
Review zu Die Abenteuer von Tim & Struppi: Das Geheimnis der Einhorn
Euer Abenteuer wird eines ganz sicher nicht...langweilig. Auf eurer Reise müsst ihr hinter dem Steuer eines Wasserflugzeuges platz nehmen, die Wüste Marokkos auf einem Motorrad durchqueren, die Gedanken von Kapitän Haddock entwirren und ein paar Rätsel lösen, um final eure Widersacher an der Nase herumzuführen. Apropos Rätsel. Grundsätzlich spricht zwar nichts dagegen, wenn sich der Schwierigkeitsgrad zu Gunsten des Spielflusses auf einem überschaubaren Niveau bewegt. Im Fall von Tim und Struppi stellen die Rätsel aber eher ein notwendiges Übel dar, um dem Gameplay zu mehr Abwechslung zu verhelfen. Von Anspruch oder gar Schwierigkeitsgrad zu sprechen, ist schon fast übertrieben. Nicht, dass die wenigen Rätseleinlagen nicht unterhaltsam wären, eure grauen Zellen werden jedenfalls zur Lösung der gleichen nicht sonderlich gefordert.
Auf eurer Reise gibt es vieles zu entdecken. Mit von der Partie sind zum Beispiel Schauplätze wie Schloss Mühlenhof, der Frachter Karaboudjan oder auch die marokkanische Wüste und ihre elende Hitze. Im Einzelspieler-Modus dürft ihr in die Rollen von Tim, Struppi oder auch Ritter Frantz von Haddoque, dem
Vorfahren von Kapitän Haddock, schlüpfen. Neben vielen aufregenden Schauplätzen, die es zu entdecken gilt, ist Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn auch das ideale Konsolenfutter für sammelwütige Gamer. Im Spielverlauf gibt es eine Vielzahl an Items zum Sammeln, durch die euch dann nach und nach verschiedene Boni wie Artworks, Videos etc. freigeschaltet werden.
Gemeinsam stark
Habt ihr den kurzweiligen Einzelspielermodus nach ca. 5 Stunden hinter euch gebracht, muss das Spielerlebnis aber noch lange nicht zu Ende sein. Tim und Struppi verfügen auch über einen Koop-Modus. Dieser dreht sich gänzlich um die Traumwelt von Kapitän Haddock. In nur wenigen Tagen wird der mürrische Seeteufel zum direkten Nachfahren eines berühmten Ritters des Königs. Da die Träume des Kapitäns etwas zerrüttet sind, gilt es hier wieder ein wenig Ordnung in die Phantasiewelt zu bringen. Ihr schlüpft in die Rollen von Tim, Kapitän Haddock, Struppi, Bianca Castafiore, Schulze und Schultze oder Ritter Frantz von Haddoque, die sich untereinander helfen müssen, um neue Mysterien zu lüften. Sie müssen ihre Fähigkeiten kombinieren und Schätze sammeln, um neue aufregende Level freizuschalten. Der Koop-Modus wird seinem Namen gerecht, denn gewisse Aufgaben lassen sich ohne die Unterstützung seines Mitspielers erst gar nicht lösen.
Aller guten Dinge sind bekanntlicher maßen Drei. Getreu diesem Motto wird uns noch ein Herausforderungsmodus spendiert, indem dann auch das optionale Kinect Kamerasystem zum Einsatz kommen darf. In diesem Spielmodus sind schnelle Reflexe und sogar ein wenig Ausdauer gefragt. Kinect wird zwar unterstützt und kann sogar bedingt für zusätzliche Unterhaltung sorgen, ein Muss ist das Vorhandensein des Equipments aber in keinem Fall. Wer keine Kamera hat, sollte sich bei Interesse an dem Titel nicht von einem Kauf abhalten lassen.
Fazit
Mit Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn dürft ihr die Comic Abenteuer des legendären Hergé nun selbst erleben. Filmversoftungen sind für gewöhnlich nicht viel mehr als ein reiner Merchandising Artikel, und dass das Spiel zum Start des gleichnamigen Kinofilms in den Verkaufsregalen steht, ist auch kein Zufall. Nichts desto trotz heben sich Tim und Struppi deutlich von der Masse der meisten anderen Filmversoftungen ab.
Die Optik ist zwar längst nicht referenzwürdig. Dennoch ist das farbenfrohe und detailreiche Gesamtbild stimmig. Die Präsentation ist durchaus in der Lage, deutlich zu einem authentischen Spielerlebnis beizutragen. Unterstützt wird der gelungene visuelle Auftritt durch eine überzeugende Soundkulisse, bei der auch die deutsche Synchronisation sehr gut gelungen ist. Abgesehen von langen Ladezeiten, lässt zumindest der sehr niedrige Schwierigkeitsgrad keine Frustrationsmomente zu.
Der Singleplayer-Modus ist darauf getrimmt, euch euer ganz persönliches Abenteuer zu liefern. Neben diesem kurzweiligen Modus dürft ihr auch zu zweit das Spiel im Koop-Modus in Angriff nehmen, und weitere Charaktere und Boni freischalten. Wollt ihr zu guter Letzt mit Tim und Struppi auch noch die Welt von Kinect erkundigen, so stellt euch dem Herausforderungs-Modus, der eure Reflexe und die Ausdauer auf die Probe stellen wird.
Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn, eine Abenteuer, welches sich weitestgehend von der Masse der sonstigen Filmversoftungen abhebt und durchaus unterhalten kann.
Bewertung
Pro
- Unterhaltsame, kurzweilige Story
- Einzelspieler, Koop-Modus und Herausforderungen mit Kinect-Unterstützung
- Gute Soundkulisse und gelungene Synchronisation
- Gelungene, stimmige Präsentation
Contra
- Sehr niedriger, nicht anpassbarer Schwierigkeitsgrad
- Lange Ladezeiten