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Außerirdische Technologie


Die Technik in Destroy all Humans! Der Weg des Furons ist bei weitem nicht außerirdisch, zwar auch nicht unterirdisch, jedoch kommt er diesem weitaus näher. Die Grafik ist lange nicht beim Next-Gen Niveau angekommen: Lasche Texturen, schlechte Framerate und Pop Ups. Dafür stimmt der Grafikstil zum Humor und Ambiente, was positiv zu bewerten ist.

Vom Sound her kann man sagen, die Synchronstimmen sind für deutsche Verhältnisse nicht so schlecht, wie zu erwarten, die Inhalte der Gespräche sind dann eindeutige Geschmackssache, dazu aber später mehr. Der Soundtrack ist wirklich gut gelungen, wenn Musik gespielt wird, passt sie eigentlich immer gut, jedoch wird einfach deutlich zu selten Musik gespielt, was sehr schade ist.

Ein weiteres Zeichen dafür ist, dass Destroy all Humans nicht dem aktuellen Spielestandard entspricht, das ein Online-Multiplayer komplett ignoriert wird. Es gibt kooperative und kompetitive Modi, auch wenn diese nicht der Rede wert sind, ist es unglaublich, dass sie nur offline spielbar sind. Die Technik ist quasi in allen Bereichen der Schwachpunkt dieses UFOs.

Der Charme

Auch wenn das Spiel technisch wirklich nicht brillant ist, so kann ich nicht leugnen, einen gewissen Charme an diesem Titel zu verspüren. Zu keinem Zeitpunkt nimmt das Game sich oder seine Figuren ernst. Crypto, das fiese Alien, ist gar nicht so fies, viel mehr versucht es cool zu sein, was aber eher misslingt. Es gibt viele Dialoge, in denen ihr oft die Wahl zwischen Antworten habt, diese aber keinen Effekt auf den Ausgang haben. In diesen Dialogen kommt viel Witz zum Vorschein, Crypto hat dann immer einen mehr oder weniger witzigen Spruch auf den Lippen.

Wenn man das Ganze in die mit "Trash" beschriftete Schublade steckt, kann es durchaus begeistern. Die ein oder andere Figur dürfte euch auch an bekannte reale Figuren aus der Pop-Welt erinnern. Wer sucht, findet sicherlich die Parodien auf Jack Nicholson oder Sonny and Cher. Gerade der Witz schafft es, den Spieler bei der Stange zu halten, wobei leider eine richtige dichte Story dabei völlig untergeht. Ich hatte nie das Gefühl, die Story unbedingt weiterführen zu wollen. Destroy all Humans! Der Weg des Furon ist dann doch eher ein Titel für zwischendurch, denn selber mal in die Haut des Aliens zu schlüpfen und Hirne zu sammeln, hat auch nach diversen Teilen der Reihe noch etwas Lustiges.

Besser schlecht geklaut als gut erfunden?

Die Originalität blieb bei der Entwicklung wohl etwas auf der Strecke. Man hat das Gefühl die Entwickler haben versucht, von allen möglichen Spielen Features zu übernehmen und sich dabei leider selber übernommen. Die Psy-Kräfte erinnern ganz Stark an "The Force unleashed", gehen aber nicht so flüssig von der Hand, wie im Vorbild. Das Open-World Prinzip ist mittlerweile in fast jedem Titel zu finden, jedoch erinnert das System der "Alarmstufe" stark an den Fahndungslevel aus "GTA". Euer UFO, welches Häuser mehr oder wenig effektvoll zerstören kann, erinnert an "Bullet Witch" oder "Earth Defense Force", nur das bei beiden Spielen die Zerstörung netter aussahen.

Der erste Teil der Serie bot noch abwechslungsreiche Missionen und auch wenn die Level recht unterschiedlich sind (Vegas, Hollywood, Mönch-Tempel), bleibt das Gameplay jedoch immer gleich: Zerstören, Einsammeln, Töten und dann wieder von vorne. Die Missionen selber sind teilweise einfach nur nervig. In vielen Punkten denkt der Spieler zurecht: Habe ich das nicht schon mal woanders besser gesehen? Wie schon zu den Waffen gesagt, sind diese doch recht einfallsreich und somit ein Zeichen, das es eigene Ideen in der Entwicklung gab. Man hätte in dieser Richtung weiterarbeiten sollen, um das Spiel interessanter zu machen.

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Fazit

Destroy all Humans! Der Weg des Furon ist ein schwerer Titel. Schwer nicht, weil der Schwierigkeitsgrad hoch ist, sondern viel mehr weil es schwer ist, sich zu entscheiden, ob man diesen Titel spielen will oder nicht.

Der Witz und das Ambiente machen Spaß und auch das Sammeln und Upgraden fesseln eine gewisse Zeit lang. Jedoch machen Hauptmissionen oft zu wenig Spaß und Nebenmissionen sind völlig sinnfrei.

Der Spieler hat es schwer zu entscheiden, ob er das Spiel in die Box oder in die Hülle legen soll. Man kann aber sagen, dieser Teil ist leider der schwächste der Reihe. Schlechte Technik, fehlende Innovationen und langweilige Missionen befördern Crypto am Ende leider doch nur in das untere Mittelfeld.


Bewertung

Pro

  • Trash Faktor
  • Guttes Setting

Contra

  • Technisch schwache Präsentation
  • Langweilige Missionen
  • Keine Innovationen

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
6

1 Kommentar

oldzitterhand Mo, 23.02.2009, 13:50 Uhr

Oh je! Euer Testergebnis ist, wie ich bereits befürchtet habe, ähnlich ausgefallen wie bei anderen Online-Magazinen und Printmedien.

Tja, schade eigentlich. Den ersten Teil für die XBox fand ich ganz lustig (auch wenn ich ihn nicht durchgespielt habe).

Wenn es das Spiel mal zum "Nice Price" gibt, werde ich aber bestimmt zuschlagen, ich finde das kleine Alien einfach lustig. ;)