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Vom Fangen, Werfen oder Schießen

Während das erste Event einer Sportserie also einen Teil des Spiels an sich darstellt, sind die anderen beiden Optionen mehr oder wenige spielerische Herausforderungen im Bereich Fangen & Co. Beim Fußball müsst ihr so zum Beispiel als Torwart Bälle abwehren oder beim Baseball als Fänger die geschlagenen Bälle ergattern, in dem ihr eure Hände zur richtigen Zeit auf die markierten Stellen bewegt. Beim Basketball ist es eure Aufgabe, Blocks von Würfen unter dem Korb auszuführen, also müsst ihr springen und mit den Armen wedeln.

Bei den ,,offensiven" Variante der Herausforderungen, gilt es dann zum Beispiel, den Fußball auf Ziele zu schießen, den Baseball durch Zielringe fliegen zu lassen oder den Basketball wie in den bekannten 3-Points-Wettbewerben aus der Distanz im Korb unterzubringen. Hier funktioniert die Technik nicht so gut, wie in den anderen Herausforderungen und den "Hauptspielen". Das liegt zum einen an der Geschwindigkeit, die man in Events wie dem "Punktekicker" im Fußball erbringen muss, zum anderen an der Genauigkeit wie beim Golfen, wo man Richtung, Höhe und Stärke durch seine Bewegungen regulieren muss.

Hier kommt dann leider auch immer wieder einmal Frust auf, wenn die Technik scheitert und die Bewegungen gar nicht erkannt oder diese zu spät umgesetzt werden, so dass man sein Ziel nie erreichen kann. Das zerstört dann den sonst ordentlichen Gesamteindruck, was die Erkennung der Bewegungen angeht. Solange also alles langsam und mit nur ab und zu einer Bewegung abläuft, klappt das gut, aber sobald viele Bewegungen auf einmal folgen sollen, streikt das Spiel zunehmend.

Benutzerfreundlichkeit als Fremdwort

Was ebenfalls wenig gefällt, ist die stets überflüssige und doppelte Abfrage beim Wechseln des Events. Da muss man schon - wie bei Kinect üblich - mehrere Sekunden die Hand auf die gewünschte Menüoption legen, um dann immer und immer wieder noch mal die Frage gestellt zu bekommen, ob man das denn wirklich will. JA, ich will wirklich das Spiel noch einmal spielen. JA, ich will es wirklich beenden und zurück ins Hauptmenü, wofür halte ich denn sonst Sekundenlang meine Hand in die Luft?

Diese überflüssige Abfrage nervt ungemein und auch ein weiterer Punkt ist den Entwicklern nicht in den Sinn gekommen: Wieso muss ich, wenn ich schon vom Sensor erkannt bin und mein Gamertag angemeldet ist, immer und immer wieder bestätigen, welches meine Spielhand ist? Wieso kommt eigentlich keiner aus dem Entwicklerteam auf die Idee, diese Option zu speichern und auf Wunsch im Optionsmenü ändern zu lassen? Benutzerfreundlichkeit sieht definitiv anders aus.

Weniger freundlich ist auch die Umsetzung des Multiplayers, der in Wirklichkeit keiner ist. Lokal kann man zwar bis zu vier Spieler antreten lassen, allerdings spielen diese dann in den Herausforderungen nacheinander und es ist großes Warten angesagt. Wenn man schon Spiele hat, wo man wirft und fängt, oder schießt und abwehrt, wieso dann nicht gleichzeitig mit zwei Spielern? Das würde doch noch mal deutlich mehr Pepp in die Angelegenheit bringen.

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Fazit

Big League Sports macht mit der Auswahl an Sporttiteln im Grunde alles richtig, um möglichst viele Gamer anzusprechen, aber die Umsetzung ist insgesamt zu lieblos, um den Genreführern von Kinect Sports auf den Pelz zu rücken.

Der eigene Avatar spielt nicht mit, obwohl nur Avatare als Charaktere ausgewählt sind, die doppelten Abfragen bei Menüwechseln nerven extrem und den Bereich Sound hat man gleich mal komplett vernachlässigt. Hier muss man noch viel lernen, wenn man künftig bessere Spiele für die Familie und den Kinect-Sensor auf den Markt bringen möchte.

Die Spielauswahl selbst ist abwechslungsreich und die Bewegungserkennung läuft bis auf wenige Ausnahmen sehr ordentlich. Wer das Spiel zum kleinen Preis sieht und seine Kinect-Games erweitern möchte, kann unter Berücksichtigung der genannten Mängel durchaus zugreifen und einige Stunden Spaß mit dem Titel haben.


Bewertung

Pro

  • Drei verschiedene Spieltypen pro Sport
  • Sechs Top-Sportarten zur Auswahl

Contra

  • Soundunterstützung ist lieblos
  • Eigener Avatar spielt nicht mit
  • Bewegungserkennung teilweise überfordert
  • Benutzerunfreundliche Menüsteuerung

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

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