Review zu Die Simpsons: Das Spiel

Invasion
 
Nachdem Homer völlig wütend feststellen muss, dass das Schokoladenland nur ein Traum war und er keine fette Kugel ist, nimmt das Unheil schnell seinen Lauf. Die bekannten Aliens Kang und Kodos starten eine Invasion auf die Erde. Glücklicherweise findet Sohn Bart eine Spielanleitung des Simpson Games, wodurch er seine besonderen Kräfte erhält. Dieses wird auch dem Rest der Familie so ergehen.

Anfänglich nutzen die Figuren ihre Kräfte nur, um diverse eigene Ziele zu verfolgen, so schleichen Homer und Bart sich ins Museum und machen Ärger, Lisa will den Wald retten und Marge versucht das Videospiel Grand Theft Scratchy zu verbieten. Diese Missionen sind eine wunderbare Grundlage, um mit den Figuren in Kontakt zu kommen und sich an ihre Kräfte zu gewöhnen. Innerhalb diser Missionen gibt es für jeden Charakter Symbole, die ihr sammeln müsst, um wieder eure Fortschrittprozente zu steigern,. Es lohnt sich also nicht, durch die schön animierten Level zu rennen, sondern auch mal zu überlegen, was euch die Superkräfte so für Möglichkeiten bieten an höhere oder entferntere Plätze zu kommen.

Um die Invasion zu stoppen, müsst ihr in klassischer 3D Jump'n Run-Manier durch die bunte Welt der Simpsons hüpfen und diverse Gegner dabei verprügeln. Nichts Neues, aber durchaus solide umgesetzt. Schön zu sehen ist die Tatsache, dass ihr dabei nicht zwangsweise alleine sein müsst, denn Simpsons bietet einen CoOp-Modus. Klar ist ein Modus nicht besonders viel Abwechslung, dafür ist der Modus aber einfach gut gelungen und wie man das vom Schauen einer Komödie kennt, wird mit einem Freund doch gleich nochmal doppelt so viel gelacht, daher solltet ihr unbedingt zu zweit spielen, wenn ihr die Möglichkeit habt. 
 
Das virtuelle Springfield
 
Zwischen den einzelnen Episoden habt ihr die Möglichkeiten, frei in Springfield rumzulaufen. Hier wurde viel Liebe ins Detail gesteckt, es gibt nahezu alles, was ihr aus der Serie auch kennt. Ihr könnt auch das Haus der Simpsons in der Evergreen Terrace von innen anschauen und alle Zimmer besichtigen. Ihr könnt mit Homer einen kleinen Ausflug zum notorisch schlecht gelaunten Moe in seine Bar machen oder einfach mal durch die überschaubare, aber detaillierte Stadt streifen und nach Boni suchen, denn diese geben mehr Fortschritt an und das führt natürlich auch zu dem mittlerweile hochgeliebten Gamerscore-Punkten.

Ein weiterer toller Erfolg des Simpsons Spieles besteht darin, öfter als eine gewisse Anzahl zu sterben, das witzige ist, ihr bekommt den Erfolg, er gibt aber 0 GS. Das heisst diese Erfolg ist viel mehr ein Zeichen nach aussen hin, wie schlecht ihr gewesen seid. Wenn alle eure Charaktere ihre Lebensenergie verloren haben, wird der Schläger Nelson eingeblendet, der euch dafür auslacht (wie er es ja so gerne tut). Also auch hier Liebe zum Detail und ein guter Witz für Fans der Serie.
 
Die technische Seite 

Die Simpsons sind kein Grafikhammer, kein Spiel was ihr euren Freunden zeigt, um anzugeben wie toll eure Xbox 360 ist. Jedoch hat es durchaus Charme. Die Grafik ist so nah an dem Zeichenstil der Serie, wie es noch nie zuvor in einem Videospiel der Simpsons der Fall war. Wenn ihr Sequenzen in In-Game Grafik seht, fällt euch schon auf, dass die Figuren irgendwie nicht 100% mit denen der Serie übereinstimmen, Kleinigkeiten im Gesicht sind einfach nicht so wie im TV, das fällt dem Fan auf, aber trotzdem sieht es sehr nach der Serie aus.

Des weiteren wurde viel Material extra für das Spiel gezeichnet, das heisst zwischendruch bekommt ihr in gewohnt hoher Qualität neue, unveröffentlichte Szenen der Simpsons zu sehen und der Übergang von In-Game zu den Cartoon-Einlagen, könnten kaum noch besser sein. Allerdings fällt auf, dass zum Ende des Spieles die Grafik nicht mehr so verspielt und aufwendig ist, wie noch am Anfang, schade.

Der Audio part ist einfach Klasse, wie oft ärgert man sich über ein Spiel, dessen Synchronstimmen einfach nicht gut sind? Hier wurden keine Kosten gescheut und das nahezu komplette deutsche Synchro-Team der TV-Serie angeheuert Es kommt dadurch natürlich sofort ein heimisches und gutes Gefühl auf, die Figuren sind einfach genau unsere Lieblinge aus der Serie. Es wird viel geredet, viele witzige Sprüche fallen und zünden fast alle perfekt. Auch der restliche Sound überzeugt duchaus, auch wenn musikalisch jetzt nicht unglaublich viel geboten wird und natürlich der ein oder andere Spruch zweimal fällt.

Was wirklich an der technischen Seite ganz klar negativ hervorgehoben werden muss, ist die miserable Kameraführung. Es gibt Momente (kurze aber häufige Momente) da ist die Kameraführung einfach unspielbar und macht den Spieler verrückt. Ein Spiel, welches sich über Videospielstereotypen lustig macht, sollte nicht selber in solche Klischees verfallen...