Page

Im Cockpit und Drumherum kaum Neues

Auch bei der Steuerung haben die Entwickler beim Vorgänger abgekupfert, was aber durchaus positiv zu bewerten ist, denn die Steuerung ist von je her eine solide Angelegenheit. Die Steuerung der Fahrzeuge fällt weiterhin sehr arcadelastig aus und wirkt zu jeder Zeit ein wenig zu schwammig. Da der Schwierigkeitsgrad des Spiels auch für Einsteiger verhältnismäßig niedrig ausfällt, stört die schwammige Steuerung nur selten, denn trotz riskanter Lenkmanöver lassen sich die Fahrzeuge sehr gut in der Spur halten. Und sollte es dennoch zu groben Blechkontakten kommen, steckt dies eurer Fahrzeug in hohem Maße locker weg, so dass das Brettern durch die Straßen im Vordergrund steht und auf Blechschaden kaum Rücksicht genommen werden muss. Bremse, Gas und Lenkung sind gut zu dosieren und ein Rückspiegel sowie verschiedene Kameraeinstellungen sorgen für den individuellen Blick fürs Wesentliche. Und braucht ihr etwas mehr Platz, als es der normale Straßenverkehr in der Regel zulässt, sorgen Blaulicht und Polizeisirene für nötigen Raumgewinn. Polizei- und Raserherz, was willst du mehr...

Im Laufe der Kampagne kommt ihr nach und nach in den Genuss, auf über 40 verschiedene Fahrzeuge zugreifen zu dürfen. Außer den Standard-Fahrzeugen müsst ihr zwar alle erst einmal freischalten, aber bereits nach einigen Missionserfolgen, vergrößert sich euer Fuhrpark mehr und mehr. Auf dem über 100km frei befahrbarem, originalgetreuen Straßennetz in und rund um Köln, könnt ihr die verschiedensten Sport- und Rennwagenmodelle, Kleintransporter und Rettungswagen auswählen, um die anstehenden Missionen erfolgreich abzuschließen. Für manche Missionen müsst ihr zwar in vorgeschriebene Fahrzeuge einsteigen, ansonsten habt ihr aber freie Fahrzeugwahl. Es wurde wie bisher auf Fahrzeug-Lizenzen verzichtet und so ähneln die Autos zwar den echten Vorbildern, aber Namen und Embleme sind wie gewohnt Phantasieprodukte. Dennoch sorgen die unterschiedlichen Fortbewegungsmittel für Abwechslung und eine ordentliche Portion Fahrspaß.

Stillstand in Sachen Präsentation

Bei der Präsentation tretet Alarm für Cobra 11: Das Syndikat auf der Stelle, zieht man den Vergleich zum Vorgänger. Die Fahrzeuge können optisch wieder gefallen und auch das Schadensmodell ist gewohnt ansehnlich. Der lebhaft wirkende Straßenverkehr täuscht weiterhin ein wenig darüber hinweg, dass die Stadt menschenleer ist. Die KI-gesteuerten Fahrzeuge ohne Insassen verhalten sich durchaus alltagstauglich und stellen hier und da eure Fahrkünste auf die Probe, zumal fast 50 Prozent der Lastkraftwagen permanent auf der Überholspur verweilen. Knubbelt sich der Straßenverkehr, könnt ihr euer Blaulicht und eure Sirene einschalten und schon habt ihr fast freie Fahrt, da jeder Verkehrsteilnehmer aufmerksam ein wenig zur Seite steuert, so dass ihr mit genügend Freiraum durch die Straßen rasen könnt.

Leider zeigen sich zu häufig Clipping-Fehler, teilweise starkes Kantenflimmern und störendes Aufpoppen von vielerlei Objekten. Fehler, die die Rennspiel-Serie schon immer im Gepäck hatte und anscheinend nicht in den Griff zu bekommen ist.

Auch in Sachen Sound und Sprachausgabe können wir nicht wirklich Neues verkünden. Die beiden Hauptdarsteller der TV-Serie sprechen wieder die Dialoge und versuchen zum wiederholten Male, mit ihrer Stimme für zusätzliche Serienatmosphäre zu sorgen. Wieder werden die Dialoge -wie bereits beim Vorgänger- teilweise sehr regungslos vorgetragen und sorgen für wenig nennenswerte Emotionen. Hier könnte man meinen, dass der Leitsatz "Das haben wir schon immer so gemacht" höhste Priorität hat. Auch dieses Jahr fällt die Soundausgabe der Fahrzeuge sowie der Soundtrack deutlich zu schlapp aus und sollte von den Entwicklern zukünftig mehr berücksichtigt werden.

Jetzt wird auch online aufs Gaspedal getreten


Als echte Neuerung darf der bisher fehlende Multiplayer-Modus genannt werden, in dem bis zu acht Spieler online gegeneinander antreten können. Alarm für Cobra 11: Das Syndikat bietet online und per SystemLink die Modis Deathmatch, Rennen und Checkpoint-Rennen an. Wollt ihr per Splitscreen Rennen bestreiten, könnt ihr mit bis zu vier Spielern eure Fahrkünste zum Besten geben.

Leider waren zur Testphase nur sehr wenig bis keine Mitspieler zu finden, so dass der Erfolg des Multiplayer-Modus von den Verkaufszahlen des Spiels abhängig ist, denn den Status "ausgesprochener Verkaufsrenner" wird Alarm für Cobra 11: Das Syndikat nur sehr schwer erreichen. Da das Spiel erst am letzten Wochenende erschienen ist, kann es natürlich in den kommenden Wochen noch Zulauf über Xbox LIVE geben.
Seite

 

Fazit

Im Vergleich zum Vorgänger wurde kaum etwas verbessert, wenn man von der Neuerung Mulitplayer-Modus einmal absieht. Die Grafik und der Sound sowie die Fahrphysik und das KI-Verhalten fallen durch Entwicklungsstillstand auf und können nicht gänzlich überzeugen, da auch die Macken und Fehler des Vorgängers 1:1 übernommen wurden. Echte Alarm für Cobra 11 Fans können dennoch unbedenklich zugreifen, wenn sie Spaß mit den Vorgängern der Serie hatten.

Erfahrene Rennspiel-Profis -ohne Draht zur TV-Actionserie- werden sich mit Alarm für Cobra 11: Das Syndikat wieder schwer tun, denn die Kampagne ist nicht fesselnd genug und bietet viel zu wenig Spielspaßpotential für den anspruchsvollen Rennspielfreund. Kampagne sowie Einzelrennen stellen keine echte Herausforderung für geübte Rennspiel-Gamer dar und die eher unspektakuläre Präsentation sowie die genannten technischen Mängel tragen dazu bei, dass sich die Zielgruppe wohl eher auf die Alarm für Cobra 11 Fans beschränkt.

Vielleicht kann der Mulitplayer-Modus einige Kohlen aus dem Feuer holen, aber dafür müssen sich erst einmal genügend Spieler in den Lobbys einfinden.


Bewertung

Pro

  • Fahrzeug-Design
  • Originalstimmen der Hauptdarsteller
  • 40 verschiedene Fahrzeuge
  • Leichter Einstieg

Contra

  • Menschenleere Spielwelt
  • Fehlende Lizenzen
  • KI-Fahrzeug ohne Insassen
  • Schlichte Präsentation
  • Emotionslose Dialoge

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

0 Kommentare