
Trackmania ist da! Endlich darf - ab morgen - auch auf der Xbox One gerast und nach Bestzeiten gejagt werden. Der Zusatz Turbo dürfte da schon verraten, in welche Richtung der Arcade-Racer einlenkt. Wir haben uns das bunte Spektakel genauer angesehen und laden euch zu einer Testfahrt ein.
Von A wie Abfahrt bis Z wie Zeitfahren
Da es sicherlich XBoxUser gibt, die mit dem Begriff Trackmania nichts anfangen können, soll kurz das Konzept hinter der beliebten Reihe erläutert werden. Denn Trackmania ist weit mehr als ein spaßiger Renntitel für zwischendurch. Statt stur einfache Rundkurse zu meistern, geht es hier voll zur Sache. Loopings, Sprungschanzen oder Schrauben sind hier keine Ausnahme sondern Alltag. Noch ein wenig Geschwindigkeit hier, ein bisschen Multiplayer da und fertig ist die Formula Trackmania.
Naja, fast, denn die Reihe steht seit jeher auch für Kreativität und kommt mit einem umfassenden Trackbuilder daher. Somit lassen sich schnell und unkompliziert die ersten Strecken bauen – bis man dann nach etlichen weiteren Stunden ohne Schlaf und Nahrungszufuhr seinen x-ten Adrenalinrausch fertiggestellt hat. Natürlich nur um dann zu merken, dass der Sprung am Anfang ein wenig verbessert werden könnte. Und so ist man schnell gefangen, stets bemüht seine eigene Kreation zu perfektionieren.
Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt
Selbstverständlich ist dieses mächtige Werkzeug auch in Trackmania Turbo vertreten. Auf Knopfdruck baut ihr Sprünge durch Canyons, reiht einen Looping an den nächsten in der Achterbahn Lagoon oder versucht den perfekten Mix aus Geschwindigkeit und Herausforderung im International Stadium.
Was auf dem PC natürlich immer furchtbar einfach war, wird zu Beginn auf der Xbox One allerdings zur Geduldsprobe. Ein Tutorial sucht man leider vergebens und so heißt es sich erst einmal durch die Menüs zu klicken. Gerade die Auswahl der einzelnen Streckenteile ist anfangs etwas hakelig, aber nach ein paar Minuten sollte man sich etwas eingebastelt haben und dann geht auch mit dem Controller der Straßenbau recht einfach von der Hand.
Natürlich muss man den Trackbuilder nicht nutzen, es ist aber schön zu sehen, dass er in Sinne von Funktionalität und Umfang gegenüber dem PC nicht abgespeckt hat. Somit kann man in Zukunft auf abgedrehte Kreationen aus der Community hoffen, denn diese Karten machen bekanntlich erst den Reiz im Multiplayer aus.
Drift oder Geschwindigkeit, das ist hier die Frage
Wenn man sich nun also genügend ausgetobt hat oder generell eher auf Seite der Fahrer unterwegs ist, kann man sich natürlich auch in die Kampagne begeben. Hier gilt es auf 200 bereits vorgefertigten Strecken die Goldmedaille zu gewinnen. Aufgeteilt werden die Strecken in vier Gebiete mit jeweils eigenen Landschaften und Fahrzeugen.
Im Canyon Grand Drift und dem Down & Dirty Valley geht es eher dreckiger zur Sache. Viele Abschnitte mit Matsch, Staub und Gras sorgen für den Verlust der Bodenhaftung und so wird – natürlich neben großen Sprüngen und jeder Menge Hindernisse – oft der Drift zum Überwinden der Kurven ausgepackt. Dabei fährt man durch bunte Wiesen, kleinere Wälder und gewaltige Schluchten.
Wer lieber regelrecht über die Strecken schießt mit wenigen Augenblicken zum Reagieren und wer auf Drifts eher verzichten kann, für den sind Achterbahn Lagoon und International Stadium die richtigen Anlaufstellen. Während erstere Anlaufstelle noch mit völlig abgedrehten Strecken daher kommt und auf Schrauben, Überkopffahrten und hohe Geschwindigkeiten setzt, ist das International Stadium erste Anlaufstelle für jene Spieler, die den perfekten Mix aus allen Dingen suchen, die Trackmania groß gemacht haben.
Fazit
Trackmania ist bunt, Trackmania ist schnell und Trackmania ist geil! An dieser Formel ändert sich nichts und Fans der Serie können bedenkenlos auch auf der Xbox One zugreifen. Denn kleinere Rückschläge wie die etwas gewöhnungsbedürfte Steuerung und kleinere Ruckler im Multiplayer können einfach nicht den Spaß vermiesen, den man hat, wenn man beim letzten Versuch doch die Goldmedaille holt, nach Stunden Arbeit seine eigene Strecke zum ersten Mal beendet oder im Multiplayer auf Anhieb auf Platz 1 vorfährt.
Wer allerdings bisher die Reihe nicht kennt, sollte vorher Probe spielen, ob das Konzept einem zusagt. Zwar gibt es auch einen umfangreichen Singleplayer und viel Inhalt fürs Geld, aber man muss auch darauf stehen, dass man im Endeffekt immer nur nach den Bestzeiten jagt und Trackmania Turbo, trotz der bunten Optik, eher Hardcore-Arcade-Racer anspricht, die auch noch teils hohe Reflexe mitbringen.
Am Ende kann man nur hoffen, dass man die Framerateprobleme in den Griff bekommt und eventuell Wege findet umd die Individualisierungsmöglichkeiten der Vorgänger auch auf die Konsole zu bringen. Ich persönlich will nämlich wieder stundenlang am perfekten Design meines Boliden sitzen und auf Servern fahren, wo dann einfach Miley Cyrus oder Justin Bieber meine eh schon gefährdete Geduld weiter strapazieren. Letzteres wird aber vermutlich nur ein - zugegeben - verrückter Wunsch bleiben.
Bewertung
Pro
- Schöne Optik
- Schnelles Gameplay
- Umfangreicher Multiplayer, vor allem lokal
- Vielseitiger Trackbuilder
- Vier unterschiedliche Settings mit veränderten Fahreigenschaften
Contra
- Ruckler im Multiplayer
- Leicht schwammige Analogstick-Steuerung
- Geheime lokale Multiplayer

10 Kommentare
moDSta Do, 24.03.2016, 14:13 Uhr
Ohja, Trials ist cool. Muss mal meine neue Strecke hochladen. TrackMania werde ich mir aber definitiv auch laden. (y)
XBU Böhser Onkel Do, 24.03.2016, 11:35 Uhr
Da ich riesen Trials Fan bin stört es mich nicht wenn Trackmania knackig ist.
Wer Trials kennt weiß was Frust bedeuten kann :-)
Da ich jetzt doch recht neugierig auf Trackmania bin werde ich es wohl mal laden und hoffe dass ich nicht enttäuscht werde.
kelloggs Do, 24.03.2016, 11:26 Uhr
Ich find das Spiel läuft ganz flüssig. Tearing oder Ruckler habe ich auch nicht wirklich wahrgenommen, wobei ich da jetzt auch nicht der Profi bin.
Was ich toll finde und das habe ich noch nie erlebt, dass der Spielstand aus der Beta (ich habe bei der Closed und der Open teilgenommen) genutzt werden kann. Bis auf die selbst erstellten Strecken waren alle Medaillen im Saisonmodus noch da. Ich find das mal gut, da der Schwierigkeitsgrad doch recht knackig ist und Gold schon bei den ersten Rennen eine Herausforderung darstellt...
"Sorry" für Doppelpost...hab es beim Launchtrailer auch kommentiert und dann erst gesehen, dass es schon ne Review gibt.
XBU Böhser Onkel Mi, 23.03.2016, 23:54 Uhr
Ich verlasse mich jetzt mal auf deine Aussage :twisted::smt003
XBU TNT2808 Mi, 23.03.2016, 23:29 Uhr
Ich habe gerade nochmal das Spiel angeworfen um zu schauen. Tearing konnte ich in der kurzen Session nicht ausmachen, aber ich bin da sicher nicht der beste Ansprechpartner, da mir Tearing nur selten auffallt und es mich nicht stört.
Was Ruckler angeht: Die traten wenn nur im Multiplayer auf, dann nur bei vollem Servern und nur gelegentlich, ohne dass sie allzu groß störend auffallen würden. Aber die Multiplayererfahrungen fußen auch auf der Beta, da das Spiel ja erst morgen erscheint und nur wenig auf den Servern los ist. Da kann es also durchaus auch passieren, dass diese ab sofort gar nicht mehr auftauchen.