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Die Idee stimmt schon mal: X-Men Destiny erzählt die Geschichte nach dem Tod von Charles Xavier (Erfinder der X-Men) und ihr steigt selbst in das Spiel ein, indem ihr einen von drei Charakteren wählt und diese späterhin immer weiter personalisieren und eigene Mutantenkräfte entdecken könnt. Wir haben das Actionspiel unter die Lupe genommen und verraten euch in unserem Review, ob sich das Schicksal für die X-Men zum Guten oder zum Schlechten wendet.

Die Auswahl fällt nicht schwer

Wenn ihr ein neues Spiel startet, habt ihr die Möglichkeit aus zwei männlichen und einem weiblichen Charakter euch euren Protagonisten auszusuchen. Die Wahl beeinflusst die Story nur sehr wenig, lässt euch aber praktisch ,,selber" in die Haut eines Mutanten einsteigen. Die Geschichte ist die, dass nach dem Tod von Charles Xavier, dem Gründer der X-Men, in San Francisco pures Chaos herrscht. Die Bruderschaft der Mutanten liegt im Streit mit den X-Men; hinzukommen die ,,Purifier", welche selbst ernannte Mutantengegner sind und jene ausbeuten wollen.

So geht die Story dann auch munter weiter. Ihr werdet nach und nach auf immer mehr Vertreter beider Seiten treffen (Bruderschaft und X-Men). Hier sind auch von den bekannten Charakteren wie Cyclops, Wolverine oder Magneto alles bis hin zu den eher unbekannten wie Caliban, Pixie oder Surge alle vertreten. Nach und nach werdet ihr dann beide Seiten der Mutanten kennenlernen und sogar bei den Missionen euch für eine Seite entscheiden können. Allerdings sind diese Wahlmöglichkeiten sehr stark begrenzt und beinhalten lediglich Schwarz oder Weiß Entscheidungen an. Im Endeffekt haben aber sogar diese Entscheidungen auch keinen wirklich großen Einfluss auf euer Gameplay, da ihr im Prinzip nur mit anderen Charakteren die gleiche Mission ausführt.

Abwechslung? Das ist für Anfänger.

Kaum habt ihr das Spiel eine Stunde gespielt, habt ihr auch schon einen guten Überblick über die Missionen und das Kampfsystem. Abwechslung gibt es hier nicht viel und im Laufe der Story verändert sich eigentlich nichts am Kern des Spiels. In der Regel lauft ihr linear eurem nächsten Missionsziel zu und die Aufgaben hier sind so abwechslungsreich wie die unterschiedlichen Farben von Reis in einem Topf von weißem Reis. ,,Besiege 30 Gegner!" oder ,,Besiege 100 Gegner!", welche dann aus dem Nichts spawnen.

Ok, es gibt auch kleine Abwandlungen: ,,Zerstöre diesen/jenen Gegenstand innerhalb der Zeit!", ,,Besiege mehr Gegner als Wolverine!" oder ,,Besiege alle Gegner unter 3 Minuten!" - im Prinzip tut man aber immer das Gleiche: Auf auftauchende Gegner einschlagen, bis zum Geht-Nicht-Mehr. Es gibt ebenfalls versteckte ,,Nebenmissionen", die aber im Prinzip vom genau gleichen Format, nur noch einfacher sind. Diese ,,Herausforderungs-Arenen" sind kreisförmige Schauplätzen an denen es erneut heißt: Alle Gegner platt machen.

Und auch bei euren Widersachern gibt es nicht viel Abwechslung. Erst im viel späteren Spielverlauf tauchen auch mal größere, stärkere Gegner wie Roboter, Mechs oder andere Mutanten auf. Gegen tatsächliche X-Men oder Mutanten kämpft ihr nicht sehr häufig. Es gibt allerdings eine Handvoll an Bosskämpfen, die ganz unterhaltsam und mannigfaltig sind.

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Fazit

Von der Idee startet das Spiel nicht schlecht: Einen eigenen Mutanten im X-Men Universum steuern und den Kampf gegen das Böse auf Seiten der Bruderschaft oder der X-Men austragen. Doch leider versagt das X-Men Destiny in vielerlei Hinsicht.

Zum einen haben wir eine alte Grafikengine, die viel an Spaß verlieren lässt. Zum anderen haben wir haben auch ein völlig eintöniges, langweiliges, schon hundertmal gesehenes Kern-Gameplay, das Button-Mashing mit ein paar RPG-Elementen auf altbackene Art und Weise vereint. Die einseitigen Missionen mit dem Auftrag ,,Erledige 100 Gegner!" tragen da nicht zu viel Abwechslung bei.

Die Monotonie im Mission-, Level- und Kampfdesign erweckt den Eindruck eines nicht fertigen Spiels, welches auf Brechen komm raus zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt gebracht werden musste. Die Ideen die hinter X-Men Destiny stecken sind im Kern gut, im Endeffekt aber zu banal umgesetzt. Spaß wird man hier höchstens seine 6-7 Stunden haben, wo man durch die (zu einfache) Story spielt. Danach bleibt das Spiel auf ewig im Schrank und verstaubt. Mit Recht.


Bewertung

Pro

  • Zeitweise spaßige Kämpfe
  • Möglichkeiten zum Anpassen des eigenen Charakters
  • Viele X-Men Charaktere

Contra

  • Veraltete Grafik
  • Gameplay schrecklich eintönig
  • Anspruchsloses Kampfsystem
  • Lineare und wiederholende Missionen
  • Kurze Spieldauer

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

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