Review zu Ultra Street Fighter IV

Super Street Fighter IV Arcade Edition erzielte langfristig nicht den erhofften Erfolg, den die Fans sich wünschten. Nach vielerlei Kritik möchte Capcom aber mit Ultra Street Fighter 4 für Versöhnung sorgen. Wurde die Serie wieder nur flach aufgewärmt oder kann der neue Ableger überzeugen? Wir haben uns den Titel auf der Xbox 360 angesehen.

Alter Wein in neuen Schläuchen?

Street Fighter 4 ist kein neues Thema für Fans und Fighting Game-Liebhaber. 2009 launchte der erste Ableger der 2-D Kampfspielserie auf der Xbox 360 und revolutionierte dadurch erneut das Genre. Auch im Wettbewerb erfreute der Titel sich großer Beliebtheit, deckte aber durch das hohe Niveau einige Mängel auf, welche auch wie bei Street Fighter 2 eine Neuauflage provozierten.

2010 sollte der Rohdiamant geschliffen werden und ergänzte in ,,Super Street Fighter IV" zehn neue Charaktere, neue Stages, Balancing und mehr Content. Ein weiteres Jahr später aber wurde der gleiche Titel mit der Ergänzung Arcade Edition und vier neuen Charakteren inkl. Balancing in den Handel gebracht und brachte die Community in Wallung. Seit dem 03. Juni haben Besitzer von ,,Super Street Fighter IV" die Möglichkeit den DLC zwecks Ergänzung zu Ultra Street Fighter 4 runterzuladen. Capcom aber veröffentlichte das gesamte Paket noch einmal auf einer Disc. Ultra Street Fighter IV ist eine Reaktion auf den Aufschrei der Fans und soll das liefern, wonach wir uns sehnen: Eine würdige Erweiterung, die den hohen Ansprüchen gerecht wird.

Liebe auf den zweiten Blick

Ultra Street Fighter 4 liefert uns neben vielen Erweiterungen fünf neue Charaktere. Darunter Poison, Elena, Hugo und Rolento, die wir bereits aus dem Titel ,,Street Fighter X Tekken" kennen. Decapre feiert ihr Debut in Ultra Street Fighter 4 und rundet den Cast, der nun aus 44 Charakteren besteht, ab. Dennoch scheint beim ersten Hinsehen die Faulheit durch, da die erstgenannten in der Form bereits spielbar waren und Decapre auf dem Modell Cammys basiert. Überraschenderweise aber liefert jeder Charakter ein neues Spielerlebnis und lässt den ersten Eindruck aber schnell verblassen. Man merkt nichts von einer Copy-Paste Aktion Capcoms und spürt einen frischen Wind, den man bei der ,,Arcade Edition" vermisst hat. Auch die neuen zusätzlichen Stages, die bereits in ,,Street Fighter X Tekken" auftauchten, fügen sich super ins Geschehen ein und lassen das Spiel in einem neuen Licht erstrahlen.

Bei den Charakteren sollte es aber nicht aufhören. Mit dem neuen Ableger bringt Capcom drei neue, noch nie dagewesene Mechaniken ins Spiel: Ultra Combo Double, Red Focus Attack und Delayed Wakeup. Wie der Name des ersten neuen Systems suggeriert, seid ihr fortan in der Lage euch während des Kampfes für einen der beiden Ultra Combos zu entscheiden. Dennoch ist diese Option etwas schwächer als Ultra Combo 1 oder 2 allein, da die Charaktere, z.B. Zangief oder T. Hawk, sonst zu viele Vorteile genießen. Daher bietet diese Möglichkeit euch eher einen strategischen Nutzen.

Die Red Focus Attack ist eine erweiterte Form der in Street Fighter IV neu eingebauten Focus Attack, die euch neue Möglichkeiten bieten soll. Die Red Focus Attack absorbiert während der ,,Armor Phase" eine unbegrenzte Anzahl von Treffern und liefert mehr Schaden. Die EX Version gibt euch sogar die Möglichkeit bei erfolgreichem Treffer eure Combo-Möglichkeiten auszubauen und so noch mehr Schaden anzurichten. Dennoch benötigt man für die Nutzung dieser Vorteile genug Ressourcen, bringt aber neues Leben in die Kämpfe und bietet Charakteren neues Comebackpotenzial.

Einige Charaktere wie Akuma oder Ibuki haben vielen Spielern das Leben schwer gemacht, wenn sie niedergeschlagen wurden. Die Delayed Wakeup Funktion soll nun Abhilfe schaffen. Fortan könnt ihr das Timing bei Aufrichten des Charakters beeinflussen um so möglichen Attacken der Gegner zu entgehen. Eine kleine Änderung mit großer Wirkung.