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Die Aufteilung der Spielmodi

Man kann zwischen den Story-Missonen wählen oder dem PvP-Teil. Der PvP-Teil ist mehr oder weniger okay, aber lockt einen auch nicht wirklich hinterm Ofen hervor. Zum einen gibt es darin den traditionellen Multiplayer mit Punkten, die man halten muss (Domination). Also alles wie gehabt? Nicht ganz. Es ist zwar spannend, unterschiedliche Charaktere gegeneinander antreten zu lassen, jedoch lässt das Balancing wie auch schon in der Alpha- und Betaphase stark zu wünschen übrig. Im Test konnte mir einer der Nahkampfcharakter so gut wie gar nichts anhaben. Das lag weder daran, dass ich besonders gut war oder der andere besonders schlecht. Der Grund war, das jene Figur zu wenig Schaden im Nahkampf gemacht hat in Relation zu seiner Bewegungsgeschwindigkeit. Bevor dieser mir also etwas anhaben konnte, konnte ich ihn drei Mal abschießen. Das galt auch für die Launch-Attacken. Selbst wenn mich eine davon traf, hat mich das nur geringfügig tangiert. Dadurch hatte jener Charakter so gut wie keine Chance. Andere wiederum sind ungefähr auf gleichem Level. Aber gerade die Nahkämpfer haben es sehr schwer.

Über den relativ banalen Multiplayer hinaus gibt es aber noch den einen Modus, der mehr aus der MOBA-Richtung stammt. In diesem müssen eigene Untertanen vor dem Feind beschützt werden, um sich dann dort in eine Art Suizid-Tor zu stürzen. Das ist sehr amüsant und bringt ein wenig Abwechslung ins Geschehen.

Ein großes Problem stellt allerdings das Matchmaking dar. Im Test gab es an mehreren Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten 5-10 Min Wartezeit pro Spiel. Manchmal sogar länger und hin und wieder brach die Session der Lobby nach über 20 Minuten Wartezeit dann auch mal ganz zusammen. Das ist sehr frustrierend. Zum Glück verhält es sich seltsamerweise etwas besser mit dem Finden von Spielern für die Story-Missionen.

Die Story-Missonen stellen also somit das Herzstück dar. Denn dort gibt es den meisten Inhalt. Zudem kann man sich Item-Drops verdienen. Diese haben einen ähnlichen Effekt wie die Burner-Cards aus Titanfall. Einmal benutzt, sind diese verschwunden. Sie bieten einem also einen temporären Vorteil. Je seltener das Item ist, desto höher die Pluspunkte für den Spieler.

Ein dezentes Problem liegt aber auch hier wieder im Matchmaking. Als Level 3 Charakter wird man dann mit einem Level 42 Charakter in eine Session geworfen. Das ist dumm, denn dieser verfügt nicht nur über haufenweise mehr Erfahrung, sondern hat auch die dementsprechende Ausrüstung in Form der Items, um massig zu Punkten bzw Schaden anzurichten. Als Anfänger läuft man dann buchstäblich hinterher und langweilt sich, weil die Gegner schon weggepustet sind bevor man sie überhaupt sieht. Das hätte man mit einem zumindest levelbasiertem Matchmaking besser hinkriegen können.

Die Geschichte selbst ist nebensächlich. Wichtig ist: Es gibt acht verschiedene Stages. Wobei die Länge unterschiedlich wahrgenommen wird, wenn man zusammen mit anderen oder alleine spielt. Jedoch gibt es hier einen weiteren Wermutstropfen: Der Umfang. Eine solche Mission hat mit unserem Anfänger-Team von Level 3-6 unter 30 Minuten gekostet. Wenn man diese mit acht multipliziert, erhält man eine Spieldauer von 4 Stunden! Das ist schon arg wenig. Es gibt zwar noch einen Hardcore-Modus, aber das war es dann auch.

Allein ist nicht fein

Man kann das Spiel durchaus auch alleine spielen, doch die Stages sind recht dröge alleine. Im Gegensatz zum Tutorial hat man auch keinen Companion an der Seite und damit wird es schnell mal langweilig. Da hätten wir uns doch mehr Inhalt gewünscht. Ein Pluspunkt ist aber, dass man ohne Probleme eine 4-Spieler Couch-Koop-Session einrichten kann. Das wiederum ist dann sehr spaßig, zumindest für eine gewisse Zeit. Hier werden sich die Spieler in zwei Lager spalten. Die einen, denen dauerhaftes Grinden und die ewige Wiederholung der recht knappen Missionen nichts ausmacht und die Gamer, die da keine Freude daran finden. Solltet ihr zu letzter Kategorie gehören, dann macht lieber einen Bogen um das Spiel. 

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Fazit

Insgesamt ist Battleborn kein schlechtes Spiel. Die Steuerung geht für den komplexen Genre-Mix erstaunlich flüssig von der Hand und die Action kann sich durchaus mit Borderlands messen.

Was sich partout nicht damit messen kann, ist jedoch der Umfang. Der ist im Gegensatz zu den riesigen Spielewelten der Borderlands-Teile erschreckend gering. Mit acht Story-Missionen, die man in jeweils unter 30 Minuten als Anfänger-Team abschließt, ist die Spieldauer mit 4 Stunden viel zu gering. Nur wer Spaß an der dauerhaften Wiederholung hat, wird seine Freude daran finden.

Der PvP-Teil ist nett, aber leider geplagt von endlos langer Spielersuche und schlecht ausbalancierten Charakteren. Zudem gibt es nur drei Spiel-Modi für den Multiplayer. Damit wirkt dieser auch etwas angeflanscht. Wir empfehlen daher interessierten Spielern auf jeden Fall einmal Probe zu spielen oder sich ansonsten für einen ernst zu nehmenden Multiplayer lieber erst das kommende Overwatch anzuschauen.


Bewertung

Pro

  • Mit bis zu 4-Spielern Couch-Koop
  • Saubere Steuerung
  • Trotz der Komplexitität leicht zugänglich
  • Anfängerfreundlich

Contra

  • Keine 60 fps
  • Langweilig für Solo-Spieler
  • Probleme beim Matchmaking
  • Balancing-Probleme der Charaktere weiterhin vorhanden

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Steuerung 8 von 10
8/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

9 Kommentare

Finanzminister Mo, 30.05.2016, 11:45 Uhr

Sicher ist es kein MOBA im klassischen Sinne aber die "vielen" Fähigkeiten wurden oft von LoL, Dota und Heroes of Storm geborgt, die Charaktere definieren sich nicht durch ihre Klasse sondern durch ihre Fähigkeiten eben wie die Helden in MOBA Games, bei Team Fortress 2 gibts eben Klassen.

Klar gibts in Overwatch auch Healer und Sniper aber diese sind nicht so ausgeprägt wie der Sniper und Medic von Team Fortress.
Das ist bei Battleborn noch krasser und dazu kommt noch einige Spielmodi die sogar von MOBA direkt rausgenommen wurden.

Wie gesagt Team Fortress 2 meets DOTA (MOBA Genre).

UND weil hier eh jeder gleich Pipi in den Augen bekommt wenn man seine aktuellen Lieblingsspiele kritisiert:
Battleborn und Overwatch sind KEINE SCHLECHTEN SPIELE es sind GUTE SPIELE!

Mich stört es aber und ich finde das ist ganz offen und ehrlich eine Objektive Kritik, Blizzard macht es sich mit Overwatch zu einfach, wir reden von einer Legendären Spieleschmiede, deren Fanbase so blind auf beiden Augen ist das mir übel wird, Overwatch war echt lange in Entwicklung, StarCraft Ghost und Projekt Titan wanderten in Overwatch und was haben wir bekommen einen guten, vielleicht sehr guten Team Fortress 2 "Nachfolger" und fast alle nehmen das kritiklos hin WEIL BLIZZARD. Danke, schöne neue Welt.

Und um den Bogen zurück zu Battleborn zu spannen, es ist auch ein gutes Spiel, ich habs relativ lange getestet, mir gefällt es besser wie Smite, aber da ich mit dem MOBA Genre nichts anfangen kann und (erstaunlicherweise) ohne Vogelperspektive noch weniger, brauch ichs mir nicht kaufen.
Ist nicht schlimm, hab ja Doom und ja auch Overwatch.

K3M0H Mo, 30.05.2016, 11:34 Uhr

Also ich finde jetzt nicht das der Titel zum Untergang geweiht ist!

TheGreenChris Mo, 30.05.2016, 09:18 Uhr

Finanzminister schrieb:
Team Fortress 2 meats DOTA. Das eine ist halt mehr das eine und das andere mehr vom anderen. Bin froh wenn diese MOBA Grütze endlich zu Ende geht. Selten so einen ausgelutschten Trend gesehen, schlimmer wie damals bei der MMORPG Welle.

Ich verstehe nicht warum Overwatch immer mit MOBA in verbindung gebracht wird. Es hat damit nichts zu tun. Es ist ein klassenbasierter Shooter. Team Fortrss ist ja auch kein MOBA nur weil es verschiedene Klassen gibt. :-k

Na ja egal B2T:
Ich hab mir zu Battleborn am WE mal ein paar Gameplays angeschaut. Mich wundert nicht, dass es schon fast tod ist. Es ist ein ganz nettes Spiel mit ausgelutschtem Spielprinzip. Da brauch die Konkurenz gar nicht sonderlich stark sein um die Spielerschaft von dem Titel fern zu halten. Klar förderlich war der Release im selben Zeitfenster wie Overwatch und Doom sicher auch nicht ... aber der Hauptgrund für den "Untergang" des Titels ist das nicht.

Finanzminister So, 29.05.2016, 13:56 Uhr

Team Fortress 2 meats DOTA. Das eine ist halt mehr das eine und das andere mehr vom anderen. Bin froh wenn diese MOBA Grütze endlich zu Ende geht. Selten so einen ausgelutschten Trend gesehen, schlimmer wie damals bei der MMORPG Welle.

XBU Böhser Onkel So, 29.05.2016, 13:33 Uhr

Wobei Overwatch und Battleborn nicht sooo viel gemeinsam haben.

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