Review zu Blitz: The League

Gespielt wird in Blitz: The League auch auf dem Feld in einer Action Variante des American Football. Anstelle der sonst üblichen elf Feldspielern stehen hier nur acht derselbigen zu Verfügung. Dies gibt jedoch auch wirklich die Möglichkeit zu schnellen und schönen Lauf- und Pass-Spielen. Recht klassisch wird das Spiel eingeteilt in die Elemente Spielzugauswahl und dann der aktive Part, in dem man den Spielzug auch selbst ausführt und mit reichlich Action sich durch die Gegnerreihen prügelt.

Für Spieler ohne jeglichen American Football Hintergrund ist der Einstieg doch recht schwer, denn im Spiel gibt es keinerlei Erklärung zu den Regeln. Es empfiehlt sich in solch einem Fall also zumindest mal die Regeln theoretisch durchzuarbeiten. Generell benötigt man nicht allzu viel. Entscheidend ist das Verständnis für die Zweiteilung der Mannschaft in Offense und Defense sowie die Punkteverteilung bei Touchdown, Field Goal oder Reverse. Den Rest erledigt das Spiel.

Wie bereits in den anderen Spielen startet ihr mit der Spielzugauswahl. Diese ist geteilt in Aufstellung und Ausführung. Generell ist die Auswahl im Gegensatz zu EAs Madden eher gering. Aber wir erinnern uns - wir spielen Action Football. Also mehr als ausreichend. Danach steigt ihr in die Spielfeldansicht und führt euren Spielzug aus. Es geht schnell in  Fleisch und Blut über, den Spielzug zu starten und dann im richtigen Moment auf den ungefährdesten Spieler zu passen. Da jeder Spieler einer Taste zugeordnet und die über ihn eingeblendet ist, klappt das bereits nach dem zweiten Zug sehr gut. Generell kann man der Steuerung nur Positives abringen. Sie ist nicht zu überladen und reagiert sehr akkurat und ordentlich. 
   
Die Präsentation ist leider nicht NextGen

Bereits im Menü werden wir mit coolen Beats und harten Bässen empfangen. Der Soundtrack ist mehr als passend und untermalt mit abwechslungsreichen Tracks die Menüauswahl. Befindet man sich im Spiel, wird die Atmosphäre aufgrund der guten Soundsamples ebenfalls toll unterstützt. Das Knochenbersten ist geradezu genial...

Leider kann die Grafik nicht so akkurat punkten. Unterteilt man das Spiel in die Renderszenen und in das eigentlich Spiel, so gesellen sich schnell zwei Meinungen zueinander. Die Renderszenen, die zumeist das Spiel während des Einzelspielermodus untermalen, jedoch auch im eigentlich Spiel als kleine Scharmützel zwischen einzelnen Spielern zu sehen sind, sehen eher nach Xbox als nach Next-Gen Xbox 360 aus. Das Spiel wirkt schon recht ordentlich jedoch würde man sich für einen Titel aus 2007 auch hier noch mehr wünschen. Bewusst hält man das Bild eher dunkel. Es lässt sich jedoch im Spiel mit der Qualität leben. Tolle Szenen mit Schweißperlen wie z.B. bei Fight Night sollte man jedoch nicht erwarten. Das macht die Spieler schon recht leblos.

Ein zu erwähnendes Manko bleibt dem Spiel jedoch. Sounds und Sprachausgabe sind auf gutem Niveau - jedoch ist das Spiel sowohl bei der Sprachausgabe als auch bei den Menütexten auf Englisch ausgelegt. Man sollte also schon ein wenig Sattelfest im Englischen sein, damit der Spielspass auch vollkommen rüberkommen kann. Besonders auffällig ist dies besonders im Training, da der Sprecher da auch noch einen heftigen slang nutzt.

Die Wurzeln starten bereits 2005

Bei kurzer Recherche wird auch schnell klar, woher die Mängel kommen. Die Wurzeln des Spieles sind Ende 2005 zu finden. Denn zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte Midway das Spiel bereits auf der Xbox und auf der Playstation 2 - jedoch nicht in Europa. Die nun vorliegende Version hat man auf die Xbox 360 portiert und veröffentlicht das Spiel in Frankreich und Deutschland. Quasi als Zweitvermarktung. Schade - ich hoffe man verspielt sich damit nicht die doch eher kleine Gemeinde an American Football Spielern in Europa. Zumindest hat man vorab reagiert und die unverbindliche Preisempfehlung zwischen normale Xbox 360 und Classic Titeln angesiedelt. Wer damit leben kann und will erhält jedoch eine tolle Action-Umsetzung und kann dem Amerikanischen Rasenschach frönen.