
Devil May Cry ist warscheinlich den meisten ein Begriff. Das Spiel erhält nun mit den neuesten Titel DmC: Devil May Cry seinen Reboot. Dahinter steckt ein neuer Entwickler: Ninja Theory. Ob die Jungs es geschafft haben, der Franchise einen würdigen neuen Start zu verpassen? Wir beantworten diese Frage für euch in unserem aktuellen Test.
Große Fußstapfen
Das Original der Serie erschien 2001 für die PlayStation 1 und war damals ein absoluter Hit. Der Titel begeisterte die Community mit schneller Action und einer düsteren Story. Was jedoch darauf folgte, war leider nicht mehr so prickelnd. Die nächsten Teile konnten nicht mehr an den Erfolg des ersten Teils von Hideki Kamiya heranreichen und bauten den Weg nach unten aus. Mit Teil 3 erlangte die Serie ihren Tiefpunkt. Devil May Cry 4 vermochte da zwar schon ein wenig aus der Grube zu klettern, erlangte bei den meisten Spielern aber nur mäßige Begeisterung. Schuld daran waren das mäßige Gegner- und Leveldesign sowie unfaire Checkpoints. Da vermochten auch die gut gerenderten Zwischensequenzen nichts zu ändern. Das Ergebnis: Schlechte Verkaufszahlen und eine schwindende Community. Der Publisher Capcom reagierte mit der einzig logischen Konsequenz: Ein Reboot musste her!
Gesagt, getan. Mit Ninja Theory wagte sich ein neues Entwickler-Studio an den Neustart. Und erschuf somit einen komplett neu-gestylten jungen Helden. Der hat optisch zwar rein gar nichts mehr mit dem alten Dante gemein, aber ist dabei um einiges beweglicher.
Für die, die noch nicht mit der Serie vertraut sind, hier ein kleiner Abriss der Story: Der immerwährende Krieg zwischen Himmel und Hölle wird natürlich von Engeln und Dämonen ausgetragen. Dumm nur, wenn zwei gegnerische Einheiten sich ineinander vergucken. So geschah es, dass sich der Dämon Sparda und die himmlische Eva verschoss. Das Ergebnis dieser Vereinigung war ein Zwillingspärchen: Dante und Virgil. Beide haben als Aufgabe, die Balance wieder herzustellen und den bösen Dämonenkaiser Mundus im Zaum zu halten.
Inflagranti
Ihr spielt den jungen Helden Dante, der am Anfang noch keinen Schimmer von seiner Bestimmung - und erst recht keine Lust hat, sich ihr zu stellen. Ihr wacht in eurem Trailer nach einer durchzechten Nacht und einigem Spaß mit der weiblichen Fraktion auf und seid erst mal ordentlich verkatert. Ideal also, um sich direkt mal einem Dämonfürsten zu stellen. Euer Held hat noch nicht mal Zeit sich anzuziehen und muss sofort einen nackten Hechtsprung vollführen, um dem brutalen Vernichtungsschlag auszuweichen. Der Trailer wird dabei entzwei gehackt und auf wundersame Weise schafft Dante es dabei, in seine Hose rein zu springen. Die Unterhose wird ausgelassen, denn der junge Held von heute kämpft wohl frei-schwingend?! Egal, so genau wollen wir das gar nicht wissen!
Völlig entnervt befindet ihr euch nun im Nimbus. Einer Zwischenwelt, in der euch Dämonen beharken können. An eurer Seite ist auf einmal eine junge Dame, die euch hilft, den Weg zu finden. Warum wisst ihr noch nicht, unwichtig - denn ihr habt keine Zeit zum Nachdenken.
Im dem schön gemachten Intro bekommt ihr einen guten Eindruck darauf, was euch erwartet. Schnelle und elegante Action, gepaart mit einer satten Portion Humor. Kaum steht ihr im Freien, schon fliegt eine weiße Perücke auf den Kopf den jungen Dante. Er sieht sich dabei im Spiegel und sagt ,,Nie im Leben!". Für Fans der Serie sorgt diese Referenz auf den alten Dante für den ein oder anderen Lacher. Aber genug gespaßt, hier geht es um ernste Dinge!
Die Basic Moves werden einem Stück für Stück in dem Intro beigebracht und beinhalten wie auch schon im Vorgänger diverse Kombos. Diese können jederzeit im Menü nachgeschlagen werden. Das ist auch dringend notwendig, denn es gibt einige davon. Ihr lernt als erstes die Schwert-Kombos und wie ihr besonders effektiv eure Gegner verdreschen könnt. Das ist ziemlich stylisch in Szene gesetzt und macht Laune. A propos Style: Es gibt im Spiel so genannte Style-Punkte. Je mehr Varianz ihr einbringt und je weniger Schaden ihr einsteckt, um so höher wird eurer Score. Ein höherer Score bedeutet: Mehr Upgrades. Ihr springt, schlagt und zersäbelt also die Gegnerscharen nach allen Regeln der Kunst und erhaltet am Ende eine besonders coole Slow-Mo-Finishing-Move-Cam. Sehr cool.
Monster zerhacken leicht gemacht?
Wer dies jetzt denkt, irrt sich gewaltig. Die Schwierigkeitsschraube wird hier progressiv nach oben geschraubt und man muss nicht nur verschiedene Kombos memorisieren, sondern auch noch verschiedene Waffensets im Kopf behalten. Ihr erlangt im Laufe des Spiels verschiedene Dämonenwaffen, welche sich sowohl offensiv als auch defensiv einsetzen lassen. Die Defensive erfolgt in Form von Haken, die ausgeworfen werden können, oder einem Schutzwall, der schnell durch das Drehen der Waffe geformt werden kann. Die Haken ermöglichen Dante zweierlei unterschiedliche Dinge: Mit der einen Waffe könnt ihr euch zu Plattformen und Gegnern heranziehen und damit Klüfte und diverse Abhänge überwinden, und mit dem anderen könnt ihr Objekte an euch heran ziehen. Dies kann sowohl eine Plattform sein, als auch ein Gegner. Damit das noch ein bisschen anspruchsvoller wird, werden beide mit verschiedenen Sprungvarianten kombiniert.
Interessant wird es hierbei wenn zwei unterschiedliche Monster, die nur auf einen speziellen Waffentyp reagieren, gleichzeitig gegen Euch antreten. Da kommt selbst der junge Dante ordentlich ins Schwitzen. Darüber hinaus ist der Endboss eines regulären Levels ein normaler Gegner im nächsten. Ninja Theory tut also alles, um euch zu fordern. Anfängern sei hier dringend angeraten mit der leichten Schwierigkeitsstufe zu beginnen, um Frustration zu vermeiden. Hierbei wird das Spiel allerdings nicht wie seine meisten japanischen Kollegen unfair, sondern motiviert mit fair gesetzten Checkpoints und sehr guter Spielbarkeit.
Fazit
DmC: Devil May Cry ist ein rasantes Actionspiel, was gerne Anleihen beim Genre-Kollegen Darksiders nimmt. Das ist nichts Schlechtes, sondern verhilft dem Spiel zu neuem Glanz. Der Held Dante ist ebenfalls sehr cool und bringt mit seiner lässigen Attitüde bestimmt das ein oder andere Grinsen aufs Gesicht. Man bekommt es hier mit allerlei Gegnern und unterschiedlichen Herausforderungen zu tun. Das Leveldesign ist hierbei kreativ und fordernd, aber nicht unfair.
Der Titel ist ein gelungener Mix aus Hack-n-Slay und Jump-n-Run, der auch im Kampf taktisches Überlegen erfordert. Gerade dies wird mit Sicherheit etwas für Hardcorespieler sein. Spieler, die aber neu in dem Genre sind, werden es nicht leicht haben, dem Spiel zu folgen. Die, die sich der Herausforderung aber dennoch stellen, bekommen einen wirklich spaßigen und auch sehr umfangreichen und rasanten Ritt durch die Dämonenhölle. Wir vergeben deshalb eine klare Kaufempfehlung!
Bewertung
Pro
- Kreatives Leveldesign
- Flüssiges Kampfsystem
- Stabile Frame-Rate
Contra
- Kamera steht sich manchmal selbst im Weg
- Keine echte Innovation

1 Kommentar
DarkDeluxe666 Sa, 19.01.2013, 11:33 Uhr
Man kann den Reboot aufjedenfall durchgehen lassen, meine Gründe dafür die Kombos im Kampf gehen sauber von der Hand auch wenn man am Anfang etwas überfordert sein könnte weil es diesmal viele Waffen gibt was aber mit etwas Übung klappen tut. Der Limbus wo sich DmC die meiste Zeit spielt ist sehr stimmig gemacht und gefällt mir persönlich sehr gut.
Das einzige was ich etwas zu bemägeln habe ist die deutsche Syncro aber da es der erste Teil überhaupt auf Deutsch ist schau ich darüber hinweg und zur Not gibts auch noch die Englische Syncro.
Eine Sache sollte man aber direkt noch erwähnen DmC hat einen "Hölle und Hölle" Schwierigkeitsgrad des bedeutet kriegst du nur einen Treffer ab dann war es das auch! Klingt nach einer Menge Spass für echte DmC Hardcorezocker. ;)