
Mensch oder Damön, das ist hier die Frage?
Schon bald ist unser Held Vulcan in seinen ersten Kampf verwickelt und umso höher der ausgewählte Schwierigkeitsgrad, desto vorsichtiger müssen wir im Kampf vorgehen. Wir haben Bound by Flame auf der Stufe "Hauptmann" gespielt, dem schwierigsten Modus im Spiel. Ist dieser ausgewählt, werden sogar kleinere Kämpfe zu einer Art Geduldsprobe, denn schon nach zwei bis drei Treffern, wird Vulcan das Zeitliche segnen. Einen ersten Vorteil können wir uns aber schon vor dem Kampf sichern. Möglich macht dies ein Tarnmodus, mit denen wir uns unbemerkt hinter einen Gegner schleichen und so einen ersten kritischen Treffer landen können.
Eine nette und erfrischende Idee, welches zudem noch kampfentscheidend sein kann. Nun ist der Gegner am Zug und holt zum Schlag aus, den wir entweder blocken oder ausweichen können. Bei größeren und kräftigeren Gegnern ist es sogar unabdinglich, dass wir einen Schritt zurückspringen, um von der Wucht des Schlages, welcher trotz Abwehrhaltung wirksam ist, keinen Schaden davonzutragen. Für unseren nächsten Angriff steht uns ein recht ansehnliches Waffenarsenal zur Verfügung. Je nach Geschmack und Stil, können zwischen dem Schwert, der Axt, einem Hammer und zwei Dolchen ausgewählt werden. Zusätzlich haben wir noch eine Armbrust und Fallen parat, welche den Kampf abwechslungsreich gestalten und je nach Gegnertyp individuell ausgewählt werden können.
Zudem können wir den Kampf jederzeit anhalten, um beispielsweise in Ruhe einen Heiltrank einzuverleiben oder eine der tödlichen Fallen auszulegen. Damit können wir auch während dem Kampf kurz durchatmen und die weiteren Schritte planen. Unterstützung haben wir immer von einem Begleiter, welcher auch eine individuelle Note in die Kämpfe bringt. So ist zum Beispiel Sybil eine Magierin und kann uns im Kampf heilen. Edwen ist da eher dunklerer Natur und versetzt unsere Gegner in eine Art Starre, damit wir munter mit dem Schwert zuschlagen können.
Sind die Schergen besiegt, schreitet auch schon der erste richtige Bossgegner um die Ecke, welcher auch um einiges größer ist als unser Held. Und in diesem Augenblick als wir uns die Frage stellen, wie wir dieses monströse Geschöpf besiegen können, eröffnet uns das Spiel seinen Kerninhalt. Vulcan wird von einem uralten Flammendämon heimgesucht, welcher uns die Fähigkeit gibt, die Flammenmagie zu nutzen.
Zum einen wurde unser Angriffsarsenal durch die Feuermagie erweitert und zum anderen bekommt die sonst so öde Story einen Schubs in die richtige Richtung. Ab sofort taucht der Dämon des Öfteren auf und stellt den Protagonisten vor die Wahl: Dämon oder Mensch? Nun kann der Spieler sich für den Weg des Dämons entscheiden und gibt sich somit nach und nach in die Hände des Teufels oder er kann seine Menschlichkeit wahren und alle Gefahren als Held meistern.
Talentierter Handwerker
Die Bossgegner sorgen für die nötige Abwechslung im Spiel, denn ansonsten wirken die Gegnerscharren eher eintönig, denn ständiges kämpfen, blocken und ausweichen haben eine ermüdende Wirkung. Für jeden absolvierten Kampf gibt es Erfahrungspunkte, welche in verschiedene Talentbäume investiert werden. Die gewonnenen Attribute können je nach Geschmack verwendet werden und somit züchtet ihr entweder einen schlagkräftigen Krieger, einen lautlosen Killer, einen mächtigen Feuermagier oder eine gesunde Mischung aus allen Fähigkeiten.
Die handwerkliche Begabung von Vulcan bringt einen weiteren wichtigen Aspekt in das Spiel. Fleißige Sucher und Sammler finden jede Menge Gebrauchsgegenstände im Spiel und können somit ihre Rüstung verstärken und gleichzeitig auch das Aussehen des Söldners verändern. Auch geben euch besiegte Gegner genügend Materialien, damit genügend Heil- und Magietränke hergestellt werden können. Vulcans Geldbeutel wird sich darüber freuen, denn Tränke sind beim nächsten Händler teuer.
Neben der lahmen Story, kann sich der Protagonist mit Nebenquests beschäftigen. So gilt es beispielsweise einen vermissten Soldaten im Sumpf ausfindig zu machen, verschiedene Zutaten für ein Heilmittel in der Nacht aufzutreiben oder auch ein Dorf vor den heranstürmenden Feinden zu verteidigen. Die Nebenquests bringen aber außer ein paar zusätzlichen Erfahrungspunkten und hin und wieder eine bessere Waffe oder eine stärkere Rüstung - keine gute Ergänzung zur Story. Die Aufgaben werden alle in dem schon bekannten Gebiet erledigt und ähneln sich vielmals zu sehr. Schön wäre es gewesen, wenn die zusätzlichen Aufgaben an unbekannte Orte führen würden und somit das Spiel wirklich erweitern. So wird der Spieler allerdings dazu ermutigt, die Nebenquests links liegen zu lassen, um dann starr der lahmen Story zu folgen.
Fazit
Wer sich mit dem Fantasy-Rollenspiel Bound by Flame nach Virtiel begeben möchte, der sollte sich auf eine trostlose Reise gefasst machen, welche von lustlosen Dialogen und wenig spektakulären Zwischensequenzen begleitet wird. Auch grafisch ist das Spiel nicht auf der Höhe der Zeit und hinterlässt somit einen faden Geschmack in der Darstellung.
Doch nicht alles in Bound by Flame ist schlecht. So besitzt der Protagonist Vulcan ein breites Waffenarsenal, welches durch den Einsatz von Magie erweitert wird. So gibt es genügend Spielraum, damit wir uns auf die unterschiedlichen Gegnertypen und vor allem auf die Bossgegner einrichten können.
Auch der Umfang in Bound by Flame ist recht ordentlich, zumindest wenn wirklich die komplette Story, samt allen Nebenquests absolviert wird. Zudem hat das Spiel einen gewissen Wiederspielwert, wenn der Spieler zum einen den dämonischen und zum anderen den menschlichen Weg einschlagen möchte.
Alles in allem kann Bound by Flame nicht überzeugen. Das an sich gute Gameplay wird von der müden Story und von langweiligen Charakteren zerstört. Auch der Kerngedanke von "halb Mensch, halb Dämon" ist gut gedacht, aber nicht konsequent genug umgesetzt. Hier haben die Entwickler viel Potenzial liegen lassen. Auch grafisch und soundtechnisch hat Bound by Flame zu viele Schwächen.
Unterm Strich bietet Bound by Flame zu wenig - trotz guter Ansätze - und hat zudem noch einen stolzen Preis von 44,99 Euro.
Bewertung
Pro
- Fordernde Bosskämpfe
- Recht ordentlicher Umfang
- Gutes Kampfsystem
Contra
- Öde Story
- Leblose Fantasy-Welt
- Schlauchlevel
5 Kommentare
dayX So, 25.05.2014, 23:26 Uhr
Naja, das Spiel ist besser als Dark Souls 2, aber nicht so gut wie Rambo.:smt003 Zumindest wenn man den XBU-Reviews glauben will.
Nebulah So, 25.05.2014, 23:03 Uhr
Sehe es ähnlich wie Biberpelz und dazu finde ich das Fazit und die Wertung mehr als Panne.
Das ganze liest sich auch nicht Rund. Es wird vom Beginn des Spiels erzählt, dann das gesamte Spiel aus Schlauchlevels besteht. Um nur einen Atemzug später zu erzählen das man gerade die ersten Schritte gemeistert hat. Das ist absolut unrund.......
57% Wertung bedeutet eigentlich absoluter Schrott, verdient hat das dieses Spiel nicht.
Bieberpelz Fr, 23.05.2014, 14:24 Uhr
Ich habe es auf der Playstation 4 gespielt und war sehr gut unterhalten. Hatte meine c.a. 18 Stunden Spielspaß und würde es mit c.a. 80% bewerten.
Es hat vieles ziemlich gut gemacht aber immer mindestens einen Ticken schlechter als die großen Rollenspiele.
Die Umgebung hat mir zu Anfang recht gut gefallen und erinnerte doch sehr an The Wichter. Auch die einzelnen Nebenquests und Quests fand ich gut. Das Skill-System ist auch gut gelungen, allerdings das Kampfsystem zu frickelig und aufwändig. Da wäre weniger = mehr gewesen.
Aber alles in allem würde ich mich, sofern man eine PS4 hat, nicht davon abschrecken lassen und es ausprobieren. Für mich hat es sich gelohnt. (Wobei ich die negativ Kritiken bisher immer bei XBox 360/PS3 mitbekommen habe und da ohne Ausnahme).
VampireGold Fr, 23.05.2014, 13:26 Uhr
Ja, eigentlich wollt ich mir das auch erst kaufen. Hab dann zur Sicherheit ein paar Videos auf YouTube angeguckt und beschlossen, es bleiben zu lassen. Hab mir unter dem Spiel was ganz anderes vorgestellt, als es schließlich geworden ist.
Amani HT Fr, 23.05.2014, 12:46 Uhr
Danke für den Test.....Geld gespart