
Die beiden Spiele in der Vorstellung - Borderlands the Pre-Sequel
In Borderlands Pre-Sequel arbeitet ihr für Handsome Jack und helft ihm Schergen auf dem Mond das Handwerk zu legen. Das Pre-Sequel wurde nach Borderlands 2 veröffentlicht, spielt aber zeitlich vor Borderlands 2. Um es jetzt noch verwirrender zu machen, gibt es zudem noch einige Änderungen bzw Erweiterungen zu Borderlands 2.
Das Prinzip bleibt natürlich unverändert. Auch hier wählt ihr eine der verschiedenen Klassen aus und startet in das Abenteuer. Die unterschiedlichen Klassen sind allerdings alle wieder sehr interessant zu spielen. Jedoch besser ausbalanciert als im zweiten Teil. Da wäre zum Beispiel die Nisha, die neben einer lustigen Lederpeitsche einen sehr starken Waffen-Skill hat. Wird dieser aktiviert, so macht ihr nur noch kritische Treffer mit egal welcher Waffe über einen bestimmten Zeitraum. Dieser Skill ist sehr praktisch, wenn man gegen viele Gegner oder auch Bosse kämpft. Leider hat man die Lederpeitsche nicht geschickt umgesetzt. Diese schreit eigentlich danach, Gegner auf Distanz zu schlagen. Doch wie bei allen, geht auch hier nur der Nahkampf. Schade.
Athena erinnert irgendwie ein wenig an Captain America. Sie trägt einen Schild, der sie sowohl vor Attacken schützt, als auch mittels Wurf offensiv eingesetzt werden kann. Wird der Schild allerdings geworfen, ist der Skill vorbei und man muss den Cooldown abwarten.
ClapTrap rockt dabei am innovatisten. Er beherrscht die Fähigkeit bzw. das Programm ,,Vault Hunter.exe". Startet man jenes, analysiert er das Schlachtfeld und boostet daraufhin eine besondere Fähigkeit. Das kann beispielsweise eine Ninja-Nahkampfattacke sein, ein Waffenprofil, das den Schaden aller Knarren massiv erhöht oder auch ein Mechaniker, der eigene Mini-Clap-Traps austeilt. Aufgrund seiner Unberechenbarkeit ist er am schwersten zu spielen, macht aber auch am meisten Spaß. Einsteigern ist er deswegen nicht zu empfehlen. Fortgeschrittene Borderlands-Spieler sollten ihn aber auf jeden Fall einmal ausprobieren.
Ein weiteres neues Feature ist die Schwerkraftveränderung auf dem Mond. Hier kann man hohe und laaaange Sprünge vollziehen. Die Gearbox-Entwickler haben diesen Umstand geschickt als Gameplay-Element eingesetzt. Es gibt beispielsweise Gegenstände, die genau diese Schwebezeit ausnutzen und beispielsweise den kritischen Schaden von Waffen währenddessen erhöhen. Oder auch den Elementarschaden oder den Slamdamage. Slamdamage? Ach ja, das ist ebenfalls neu. Man kann nicht nur hoch in die Luft springen, sondern sich mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Boden krachen lassen. Die dabei entstehende Druckwelle fügt Gegnern Schaden zu.
Neu ist ebenfalls die fehlende Atmospähre. Da sie nicht auf dem Mond existiert, muss man eine Art Sauerstofftank mit sich führen. Geht dieser zu Neige, sollte man schleunigst in einen Co2-Bereich gehen. Ansonsten zählt die Gesundheit runter bis man stirbt.
Vieles ist von Borderlands 2 übernommen worden. Der Look, die Waffenarten, das Glücksspiel und die Zweitwährung, die einem den Zukauf von Inventarplätzen erlaubt. Nur heißt die hier nicht mehr Eridium, sondern Mondstein. Borderlands the Pre-Sequel spielt sich allerdings etwas träger als der zweite Teil. Vor allem der Anfang ist etwas langsam. Das ändert sich aber mit zunehmenden Vorankommen.
Was hat sich geändert?
Inhaltlich nichts, denn ihr Spielt genau die gleichen Teile, wie sie bereits auf der Xbox 360 zu spielen waren. Man kann also von einem Remaster sprechen und kann durchaus einen ähnlichen Vergleich ziehen wie bei Tomb Raider und der Tomb Raider Definitive Edition. Das Konzept hierbei ist gleich. Ein altes Spiel wird für die neue Konsole aufgepeppelt. Allerdings gab es damals bei der Tomb Raider-Edition keinen Story-DLC. Dies ist bei den Borderlandsspielen deutlich anders. Man erhält haufenweise Inhalt, der einen zusätzlich etliche Stunden vor den Bildschirm fesseln kann.
Direkt auch zwei Spiele zugleich. Da sich allerdings inhaltlich nichts zu den Vorversionen geändert hat, hat Gearbox daran gearbeitet eine verbesserte Grafik und noch flüssigeres Gameplay zu ermöglichen. Dabei wurde zum einen an der Auflösung geschraubt, die Texturen verbessert und die Bildrate auf 60 fps gezogen.
Also alles top? Nein, leider nicht. In einem Zeugnis würde stehen: Gearbox war stets bemüht, das Spiel auf die NowGen zu bringen.
Auch nach einem zweiten Patch gibt es immer noch reichlich Unzulänglichkeiten. Und obwohl ich persönlich ein Fan der Serie bin, gehen mir diese gewaltig auf den Zeiger! Angeblich will Gearbox nachbessern, doch bislang ist wenig passiert. Da wir das Review aber zu der Releaseversion schreiben und nicht zu der in einem halben Jahr verfügbaren, zieht das jetzt auch die Wertung nach unten.
Zuerst aber das Positive: Die Auflösung wurde erfolgreich nach oben gezogen und die Framerate auf 60 fps gepusht. Soweit so gut.
Was passt nicht? Da wäre vor allem das unglaublich häßliche Tearing-Problem, welches bereits zu Release von der Community bemängelt wurde. Gleich in der allerersten Cut-Scene zerrreist es einem das Bild auf unangenehme Weise. Warum dies 2015 immer noch Thema sein muss und dabei bei einer speziell für die neuen Konsolen aufgelegten Version, ist uns ein absolutes Rätsel. Doch leider bleibt es nicht nur bei der Cut-Scene. Auch beim Spielen nerven Tearing-Effekte. Zum Glück nicht so krass wie in den Video-Sequenzen, aber dennoch spürbar. Das ist nervig und inakzeptabel. Zudem sind die Texturen auch nicht so hoch aufgelöst wie es die derzeitige Konsolengeneration ermöglicht. Durch das Unreal Engine-Preloading sind manche sogar zeitweilig verwaschen.
Massive Probleme beim vertikalen Splitscreen von Borderlands the Pre-Sequel: Gerade die Borderlands-IP ist einer der besten Koop-Shooter. Zusammen mit nem Freund auf der Couch zocken und Borderlands genießen, das war bislang eine der größten Stärken des Spiels. Solange man den Splitscreen auf horizontal stellt, ist alles ok. Doch wehe man stellt auf vertikal. Beim Anlegen jeder Waffe zielt das Fadenkreuz einen halben Meter daneben. Deutlich sichtbar, wenn man beispielsweise mit dem Sniper-Gewehr zoomt, auf eine Wand schießt und verwundert das Einschussloch betrachtet. Das hängt einen halben Meter nach rechts und bei größeren Distanz auch noch weiter daneben. Damit werden alle Sniper-Gewehre in diesem Modus sofort unbrauchbar. Ebenfalls kann man sämtliche Waffen nur noch zuverlässig aus der Hüfte abfeuern. Das ist ebenfalls schon seit Release von der Community berichtet worden und auch im zweiten Patch noch ungefixt.
Ebenfalls weiterhin im Split Screen-Koop ein Problem: Sobald einer von beiden Spielern ins Menü geht, ruckelt es beim anderen. Das war zugegeben in den Xbox 360-Titeln schlimmer aber das es immer noch präsent ist, ist einfach sehr ärgerlich. Warum dann nicht einfach beide ins Menü verfrachten und das Spiel pausieren? Lokal sollte dies doch problemlos möglich sein.
Fazit
Es ist schon ärgerlich, dass man beide Spiele extra auf die neuen Konsolen portiert, aber dennoch kein echtes Wow-Feeling bekommt. Die beiden Titel bieten allerdings einen massiven Umfang, denn inklusive aller DLCs kann man pro Titel locker 100-200 Spielstunden verbringen. Je nach Spielweise. Wer dann noch der Sammelwut verfällt und wirklich die perfekte Ausrüstung sucht, der kann auch noch mehr Zeit in den riesigen Borderlands-Welten verbringen. Durch die unterschiedlichen Charaktere hat man einen immensen Wiederspielwert und natürlich auch durch die amüsanten Quests, die einem immer durch den trockenen Humor zum Lachen bringen.
Im Vergleich zum manch anderen Shootern, die für den gleichen Preis nur magere 5-7 Stunden auf die Waage bringen oder sich nach dieser Zeit in der endlosen Wiederholung sulen, ist die Borderlands Handsome Collection alle Male ihr Geld wert. Wir müssen Aufgrund der Makel zwar Punkte abziehen, legen aber jedem Shooterfreund, der auch Spaß am Looten hat, dieses Spiel ans Herz. Vor allem im Koop lassen sich zahlreiche spaßige Stunden dort verbringen.
Die Collection bietet jede Menge Spiel für das Geld. Wer sich an den beschriebenen Unzulänglichkeiten nicht weiter stört, sollte hier zuschlagen.
Bewertung
Pro
- 60 fps bei 1080p
- Unterhaltsame Nebenquests
- Cooler Soundtrack
- Offene Spielewelt
- Zahlreiche Features wie Glücksspiel, Custimization etc
- Massiver Umfang
Contra
- Tearing
- Teilweise verwaschene Texturen
- Übler Splitscreen-Bug in Borderlands Pre-Sequel
- Splitscreen: Ruckelt wenn der andere Spieler im Menü ist

0 Kommentare