Review zu Crossboard 7

Mehrspieler? Ja! Aber nur lokal...

Ja, ihr habt richtig gelesen, schon wieder ein Spiel, welches nur einen lokalen Multiplayer bietet. Actionreiche Rennen im Mario-Kart Stil fallen also flach - außer ihr ladet eure Freundesliste in euer heimisches Wohnzimmer ein. Sehr schade, denn schon andere Spiele haben bewiesen, dass Kinect und ein guter Online Multiplayer eine coole Mischung sein kann. Lokal könnt ihr bei Crossboard alles zu zweit spielen, was ihr auch alleine spielen könnt. Wenigstens hat man hier nicht nur einen oder zwei Modi freigeschaltet. - Dennoch ein herber Rückschlag!

Kitschig bunt und überzogen

Die Aufmachung von Crossboards wurde bewusst vollkommen überzogen. Manche Crossboarder ist scheinbar außerirdischer Herkunft, andere sehen aus wie Tiere und wieder andere haben einfach nur gigantische pelzige Köpfe. Erinnert irgendwie an diese zotteligen Wollmützen, die Snowboarder in den 90er Jahren getragen haben, als das noch hip und cool war. Und genauso ist es auch bei Crossboards. Dieses gezwungen coole geht leider ziemlich nach hinten los und nervt relativ schnell. Auch bei den Strecken hat man eher einen Comic-Artigen Stil gewählt, was zwar cool wirken kann - bei Crossboards aber leider aufgrund mangelnder Details ziemlich trist aussieht.

Generell wirken die Strecken lieblos zusammengewürfelt und bieten sehr wenig in Hinsicht auf Qualität und Details. Leider scheint es im Moment ein Trend zu sein, bei Kinectgames sich weniger auf die Grafik zu konzentrieren, was zumindest bei mir sehr schnell eine gewisse ,,Unlust" erzeugt. Klar, achtet man beim wilden Rumhüpfen nicht permanent auf die Grafik, aber ein gewisses Mindestmaß für eine HD Konsole sollte schon drin sein.

In Sachen Soundeffekte und Spracheffekte sieht es ähnlich aus, wie bei der Grafik. Die Hintergrundmusik wirkt dudelig, wiederholt sich zu schnell und bietet leider keine akustischen Höhepunkte. Ohrwürmer bekommt man hier höchstens dann auf die Ohren, wenn man seine eigene Musik abspielen lässt. Schade, denn eine fetzige Musik hätte super zum doch recht rasantem Crossboards-Konzept gepasst. Hier hätte man viel mehr rausholen können. Ähnlich ist es auch mit der Sprachausgabe, denn hier wird man immer wieder aufs gleiche mit denselben nervigen Sprachfetzen belästigt. Die Sprüche sollen cool wirken, gehen einem aber eher auf die Nerven - grade weil man Sie irgendwann synchron mitsprechen kann.

Ziemlich Halbherzig...

Kann man mit dem fehlenden Online Feature noch leben, so wird einem aber spätestens nach einigen weiteren Stunden das Verlangen nach ,,mehr" packen. Trotz rumschubsen, wegstoßen und hartem Konkurrenzkampf mit der relativ intelligenten KI kommt es irgendwie nie zu so wirklich spannenden Auseinandersetzungen, wie bei Mario-Kart. Auch wenn man bei Crossboards natürlich nicht auf diverse Extras, wie zielsuchende Raketen verzichtet hat, um seine Gegner zu peinigen. Wirklich schade, dass man hier ein eh schon altbackendes Spielprinzip so mangelhaft umgesetzt hat.

Ziemlich eintönig und stur wird ein Event nach dem anderen ,,runtergespult", um weitere Strecken und Features freizuschalten. Leider hat man hier weder das Potential des Spielprinzips noch der Karriere ausgenutzt. Eine spannender und anspornender Story wäre sinnvoll gewesen und die Möglichkeit eigene Turniere zu bauen wird auch schmerzlich vermisst. Insgesamt erzeugt Crossboards leider den Gesamteindruck, dass es sich hier mehr um einen Pflichttitel handelt, um einfach auf die ,,Kinect-Welle" aufzuspringen.