Review zu Zombie Army Trilogy

Zombies ziehen immer, aktuell mehr denn je. Wenn Zombies alleine nicht mehr ziehen, dann müssen sie noch eine Mentalität bekommen, die das absolute Böse verkörpert. Ganz klar, es sind die Nazi-Zombies, bekannt aus Funk und Fernsehen. Genauer gesagt, bekannt aus der Sniper Elite-Serie, denn die Zombie Army Trilogy stützt sich genau auf diese und schickt euch mit der Xbox One auf Zombie-Jagd in Berlin.

Plan Z

1945, Berlin, es herrscht schlechte Laune im Führerbunker. Hitler ist nicht zufrieden mit den jüngsten Ereignissen in Deutschland und dann steht da auch noch der Russe vor der Tür. Das Tausendjährige Reich war Plan A, die Endlösung war Plan B, etwas weiter runter im Alphabet hat der Führer tatsächlich noch einen Plan Z. Plan Z ist recht simpel, bevor dem Feind das Vaterland in die Hände fällt, wird es unbrauchbar gemacht: Ein Zombie-Virus wird in Berlin ausgesetzt. Das ist die Grundstory, nicht wirklich tiefgründig, aber was erwartet man von einer Story, welche Ex-Kunstmaler Adolf Hitler und Zombies involviert. Immerhin ist das Setting in Zombie Berlin noch nicht ganz ausgelutscht.

Ihr spielt wahlweise deutsche Verbliebene oder auch andere Nationalitäten und versucht, Artefakte in Berlin zu finden, welche die Zombie-Invasion stoppen können. So ist die Theorie, in der Praxis äussert sich das Ganze durch einen Genozid an der Zombiebevölkerung, alleine mit Scharfschützengewehr und Sprengstoff bewaffnet.

Sniper Elite 3.5

Die Zombie Army Trilogy besteht - wie der Name vermuten lässt - aus drei Teilen. Die ersten beiden Teile sind jedoch bereits erschienen. Sie waren DLCs für Sniper Elite und Sniper Elite V2, damals hießen die Titel international noch Nazi Zombie Army, was in Deutschland nicht der Fall war, da man bemüht ist, das böse N-Wort zu verbannen. Der dritte Teile dieser Sammlung ist jetzt erstmalig erschienen und sollte für Besitzer der Vorgänger neben deren 1080p Aufpolierung den Hauptgrund für einen Kauf ausmachen.

Sniper Elite ist eine kleine aber feine Serie. Sie schaffte es - besonders in Teil 3 - die Sniper-Thematik spannend, fordernd und doch fair zu gestalten. Stealth war immer wichtig, so musstet ihr ganz ohne Schalldämpfer versuchen, eure Schüsse dann zu feuern, wenn Umgebungsgeräusche sie überdecken. Realitätsnah war die Planung eures Einsatzes wichtig, es galt erstmal das Gebiet und die Gegneranzahl zu analysieren und sie dann nach und nach auszuschalten. Den Spielspaß haben das recht einfache Aiming und die guten Hitboxen ausgemacht. Durch Atemstillstand könnt ihr kurzzeitig sehr präzise Zielen und so könnt ihr vom Kopf über die Hand bis in die Hoden sehr genau beeinflussen, was ihr eurem Gegner antun wollt.

Im Kampf gegen die Zombies hat sich das Grundgerüst nicht sonderlich geändert, die Stärke besteht weiterhin darin, dass es herrlich einfach ist, die Gegner präzise ihrer Waffen und Körperteile zu entledigen. Doch mit Taktik hat das Ganze nicht mehr so sonderlich viel zu tun, es geht deutlich actionreicher zu Werke als in den originalen Sniper-Einsätzen.

Wie viele Einwohner hat Berlin eigentlich?

Wer denkt, zum Ende des zweiten Weltkriegs war nicht mehr viel los auf den Straßen von Berlin, der wird hier eines besseren belehrt. Es laufen haufenweise Zombie-Soldaten durch die Stadt, von Frauen ist jedoch keine Spur, sonst hätte das Spiel wohl auch Trümmerfrauen Zombie Army heißen müssen.

Es gibt wirklich große Massen an Gegnern, die alle einheitlich und gleich aussehen, das hätte dem Führer gefallen. Taktik braucht ihr jedoch nur bedingt, um diese aus dem Weg zu räumen. Klar ist, dass trotz der Möglichkeit eure Gegner systematisch auseinander zu nehmen, bei den Untoten nur der gute alte Kopfschuss zielführend ist. Dazu sucht ihr euch wieder einen guten Ausgangspunkt, leises Vorgehen und taktische Analyse des Gebiets sind jedoch nicht nötig. Aus dem Nichts spawnen hunderte von Zombies und marschieren gerade auf euch zu. Es geht schlichtweg darum, diese Horden zu beseitigen. Da bei solchen Mengen von Gegnern nicht jeder auf Distanz gehalten werden kann, gibt es noch eine Zweitwaffe, eine Faustwaffe und diverse Sprengstoffe.

Die Sprengstoffe bieten den einzigen taktischen Anteil am Spiel, hier könnt ihr Hauseingänge verminen und euch dahinter verschanzen. Was sich hier sehr stupide anhört, ist tatsächlich auch wirklich stumpf. Jede Episode hat fünf Missionen, die jeweils über eine Stunde dauern. In diesen 60 Minuten lauft ihr von Punkt A zu Punkt B und dann weiter zu Punkt C. An jedem dieser Punkte spawnen für eine gewisse Zeit Gegner, welche alle erledigt werden müssen. Es ist ein pausenloser Horde Modus, der wenig Abwechslung bietet und dessen Areale auch meist nur einen Punkt bieten, von dem aus ihr die Gegner abarbeiten dürft. Einzig im dritten Teil der Trilogie gibt es etwas mehr Abwechslung durch mehrere Sniper-Punkte und fordernde Areale.