Review zu Dark

Auch hier bekleckert sich Dark leider nicht mit Ruhm. Die Grafik ist in einem Comicstyle gehalten, welcher wie auch schon diverse andere Spiele auf Cell-Shading setzt. Das ist an sich kein Problem wenn man der gut umsetzt wird. Würde wir von Standbildern reden, gäbe es auch nicht viel zu meckern, denn man könnte sich immer hinter dem einfachen Stil Zeichenstil verstecken. Der ist übrigens nicht hässlich aber sobald Bewegung ins Spiel kommt, fangen die Probleme an.

Da wäre zum einen das Cut-Scene und Gameplay übergreifende Tearing,  was echt nervt. Da wären als nächstes die ruckeligen, hölzernen Animationen und die teilweise niedrige Framerate zu bemäkeln. Doch was tatsächlich ebenfalls sehr stört, ist das man anscheinend bei der Portierung Probleme mit dem Overscan hatte. Hier werden auf einigen Bildschirmen die Spielränder zum Teil abgeschnitten. Das ist unprofessionell und sollte sich zumindest in den Optionen Einstellen lassen. Mein lieber Herr Gesangsverein, so geht das nicht!

Sehr unangenehm fällt auch auf, dass die Lippenbewegungen nicht zur Synchro passen. Hier wurde anscheinend geschlampt. Darüber hinaus sind sogar die Originalsprecher so motiviert wie eine Gruppe Studenten nach einer durchzechten Sommernacht um 7 Uhr morgens. Auf dem Niveau findet die Vertonung der Sprache leider statt. Warum man Geld in Grafik und Soundtrack steckt, das Spiel dann aber mit solchen Sprechern traktiert, dass weiß wohl nur das Kalypso-Team.

Darüber hinaus sehen die Level trotz des Comicstils teilweise schwach texturiert aus. Hier stimmt einfach der Look nicht so ganz für die derzeitige Generation.

Was ist denn nun mit RPG?

Tja auf der Verpackung steht was von RPG und damit ist wahrscheinlich nicht Rollenspiel gemeint. Oder doch? Das einzige Rollenspielelement was man ausmachen kann, ist das was mittlerweile jeder drittklassige Shooter schon implementiert: Das Aufleveln der Attribute. (Ironie an) Herzlichen Glückwunsch - Wir verleihen den Preis zum Rollenspiel des Jahres! (Ironie aus)
Nein, liebe Entwickler, da ist schon etwas mehr nötig um sich in das Genre einreihen zu können. So sehr wir uns auch mal wieder ein würdiges Vampir-RPG gespielt hätten. Da war der Wunsch wohl eher Vater des Gedanken. Man hat zwar in den Dialogen ein radiales Menü eingebaut und sich hier ebenfalls großzügig von Dragon Age und ähnlichem inspirieren lassen, aber im Gegensatz zu dem echten und übrigens vorzüglichen Rollenspiel Dragon Age, passiert in Dark nichts wenn man diverse Optionen auswählt. Die Geschichte verändert sich kein Stück und den anderen NPCs ist auch völlig egal was man da so an Dialogoptionen wählt. Ebenso verändert es nicht die Beziehung der anderen Charaktere zu Eric.

Wer mal ein interessantes Vampir-RPG erleben möchte, sollte sich mal das alte Spiel Vampire the Masquerade anschauen. Es handelt sich hier zwar leider nur um ein PC-Spiel aber es hat viel Atmosphäre und wird immer noch von einer großen Fancommunity unterstützt. Das ist ein Rollenspiel!

Wie spielt es sich?

Das Gameplay und Leveldesign ist auch eher minderwertig. Die Figuren wirken alle hölzern und wirken überhaupt nicht dynamisch. Die Level sind fantasielos aufgebaut und bieten wenig interessante Abwechslung. Man kann nicht überall speichern, sondern muss lange Streckenabschnitte bestehen, ohne einen Checkpoint nutzen zu können. Das ist vor allem sehr frustrierend, wenn man mal wieder aufgrund der schlechten Spielmechanik ablebt und gerade 70% des Abschnitts hinter sich gebracht hat. Anfänger haben hier überhaupt keine Chance, denn die Wachsamkeit der Wachen ist stets gleich und deren Kugeln selbst auf einfachster Schwierigkeitsstufe immer noch sehr schnell tödlich. Jedem Neuling sei hier also dringend von abgeraten.

Um den Ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist der automatische Savepoint auch noch genau vor der Cutscene. Herrje, das ist immer noch Entwickler gibt, die noch nicht gelernt haben diesen NACH der Cutscene zu setzen, ist mir ein Rätsel. Eine Szene wird nicht spannender nach dem man sie zum 5. Mal anschauen darf. Das ist einfach unnötig und verärgert den Spieler.

Man kommt durch das Spiel aber es macht wenig Spaß. Es kommt nicht das Gefühl des übermächtigen Vampirs auf, der man doch eigentlich sein möchte. Hier hätten sich etliche Möglichkeiten geboten mehr aus dem Spiel herauszuholen. Es fühlt sich beim Spielen so an, als hätte man ein zu knappes Budget zur Entwicklung gehabt und zu wenig Zeit zur Verfügung bekommen, um das Gameplay zu optimieren.