in eine ganz komischen Perspektive etwas seitlich (siehe Screenshots). Daraus folgt, dass ihr nie richtig wisst, wie ihr jetzt in welche Richtung kommt und es schlussendlich mal wieder aufs schöne Button Mashing hinausläuft.

Abwechslung dank verschiedener Spielmodi und Multiplayer?

Kurze und prägnante Antwort: Nein. Etwas ausführlicher? Sicher doch: Neben dem Story-Modus, welcher allein schon sehr umfangreich ist, bietet man euch im Singleplayer auch noch weitere Modi wie z.B. Herausforderungen wo es dann unter anderem gilt, zu überleben (ein ,,Survival"-Modus sozusagen), oder Ähnliches. Aber auch das berühmte Weltturnier (,,World Tournament") steht euch zur Verfügung. Zwar spielen die Grenzen des Rings dank der Fähigkeiten der Dragonball Krieger keine Rolle mehr, aber dies soll ja kein Grund sein, den Modus zu verfluchen. Nein, allgemein ist dies sogar der unterhaltsamste Teil des Spiels.
Besonders, wenn man diesbezüglich auf den Multiplayer kommt. Hier ist nämlich auch (z.B. lokal) der Weltturnier-Modus verfügbar.

Ihr tretet in einem typischen Eliminationsverfahren gegeneinander an und die restlichen Plätze werden an die CPU verteilt. Cooles Feature: Über Xbox Live könnt ihr im Weltturnier-Modus insgesamt zu 8 gegeneinander antreten. Überhaupt sind die Xbox Live Features vorbildlich: Ihr könnt nach bestimmten Ländern suchen, die Spielmodi eingrenzen und auch bestimmen, ob mit editierten Charakteren gekämpft werden darf oder nicht.

Aber wie gesagt: Abwechslung kommt zwar auf der einen Seite durch die verschiedenen Spielmodi rein, aber gut wird das Spiel dadurch noch lange nicht. Denn die Kameraprobleme und das komisch unausbalancierte Gameplay sorgt nicht nur lokal sondern auch über Xbox Live für derbe Frustmomente. Und dies liegt nicht nur an dem Können der Spieler, die online antreten. Wobei man das nicht ungenannt lassen darf: Über Xbox Live scheint sich wohl nur die Elite zu kloppen, als Anfänger verliert man elendig. Das Spiel scheint generell eher an Experten gerichtet: Ich persönlich hatte bereits kleine Schwierigkeiten, mit dem einfachsten Schwierigkeitsgrad des Computergegners zu gewinnen.

Zum Schluss ein Wort allgemein zu Dragonball Spielen und Raging Blast im Vergleich: Raging Blast ist sicherlich eines der schlechtesten Dragonball-Spiele, die je auf den Markt gekommen sind. Das Dragonball Universum bietet so vieles an Möglichkeiten; von Attacken über Charaktere und Schauplätze. Da braucht man als Entwickler sich nur die Mühe zu machen, das Drumherum ordentlich zu machen und schon hat man ein bodenständiges Spiel. Burst Limit (der Vorgänger) macht das richtig und lässt sich vernünftig spielen. Raging Blast fällt aber aufgrund des zu schlechten, ungenauen und unflexiblen Gameplay einfach durch.