
Zurück zur Technik
Nachdem alle Probleme zumindest umgangen waren, erfolgte der erste Blick auf das Missions- und Leveldesign. Der erste Level spielt, wie bereits geschrieben, in einem verzweigten Netz aus Schützengräben. Hier herrscht eher klare Tristesse, brauner Sand und weit und breit nichts buntes. Das wirkt erstmal nicht sonderlich einladend, aber als Einstieg soweit in Ordnung, zumal man in diesem Level Tutorialartig in die wichtigsten Tasten, sowie deren Benutzung eingewiesen wird.
Bereits ab Level zwei wird hier mehr Abwechslung geboten, da es dann in einzelne Dschungelmissionen geht, die mit reichlich Flora und Fauna bestückt sind. Solange man sich nicht bewegt, ist das Gebotene recht akzeptabel, wenngleich wir solche Szenarien auch schon besser gesehen haben. Getrübt wird der optische Eindruck aber durch technische Mängel wie PopUps, leichtem Tearing und Framerate-Einbrüchen. Gerade das Gegner-PopUp ist sehr ärgerlich und stört an einigen Stellen den Spielfluss sehr, zumal die Engine immer wieder kurz stoppt, wenn Gegner gespawnt werden.
Sehr anschaulich ist dies in der ersten Mission zu sehen, denn dort wird man vor die Aufgabe gestellt, einem Kameraden zu folgen. Grundsätzlich ist dies kein Problem. Jedoch bleibt der "Papp"-Kamerad jedes mal für eine Sekunde stehen, wenn um die Ecke Gegner lauern. Dies ist leider schnell vorhersehbar, Überraschung somit gleich null. Ebenso eher Oldschoo sind die Wege, die die Kameraden nehmen. Denn diese sind wie mit dem Lineal gezogen und nur horizontal oder vertikal ausgelegt.
Atmosphäre? Setzen, sechs!
Zumindest im Rahmen der Waffensounds haben sich die Entwickler Mühe gegeben und können mit durchschlagskräftigen Tönen überzeugen. Allerdings mangelt es dem Spiel während der Missionen einfach zu sehr an einer durchgängigen Atmosphäre. Man fühlt sich immer wieder knallhart mitten in die schiesswütigen Mengen hineingeworfen. Hat man alle Gegner eliminiert, wirkt es einfach zu still und zu klinisch. Zwar kann die gebotene Musik hin und wieder begeistern, aber jeglicher Frohsinn verschwindet, wenn einem der vorlaufende Kamerad das 30te mal "Follow me" entgegen ruft.
Diese Einschätzung spiegelt sich leider auch im allgemeinen Missionsaufbau wieder. Hier wurden einfach nur geradlinieg und teilweise lustlos klassische Missionen wie sammle A und bringe zu Punkt B oder entschäfe die Minen auf Weg Z aneinander gereiht. Für einen Shooter, der mit einer Konkurrenz wie Call of Duty oder Medal of Honor mithalten will, einfach viel zu wenig.
Fazit
Battle for the Pacific wirkt wie eine 5 Minuten-Terrine. Schnell aufgegossen und gemacht, geschmacklich eher künstlich bis neutral und am Ende eher wenig nahrhaft - vor allem auf Dauer. Technisch ist das Spiel unausgereift und wirkt nur zusammengschustert auf den Markt geworfen. Die fehlende deutsche Menüstruktur oder gar deutsche Sounds unterstreichen dies nochmal. Grundsätzlich wäre dies bei einer solchen "Drittvermarkung" in Ordnung, wenn das Spiel nicht in Deutschland als Vollpreis-Spiel angeboten würde.
Ein sinnvoller Test des Multiplayers war nicht möglich, da das Spiel offensichtlich sehr wenig verkauft wurde. So konnten auch in mehreren Anläufen keine Mitspieler gefunden werden. Ob die EU-Version kompatibel zum bereits im letzten Jahr erschienenen US-Spiel ist, konnte ebenfalls nicht in Erfahrung gebracht werden, denn zumindest fanden sich auch keine amerikanischen Spieler auf den Servern.
Wer dennoch nicht die Finger davon lassen kann und einfach keine andere Shooter Alternative findet, sollte sich nicht wundern, wenn er bereits nach gut 2 Stunden das Spiel beendet hat. Mein Tipp: Gamplayfetischisten machen einen grossen Bogen, GS-süchtige können schnell neue Erfolge freischalten, aber mehr nicht.
Bewertung
Pro
- Aehmmmm
Contra
- Zu viel