
Review zu Avatar - der Herr der Elemente: Die Erde brennt
Wie seh ich aus?
Betrachtet man Avatar: Die Erde brennt und nimmt nicht die zugehörige TV-Serie in Augenschein, wird die Enttäuschung schnell gross sein, denn Avatar ist kein NextGen-Grafik Titel. Dafür überzeugt die Darstellung der Zwischensequenzen voll und ganz, denn diese sehen exakt im Stile der TV-Serie aus. Hier hat man die Verbindung zumindest zielgerecht vorgenommen, Fans fühlen sich sofort heimisch. Unterbrochen wird dieses Gefühl jedoch innerhalb der Levels, die zwar auch dem Stil der TV Serie folgen, an vielen Stellen aber dann doch zu einfallslos und trist sind.
Einfallslos war man auch bei der Besetzung und Umsetzung der Sprachszenen, denn leider haben es die Stimmen der Originalsprecher nicht in das Spiel geschafft und das knabbert somit erheblich an der Atmosphäre. Es wäre noch vertretbar gewesen, wenn die Sprecher zumindest annähernd zu den Charakteren passen würden. Das ganze hört sich sowohl textlich wie auch vom Dialog an, wie ein erstes Experiment einer Studententruppe. Schade!
Wie spielt es sich?
Wie bereits oben angerissen, ist der Schwierigkeitsgrad sehr einfach gehalten und man bezieht sich darauf, die Levels absolut geradlinig abzulaufen. Hin und wieder trifft man auf Gegnerhorden, die mit den entspr. Kräften schnell zunichte gemacht sind und sich nicht wirklich als Herausforderrung darstellen.
Herausfordernd sind ebenso nicht gerade die kleinen Rätsel. Meistens beschränkt es sich darauf, irgendwelche Dinge an besondere Positionen zu bringen und ggf. dazu die unterschiedlichen Fähigkeiten der im Spiel wechselnden Protagonisten zu übernehmen. Zumindest der Wechsel sorgt hier und dort für eine kleine Abwechslung. Zumal man immer mit zweien unterwegs ist und beliebig zwischen diesen hin und her wechseln kann.
Da die Kamera fixiert ist und sich nicht frei bewegen lässt, hat man schon mal das Gefühl, "ins Unbekannte" springen zu müssen. Ich denke hier sind wir mittlerweile einfach als Spieler sehr verwöhnt. In den guten alten Zeiten hat auch keiner gemeckert, wenn die Kamera fix war :-)
Da unsere Protagonisten nach und nach ihre Fähigkeiten erweiteren, bekommen die Kämpfe zumindest in den letzten Levels einen kleinen Ansatz von Kombo-Kämpfen. Wirklich erforderlich ist der Einsatz der Kombo-Moves jedoch nicht - sehen dafür aber ganz nett aus.
Warum nicht auch mal zu zweit?
Das wohl poitivste Feature des Spieles ist der KoOp Modus, denn wie bereits bei den LEGO Star Wars Teilen zelebriert, kann jederzeit der zweite Protagonist von einem realen Spieler übernommen werden.
So kann man innerhalb der Familie auch mal schnell eine gemeinsame Runde spielen. Leider sinkt im KoOp Modus durch die aktive Steuerung der zweiten Spielfigur der Schwierigkeitsgrad ins nahezu lächerliche ab. Hier müssen Väter also aufpassen, dem Kleinen nicht die ganze Arbeit abzunehmen.
Fazit
Avatar: Die Erde brennt ist nur was für echte Fans und die richtige Zielgruppe. Das Avatar-Universum ist mit Ausnahme der Stimmen und der "fixen" Gesichter - es bewgen sich nämlich keinerlei Gesichtszüge während der Dialoge - ganz ansehlich umgesetzt. Hier hat man nicht Effekthaschend sondern Konzeptgetrieben mit hohem Widererkennungswert zur TV-Serie gearbeitet.
Hardcore-Gamer können klar die Finger vom Spiel lassen, denn hier ist ausser den 1000 Gamerscore-Punkten nichts zu erwarten. Wer es darauf anlegt, kann die fünf Erfolge in unter 90 Sekunden bereits sein eigen nennen. Wer es nicht darauf anlegt, wird kaum mehr als drei Level dazu benötigen.
Das Spiel dürfte nur für wenige Familienoberhäupter interessant sein, welche Kinder im Alter von 6-12 Jahren ihr eigen nennen und mit dem Sprössling gerne auch mal eben schnell eine Runde spielen will. Ich warne jedoch eher davor, denn mehr als einmal wird es wohl selbst ein Hardcore Kiddie nicht durchspielen... wollen.
Bewertung
Pro
- Die schnellsten Gamerscore Punkte der Geschichte
Contra
- Grafik nicht NextGen
- Wenig Wiederspielwert