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Welches Thema geht in Videospielen immer? Richtig, Zombies. Paart man die dann noch mit anderen beliebten Recken aus Funk und Fernsehen, namentlich Wikingern, kommen Zombie Vikings raus – die titelgebenden "Helden". Was die Mischung gameplaytechnisch parat hält, haben wir für euch auf dem Prüfstand herausgefunden.

Auf der Suche nach Odins… Auge?!

Odin ist schon ein seltsamer Kautz. Und ein armer noch dazu. Denn just als er dabei ist, an einem neuen Stab zu arbeiten, kommt Loki vorbei und stiehlt ihm sein verbliebenes Auge. Skandal! Mit einer Gießkanne bewaffnet, schleicht sich Odin auf den Friedhof und bringt vier tapfere Recken zurück in das Reich der Lebenden. Denn es wartet auf sie eine Reise für Ruhm, Ehre und die Rettung des Universums… obwohl, eigentlich will Odin ja nur sein Auge zurück.

Kunterbunt und doch absurd

Mehr braucht ihr gar nicht von der Story erfahren, denn viel mehr gibt es zu Beginn nicht zu erzählen. Die Story wird in nett gemachten Zwischensequenzen erzählt, die über jede Menge lustiger Dialoge verfügen. Der Humor ist aber sicher nicht jedermanns Sache, und die Story ist nicht gerade fesselnd, so dass man schnell dazu verleitet wird, die Storyschnipsel zu überspringen.

Darf's ein bisschen abgedreht sein?

Sollte einem allerdings der Humor nicht gefallen, ist das kein Problem, schließlich ist man eh nur hier, um Gegner zu verdreschen. Das kann man nicht nur allein, nein bis zu vier Spieler können gemeinsam über 25 Level bestreiten. Die vier verfügbaren Zombies verfügen dabei über unterschiedliche Spezialangriffe, die etwa einen Sturzflug auslösen oder euch zu einem Kraken lassen werden.

Humorvoll ist dabei die ganze Aufmachung des Titels. Die Charaktere sind herrlich abgedreht, die Waffen reichen von einem einfachen Schwert bis hin zu Zuckerstangen oder Katzen, die an einen Stock gebunden wurden. Die Charaktere und Hintergründe wirken regelrecht gezeichnet, was wohl auch am mitarbeitenden Comiczeichner liegen mag.

Kritik gibt es hier keine, es ist lediglich eine Frage des Geschmacks, ob einem die Aufmachung mit wirklich seltsamen Kreaturen umhaut oder kaltlässt. Soundtechnisch gibt es schöne Melodien und gut vertonte Charaktere – allerdings nur auf Englisch. Für deutschsprachige Spieler bleiben nur Untertitel übrig.

Die Kämpfe sind einfach und langweilig

Von Waffen und Knöpfedrücken

Die Spielmechanik ist leider weniger kreativ und bestenfalls als Standardkost zu bezeichnen. Ihr lauft von links nach rechts, drescht auf viele relativ gleiche Gegner mit X ein und macht ab und zu mal eine Spezialattacke mit Y. Blocken und Rollen gibt es auch, die müssen allerdings nur selten genutzt werden.

Zumindest im Singleplayer ist da schnell die Luft raus, weil sich die vier Helden auch, bis auf Kleinigkeiten, nur geringfügig voneinander unterscheiden. Bosse gibt es natürlich zu Hauf in Zombie Vikings, jene benötigen aber so gut wie keine Taktik. Einmal kurz vielleicht ausweichen, sonst draufprügeln, das war es.

Im Koop ist der Titel jedoch eine kleine Gaudi, wenn man kein Wunderwerk erwarten sollte. Für ein paar Stunden Spaß dürfte der Titel dann aber doch reichen. Ein Wiederspielwert ist allerdings so gut wie nicht vorhanden, es sei denn, man ist wirklich scharf darauf alle Waffen freizuschalten, die teilweise durch sehr einfache Nebenquests in den Leveln verdient werden müssen.

Fazit

Zombie Vikings besticht mit einer absurden Optik und verspricht einen abgedrehten Humor. Zusammen mit dem Koop-Modus und den vielen Welten und kreativen Waffen ist so Spielspaß für Stunden vorprogrammiert. Oder?

Leider nein. Zumindest im Singleplayer ist nach drei bis vier Leveln Dauer-Button-Mashing die Luft schon raus. Die scheinbar kreativen Waffen entpuppen sich oft als Kopien aus Castle Crashers und die vielen Level sind wenig beeindruckend, wenn sich viele kaum voneinander unterscheiden.

Die Gesamtwertung richtet sich daher nur an Koop-Spieler, da hier der Titel durch das entstehende Chaos über Schwächen hinwegtäuschen kann. Einzelspieler sollten definitiv vorher Probe spielen oder sich Spielpartner besorgen.


Bewertung

Pro

  • Humorvolle Aufmachung
  • On- und Offline-Koop mit bis zu vier Spielern
  • Guter Umfang für den Preis

Contra

  • Uninspirierte Kämpfe
  • Waffen meist nur Kopien aus Castle Crashers
  • Zu ähnliche Level
  • Langweilige Bosse

Aufmachung des Spiels 8 von 10
8/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Multiplayer & Co-Op 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
6

1 Kommentar

XBU Philippe Do, 25.05.2017, 17:03 Uhr

Hab ich mir fast gedacht. "Castle Crashers" sollte halt nicht zum Genre werden, sondern einfach ein Spiel bleiben. Ich mag es nicht, wenn so viele Indie-Games sich an einem bestimmten Spiel inspirieren und dann B-Spiele rausbringen, die eigentlich nur schlechte Kopien sind.