Review zu Disney Infinity

Cineastisch & Abwechslungsreich

Nach dem Start mit Disney Infinity durchlebt man eine ausgiebige Einweisung in die neue Welt, bei der die Features der Toybox oder die Steuerung gezeigt werden. Wer sich dann für die offiziellen Spielwelten entscheidet und sich mit einer der Figuren in ein Abenteuer stürzt, wird zunächst mit einem kleinen Film eingestimmt. Hier wird die Story cineastisch und qualitativ gut in Szene gesetzt. Kurz darauf legt ihr auch schon mit eurem Charakter los.

Je nachdem, ob ihr euch für Piraten, Superhelden oder Monster entscheidet, wartet eine ganz eigene Geschichte auf euch. Jeder Held kommt zudem mit einem eigenen Setting an Eigenschaften daher, die sich in der jeweiligen Spielewelt wiederfindet. Dreimal dürft ihr raten, bei wem geschossen, bei wem unglaublich geschlagen und bei wem gruselig erschreckt wird.

Der Aufbau unterscheidet sich ebenfalls, so kann eine Story vorgegeben sein wie bei den Unglaublichen oder sich auf einzelne Aufgaben beschränken wie bei der Monster AG. Mit Sulley gilt es einen Wettstreit mit einer anderen Monster-Uni zu gewinnen, hierzu kommt es auf Geschick und viel Schabernack an, den man treiben muss. Seine Aufgaben bekommt man von verschiedenen Freunden aus der eigenen Monster Uni erteilt.

Die Aufgaben sind insgesamt sehr vielfältig und für die Zielgruppe des Spiels angenehm abwechslungsreich. Von Sprung- und Geschicklichkeitspassagen hinüber zu Kämpfen oder Schleichaktionen wird hier Vielerlei geboten. Etwas unglücklich empfand ich lediglich die Sprünge egal in welcher Spielewelt und mit welchem Charakter. Diese sind je nach Passage etwas zu feinfühlig und genau, d.h. man springt so je nach Stickhaltung beispielsweise mal schnell von einer Häuserfassade herunter statt zu einem Sims weiter. Dort geht schon mal die ein oder andere Minute verloren, weil man Passagen erneut spielen muss, was mir in den Testspielen einige Male passiert ist. Ansonsten ist die Steuerung für Controller-affine Kids sicherlich kein Problem.

Tolle Präsentation

Der Multiplattform-Titel kann sich auf der Xbox 360 durchaus sehen lassen. Das Setting ist bunt, fröhlich und perfekt für Kinder geeignet. Seine Lieblinge aus den Disney-Filmen und -Serien erkennt man umgehend und auch der Sound passt sich der guten optischen Präsentation an. Manche Sprecherstimmen erkennt man aus den Original-Kinofilmen ebenfalls sofort.

Etwas merkwürdig im Bereich Sound erschien allerdings die Tatsache, dass manche Gespräche mit anderen Charakteren rein Text-basierend sind. Hier wirkt die Wartezeit im Spiel eigentlich so, dass man eine Stimme hören müsste, diese aber dann nicht erscheint, während in anderen Situationen ein NPC auch mit einem spricht. Es ist unklar, ob einige Charaktere "absichtlich" keine Sprecherstimme bekommen haben oder ob dies ggf. ein Bug ist. Einen Punktabzug gibt es dafür aber in jedem Fall, denn die Atmosphäre wird dadurch leicht getrübt. Erschwerend kommt hinzu, dass 6-7jährige Gamer vermutlich noch nicht (alles) lesen können.

Abgesehen von diesem kleinen Fauxpas ist Disney Infinity aber absolut gekonnt und kindgerecht in Szene gesetzt worden. Kinder und Disney-Fans werden sich hier gleich wohl fühlen und sich in den Aufgaben mit ihren Helden verlieren.