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Mit Warhammer: The End Times Vermintide hat Entwickler Fatshark einen dicken Fisch ans Land gezogen, zumindest was die Lizenz anbelangt. Eingebettet in ein düsteres Fantasysetting haben sie vor kurzem den kooperativen "Shooter" für Konsolen portiert. Wir haben ein Blick für euch reingeworfen und verraten, warum vor allem Fans eines beliebten Zombie-Koop-Titels einen Blick riskieren sollten.

5 Freunde sollt ihr sein – oder doch lieber 4

Übersreik ist dem Untergang geweiht. Skaven überrennen die Straßen und töten alles, was ihnen in den Weg kommt. Jeder, der fliehen konnte, hat die Stadt bereits verlassen. Jeder, bis auf 5 wackere Recken, die die Endzeit verhindern können, sollten sie zusammenarbeiten.

Und so springen Zwerg, Hexenjäger, Feuermagierin, Imperialer Soldat und Waldläufer in die Bresche und arbeiten fortan zusammen um das Unheil abzuwenden. Dabei wird vor allem im Nahkampf dem Skavenpack zugesetzt, allerdings verfügen alle Helden auch über Fernkampfwaffen.

Während man sich wahlweise im Überlebensmodus durch Wellen kämpft oder im Abenteuer verschiedenste Missionen angeht, plappern Erzähler und Helden unentwegt über die Ereignisse oder Hintergründe. Die Vertonung ist dabei sehr hochwertig und gelungen und man könnte direkt in die Geschichte eintauchen – falls Interesse besteht. Die restlichen Soundeffekte erfüllen ihren Zweck, hauen aber sicherlich auch den feinhörigsten Elf nicht vom Hocker. 

Ratten, warum müssen es ausgerechnet Ratten sein?

Wer auch nur einmal in seinem Leben ein Spiel mit einem Fantasy-Setting gespielt hat, vor allem natürlich Rollenspiele, kennt die kleinen Viecher natürlich nur zu gut – Ratten. Diese alten Standardmobs sind nicht mehr als Kanonenfutter und werden mit einem Schlag ins digitale Nirwana vertrieben.

Natürlich dürfen Ratten also auch in Warhammer: The End Times Vermintide nicht fehlen. Noch schlimmer, sie sind gleich mal mutiert und mannshoch, kommen in unterschiedlichen Formen daher und sind tatsächlich die eigentlichen Widersacher! Gut, mutiert ist vermutlich falsch - man sieht, ich kenne mich im Warhammer-Universum nicht aus. Nichtsdestotrotz fungieren auch die Ratten-Mensch-Mischwesen als Weichziele, werfen sich dem Spieler in den Weg und sind mit ein bis zwei Hieben auch schon wieder vernichtet.

Klar, dass das nicht alles gewesen sein kann und so gibt es auch richtig fiese Gegner und echte Brocken. Die springen einen dann hinterrücks an und hacken so lange auf einen ein, bis Hilfe aus dem Team kommt, vergiften kleinere Gebiete, schießen mit – Achtung Wortwitz – Ratling Guns alles über den Haufen oder ziehen euch mit Haken über die halbe Map.

Ratten sind keine netten Zeitgenossen

Left 4 Dead – Fantasy Edition

Spätestens bei den einzelnen Rattentypen dürfte so manchem XBoxUser die Ähnlichkeit zu Left 4 Dead aufgefallen sein. Der Vergleich ist auch goldrichtig, denn tatsächlich denkt man anfangs, dass lediglich Städteruinen und Parks durch mittelalterliche (deutsche) Städte und Kanalisationen sowie Zombies durch Ratten ausgetauscht wurden.

Statt Schusswaffen gibt's dann vor allem Schwerter und Äxte in die Hände der Helden und fertig ist der Left 4 Dead-Klon. Das ist nicht einmal negativ gemeint, es ist eh seltsam, warum eine so populäre Spielidee keine nennenswerten Klone unmittelbar nach sich zog. Denn jeder, der einmal voller Adrenalin vor den Zombies in Richtung Safehouse flüchtete, war angetan vom Spielprinzip.

Nun haben wir es also mit einem relativ groß aufgezogenem Klon zu tun, der am Spielprinzip - außer dem Fokus auf Nahkampf – nichts ändert. Ihr rennt vor einer Armee von Ratten getrieben zu den jeweiligen Zielgebieten, erledigt kleinere Aufgaben und entkommt im letzten Moment per Kutsche oder Boot aus dem verpesteten Gebiet.

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Fazit

Mit solch einem Titel hat sicher kaum jemand gerechnet, und leider fürchte ich auch, dass er im Spieleherbst untergehen wird. Meiner Meinung nach zu Unrecht! Wer Left 4 Dead mochte, wird auch mit Warhammer: The End Times Vermintide seine wahre Freude haben. Das kooperative Gameplay fesselt einfach und nur wer gut im Team spielt wird die höheren Schwierigkeitsgrade knacken.

Für Langzeitmotivationen sorgt vor allem das Loot- und Levelsystem, dass sicherlich auch mal den Spieler ärgern, aber dafür für Abwechslung im Heldenalltag sorgen kann. Zusammen mit vielen Missionen, einem Überlebensmodus und einigen Schwierigkeitsgraden – Normal ist für uneingespielte Gruppen schon knackig – kann man so den ein oder anderen verregneten Tag überbrücken.

Wirklich störend sind nur einige Bugs und je nach Host auch spürbare Verzögerungen. Zudem sind Sound und grafische Qualität etwas durchwachsen. Wenn man dann in der nächsten Sekunde allerdings wieder von einer Meute mörderischer Mistviecher gejagt wird, ist der Frust schnell wieder vergessen. Außerdem kostet der Titel mit rund 40 Euro auch deutlich weniger als die anderen Neuerscheinungen!


Bewertung

Pro

  • Unverbrauchtes Setting
  • Kooperatives Gameplay
  • Loot- und Levelsystem
  • Helden mit verschiedenem Fokus

Contra

  • Mittelmäßige Optik
  • Einige Bugs
  • Keine dedizierten Server

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
Preis / Leistung 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

sug4r So, 30.10.2016, 02:13 Uhr

Ja, macht Laune das Spiel.

TheGreenChris Fr, 28.10.2016, 16:29 Uhr

Hab gestern Abend mit dem Tester höchstselbst ein paar Stunden in dem Spiel verbracht und kann nur zustimmen. Wer Left 4 Dead möchte und sich mit dem stimmungsvollen (wenn auch technisch unbeeindruckenden) Warhammer Universum anfreunden kann der sollte unbedingt zuschlagen. Für das Geld kriegt man hier jede Menge geboten.
Wäre schade, wenn das Spiel durch zu wenige Spieler ausstirbt.