Review zu Call of Duty: Ghosts - Xbox 360

Die Ego-Shooter Serie Call of Duty begleitet Gamer nun seit exakt einem Jahrzehnt über verschiedene Plattformen. Seit dem 05. November, ein Tag vor dem 10 Jährigen Jubiläum, erschien der neueste Teil Call of Duty Ghosts unter anderem für Xbox 360. Um mit dem Zahlenspiel noch etwas weiter fort zu fahren, sei gesagt, dass man sich mit Ghosts bereits zum zehnten Mal ins Gefecht der Call of Duty Serie stürzt. Die Erwartungen aufgrund verschiedenster Trailer und vorab veröffentlichter Informationen waren hoch, und Gamer auf der ganzen Welt konnten es kaum abwarten, ihr Spiel in den Händen zu halten.

In Call of Duty Ghosts beginnt ihr das Abenteuer eures Lebens als Logan Walker, welcher der Sohn von Elias Walker und jüngere Bruder von David "Hesh" Walker ist. Nach einer kurzen Intro-Mission erfahrt ihr, dass sich die Staaten Süd-Amerikas zur sog. "Föderation" vereinigt haben und nun gemeinsam gegen den Norden kämpfen. Im Spiel wird jedoch niemals eine Jahreszahl genannt, oder andere Informationen preis gegeben, welche Aufschluss darüber geben könnten, in welchem Jahr wir uns befinden. Es ist aber anzunehmen, dass die Handlung von Call of Duty Ghosts nach den Ereignissen in Call of Duty Black Ops II spielen. Um an dieser Stelle nicht weiter zu spoilern, müssen diese Informationen genügen, um das Szenario zu erläutern.

Schöne Landschaften inklusive...

Die Grafik in Call of Duty Ghosts ist so eine Sache für sich. Ich bin mit hohen Erwartungen an das Spiel heran gegangen, da die Grafik angepriesen wurde. Hier erfährt man - zumindest auf der Xbox 360 - eine kleine Enttäuschung. Grafisch hebt sich Ghosts leider kaum von seinen Vorgängern ab. Sicherlich ist die Landschaft schöner gestaltet und auch detailreicher als in den vorherigen Teilen, aber eben nicht so wie man es erwartet hätte. Hier erhoffe ich mir ganz klar Besserung auf der Xbox One!

Der Detailreichtum in den Leveln an sich ist schön gemacht, wer auf die Kleinigkeiten achtet, wird nicht enttäuscht werden. Man hat wohl viel Wert auf Stimmigkeit gelegt, denn selbst weitläufige Landschaften wirken nicht leer und öde, sondern sind mit Details gespickt. So hat man zum Beispiel an einer Klippe nicht nur kahles Meer sondern auch Felsen, die alleine in der Brandung stehen, und auch schäumendes Meer ist zu erkennen. Auf einem zugefrorenem See lassen sich kleine Risse im Eis erkennen, welche beim Fahren entstehen. Und auch im Dschungel bekommt der Spieler schnell einzelne Blätter ins Gesicht.

Bei anderen Ego-Shootern hat man im Multiplayer oft das Gefühl, die Maps wurden nicht mit derselben Sorgfalt gestaltet wie die Gebiete im Singleplayer. Sicher kann man keine weitläufigen Landschaften erwarten, da dies auch nicht von großer Bedeutung ist. Aber die Gebiete im Online-Modus von Call of Duty sind ebenso liebevoll gestaltet wie im Singleplayer. Auch hier bleibt abzuwarten, wie das Ganze ab dem 22.11 auf der Xbox One aussehen wird.

Vom schallenden Donner der Granaten zum leisen Rascheln im Gebüsch

Soundtechnisch gibt's in gewohnter Call of Duty-Manier ordentlich was auf die Ohren. Die verschiedenen Waffen klingen unterschiedlich gut, von brutalem Rattern über leises Knattern bis hin zum Klingeln der einzelnen Hülsen. All dies mag zwar bereits State of the Art für aktuelle Shooter im Soundbereich sein, soll aber nicht unerwähnt bleiben.

Jedoch ist der Sound nicht rundum perfekt. So ist für meinen Geschmack zum Beispiel das Donnern der Granaten nicht so, wie man es sich bei einer Granate vorstellt. Was letztlich sogar zu dem subjektiven Eindruck führt, dass hier auch der Bums fehlt. Aber dies mag wirklich nur ein subjektiver Eindruck sein, welcher sich natürlich nicht wirklich belegen lässt.

Die Synchronisation der Charaktere ist liebevoll gemacht und wirkt authentisch. So hat man sich für die deutschen Synchronstimmen unter anderem den Schauspieler Thomas Kretschmann als Captain Elias T. Walker ins Boot geholt. Während des Spielverlaufes werden einem auch andere Synchronstimmen bekannt vorkommen. Was sich leider nicht 100% recherchieren lies, jedoch meinem Gehör definitiv auffiel, war der Synchronsprecher Tilo Schmitz, welcher Rorke vertonte. Bekannt ist Tilo Schmitz unter anderem als Synchronstimme von Michael Clarke Duncan. Desweiteren könnte man meinen, dass auch Dietmar Wunder für die Synchronisierung in Call of Duty Ghosts engagiert wurde, welcher wohl jedem als die Stimme von Adam Sandler bekannt sein dürfte. Außer Thomas Kretschmann, lässt sich in Sachen Synchronsprecher jedoch nichts wirklich belegen, weshalb es nur persönliche Vermutungen sind. Wäre dem so, so hätte man auch für die deutsche Vertonung der Figuren eine hochkarätige Besetzung an Board. Nichts desto trotz wirken die Dialoge authentisch und rund. Man kann dank der tollen Dialoge so richtig ins Spielgeschehen abtauchen, so dass einem auch ein kleiner Fehler in der Aussprache des Wortes Dallas nichts ausmacht.

Ein ganz klarer Minuspunkt ist jedoch die Auswahl der englischen Synchronisation, welche vor Release noch groß angepriesen wurde. Diese ist für PC, Playstation 3, Playstation 4 und Xbox One verfügbar. Jedoch nicht für die Xbox 360! Dies sei aus technischen Gründen angeblich nicht machbar. Nun mag sich der Leser fragen, warum dies ein Minuspunkt sei. Zum Einen ist es natürlich nie schön, wenn beworbene Funktionen nicht funktionieren, zum Anderen ist es für Gamer mit einem Faible für die originale Vertonung ein Schlag ins Gesicht! So ist es auch mir sauer aufgestoßen, als die Funktion zum Umstellen der Vertonung durch Abwesenheit glänzte. Dieser Abstrich, den man hier machen musste, wurde zwar durch eine tolle deutsche Synchronisierung gemindert, jedoch nicht wettgemacht.