Review zu Vampire Rain

Ein neues Horrorspiel, ist es auch ein Anwärter auf Legenden wie Resident Evil? Vampire Rain macht aufgrund seines Covers schnell neugierig und der erste Blick auf das Back Cover lässt einen schnell das Spiel an die Kasse tragen, um es dann gespannt in die heimische Xbox 360 zu legen. Was uns dann erwartet ist echter Horror...

Storytechnisch mehr als interessant...

Jedes Jahr verschwinden weltweit mehrere Millionen Menschen - Spurlos. In den meisten Fällen werden die vermissten Personen nie gefunden. In der Regel werden die verschwundenen Personen bei den Behörden einfach als "vermisst" geführt. Mit der Entdeckung der als "Nightwalker" bekannten Kreaturen wurde jedoch klar, dass es sich bei den vermissten tatsächlich um Opfer handelte. Trotz dieser Erkenntniss dauerte es fast 100 Jahre, bis die Menschheit das wahre Wesen der Bedrohung realisierte, die von den Nightwalkern ausging.
Da es keine effektiven Waffen gegen die Nightwalker gab, entschlossen sich die Menschen zu einer passiven und gewaltlosen Haltung. Als jedoch die Übergriffe der Nightwalker immer heftiger wurden, war diese passive Haltung nicht mehr vertretbar. In den Vereinigten Staaten von Amerika stellte das American Information Bureau (AIB) eine geheime Spezialeinheit zusammen, um der Bedrohung durch die Nightwalker ein für allemal ein Ende zu bereiten.

Im Bestreben, die Nightwalker-Population zu vernichten, hat sich das AIB eine Stadt an der amerikanischen Westküste zum Ziel genommen. Das verwinkelte Labyrinth ihrer Gassen ist durchweht vom süsslichen Gestank der Nightwalker-Pest.

Heute Nacht sind die Strassen dieser Stadt von dunklen Wolken überzogen, und der unaufhörlich prasselnde Regen schwächt die Sinne der Nightwalker. In dieser Nacht nimmt eine Schlacht ihren Lauf...eine Schlacht, die die Menschheit nicht verlieren darf!

Die Neugier ist gross...

...kein Wunder, waren doch die bisher erschienenen Screenshots und Informationen gar nicht mal so schlecht. Irgendwie erinnerte zwar sehr viel an bereits vorhandene Elemente der Splinter Cell Reihe aber ich gebe dem Spiel einfach eine faire Chance, auch wenn die bisherigen Reviews nicht vielversprechend waren. Also Emotionen ausschalten und rein mit der DVD - gebannt starre ich auf den Bildschirm und warte, was sich mir da so eröffnet.
OK - los geht es mit einer Intro-Sequenz aus gerendertem Material. Die kleine Sequenz vermittelt uns erstmal den weiteren Hintergrund zu der oben beschriebenen Story. So lernt man seinen Alter Ego - John Lloyd - kennen, der unserem alten bekannten Sam Fisher irgendwie zum verwechseln ähnlich sieht - nicht nur wegen des Nachtsichtgerätes - und erfährt, dass er der bisher einzige Überlebende eines Nightwalker Angriffes ist. Schnell wird klar, der Regen wird uns nahzu überall im Spiel begleiten und nimmt einen gewichtigen Teil zum Ausgleich der Kräfte gegen die Nightwalker ein. Der Anfang sieht gar nicht so schlecht aus, ich habe auch schon bessere Render Sequenzen gesehen, aber man kann sie sich ansehen.

Also auf in Menü und los mit der ersten Mission. Das Menü wirkt irgendwie etwas lieblos gestaltet und präsentiert sich als grüne PDA Oberfläche - nicht wirklich eine neue Idee. Also Start des Einzelspielers: Die Aufteilung erschliesst sich einem nicht wirklich sofort, aber es gibt immer kleine Tutorial Level und gleichzeitig kleine erste Abschnitte der Story. Es wirkt etwas durcheinander - aber evtl. möchte man einfach nur innovativ sein.

Steuerung geht locker von der Hand

Ich starte erstmal mit den kleinen Tutorial Abschnitten. Zu Beginn des Abschnittes fährt die Kamera erstmal kurz durch den Spielabschnitt und weist auf markante Punkte wie Leitern oder andere wichtige und nutzbare Spielelemente hin. Gar nicht so schlecht - lässt es einen doch erstmal nicht einfach so allein.
So starte ich also Tutorial 01 und befinde mich mit John Lloyd in der verregneten Stadt - doch was sich dem Spieler jetzt bietet, ist eigentlich unglaublich. Denn John Lloyd, der wie oben bereits beschrieben unserem alten bekannten Sam Fisher absolut ähnlich sieht, bewegt sich auch exakt wie jener und auch die Kamera und die gebückte Schleichhaltung sind hier einfach nur "billig" kopiert. Also doch nichts mit innovativen Gameplay, das ganze ist eine billige Kopie des ersten Splinter Cell Teils.

Denn genau so spielt es sich auch. Nutze Deckung und Dunkelheit als effektivste Waffe und geh den Nightwalkern aus dem Weg - zumindest solange du noch keine nutzbare Waffe besitzt. Leider offenbaren sich hier auch schon die ersten Schwächen des Spiels. Die Steuerung geht zwar leicht von der Hand, aber wirklich gut und präzise ist anders. Zwar macht euer Alter Ego den meisten Teil selbst, aber das Ganze wirkt auch schnell lächerlich. So könnt ihr euch knapp einen Meter neben eine Leiter stellen, nach oben drücken und schwupps klettert euer John Lloyd die Treppe hoch. Sieht nicht wirklich schön aus und spielt sich auch ein wenig hakelig.

Gerade in brenzligen Situationen kann da auch schonmal die falsche Reaktion erfolgen. So wollte ich mich an einer Wand im Schatten verstecken und was macht John Lloyd? Er klettert an einem Abflussrohr empor und zack haben mich die Nightwalker entdeckt. Und das ist gar nicht gut, denn zumindest zu Beginn des Spiels hat man eigentlich keine Chance, sobald man entdeckt wurde. Die Nightwalker springen wie in bester Crackdown Manier mal eben 2 Stockwerke auf ein Dach empor und erledigen dich mit einem heftigen Hieb. Spielbalance sieht anders aus.