
Vier Jahren mussten Konsolenspieler warten, ehe Firaxis und 2k Erbarmenden hatten und mit XCOM 2 den Nachfolger zu einem der erfolgreichsten Rundentaktik-Spielen der letzten Jahre auf die aktuellen Konsolen losließ. Gut ein halbes Jahr nach dem Release für den PC ist es nun also an uns Konsolenspieler, die Erde zu retten. Moment mal, die Erde? Haben wir die außerirdischen Besatzer nicht im Vorgänger von unserem blauen Planeten verscheucht?
Anscheinend nicht, denn die Aliens haben es sich in den vergangenen 20 Jahren auf unserem Planeten gemütlich gemacht und sind vom Besatzer zum Erlöser der Menschheit aufgestiegen. Als Advent Organisation regieren die Aliens zusammen mit einigen Nutznießern die Welt und propagieren das Paradies, welches sie der Menschheit brachten. Das die Welt aber keines Wegs so heile ist, wie es die Nachrichten berichten, das wissen die Überbleibsel der XCOM Organisation. Die Organisation wurde jedoch in den Untergrund gedrängt und operiert nun nicht mehr von einer festen Basis aus. Stattdessen agiert das Team von der Avenger aus, einem gekaperten Alien-Luftschiff mit dem XCOM sich nun quer über die Weltkarte bewegen kann, um im Guerilla Style die Aliens mit Nadelstichen zu attackieren und Kontakt zu den lokalen Widerstandszellen aufzubauen.
Eine Karte wie in alten Zeiten
Die Karte stiftet in den ersten Spielstunden jedoch mehr Verwirrung als Aufklärung. So passiert für den Neuling einfach noch zu viel ohne Erklärung, als das man bewerten kann, welches Ereignis nun am dringlichsten der Aufmerksamkeit eines Einsatztrupps bzw. unserer Zeit bedarf. Kaum habt ihr angefangen einen Bereich zu scannen, schon werdet ihr auf einen neuen Ort hingewiesen, kurz darauf den nächsten und dann werdet ihr über ein düsteres Ereignis informiert. Zwar werden fast alle diese Ereignisse von einem erklärenden Text begleitet, doch in den ersten Spielstunden sind das einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. So ist die eigentlich ruhige Weltkarte, auf welcher ihr eure Befreiung der Erde planen könnt, zu Beginn eher ein Stressfaktor. Erst später kann man gezielt Sektoren angehen und mit seiner verbleibenden Zeit bis zum Abschluss des Avatar-Projektes gezielt versuchen, das Maximum an Widerstand zu mobilisieren.
Einen Moment: Abschluss des Avatar-Projektes? Düstere Ereignisse? Ja richtig gehört, es läuft in XCOM 2 virtuell die Zeit gegen uns. In regelmäßigen Abständen verstärken die Aliens ihre Anstrengungen den Widerstand zu vernichten mit den düsteren Ereignissen. Davon werden euch zu Beginn des Monats immer zwei mit samt ihren Auswirkungen angezeigt. Ein weiteres ist nur verdeckt bekannt bzw. muss von euch im Austausch gegen die neue Ressource Information aufgedeckt werden. Das Problem an der Sache: Ihr könnt maximal eines dieser Ereignisse verhindern. Dabei wäre nahezu alle düsteren Ereignisse verhindernswert. Diese reichen nämlich von stärkeren Rüstungen für Advent-Soldaten bis hin zu einem Fortschrittssprung beim Avatar-Projekt. Schließen die Aliens dieses Projekt ab, so haben wir bei der Rettung unserer Heimat versagt.
Es gibt nichts Wertvolleres als Informationen
Dieser Solgan beherrscht nicht nur unseren Informationstechnologie gesteuerte Welt und die Aktien-Werte einiger Unternehmen. Nein auch in XCOM 2 ist die neue Ressource "Informationen" von immensem Wert. Erlangen werden können sie durch das Scannen von Regionen auf der Weltkarte, sowie durch das Sammeln von Datenpads, die von erledigten Advent-Soldaten fallen gelassen werden. Denn in XCOM 2 ist es nun möglich, Items von einigen gefallenen Gegner zu erbeuten. Jedoch nur eine begrenzte Anzahl von Runde lang. Danach zerstört sich die zurückgelassene Ausrüstung von selbst.
Mit den Informationen könnt ihr nicht nur düstere Ereignisse aufdecken und Widerstandszellen kontaktieren, nein ihr könnt auch auf dem Schwarzmarkt Vorräte gegen Informationen eintauschen. Diese können euch beim Erforschen und Bauen von Waffen sowie Einrichtungen helfen und euch somit einen Vorteil im Kampf geben.
Fazit
XCOM 2 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Erfolgsformel des Vorgängers. Klar ist es schade, dass die Erfolge des Vorgängers in der Intro-Sequenz direkt geleugnet werden, dem Spielgeschehen tut es jedoch gut, dass wir dieses Mal der mobile Aggressor sind. Hat man sich erst einmal auf der Karte zurecht gefunden, verübt man gezielt Schläge gegen die Aliens, um ihre Pläne zu durchkreuzen und verfällt schnell wieder in diesen „Eine Mission schaffe ich noch“ Sog, den schon der Vorgänger entwickeln konnte.
Mit sinnvollen Detailverbesserungen merzt man Probleme des Vorgängers aus, auch wenn man hier und da neue Fehler macht. Fans des Vorgängers haben sicher schon zugegriffen und auch alle anderen Rundentaktik-Freunden können wir nur dazu raten, sich der Erden-Rettung anzuschließen.
Bewertung
Pro
- motivierender Rundentaktik/RPG-Mix
- viele Detailverbesserungen
- gutes Klassenbalancing
- unzählige Anpassungsmöglichkeiten für Agenten
- sehr stimmiges Szenario
Contra
- Balancing-Probleme beim Schwierigkeitsgrad
- Überstrapazieren der Zeitdruck-Mechanik
- Framerate-Einbrüche

4 Kommentare
TheGreenChris Do, 20.10.2016, 14:14 Uhr
Auch wenn du den Vorgänger viel gespeilt hast, fange Teil 2 nicht in einem zu Hohen Schwierigkeitsgrad an (grad im ersten Durchlauf), das Spiel überteibt es zu Beginn etwas mit dem "fordernd sein" ;)
XBU Dirty Do, 20.10.2016, 14:13 Uhr
Ja, genau so habe ich es auch mit dem Vorgänger erlebt...ruhig, angenehm und dennoch spannend sowie herausfordernd
TheGreenChris Do, 20.10.2016, 14:09 Uhr
Kann ich nur empfehlen, grade als Konterpart für nen Streessigen Shooter bietet XCOM 2 mit seiner ruhigen Spielweise eine angenehme und seltene Abwechslung auf der One. :)
XBU Dirty Do, 20.10.2016, 13:50 Uhr
Schönes Review....werde ich mir im Laufe des Winters sicherlich noch gönnen