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Mobile Games auf Heimkonsolen scheint der neue Trend. Die Tiny Troopers haben es jetzt auch auf die Xbox One geschafft. Der „Twin-Stick-Shooter“ mit den kleinen, süßen Soldaten kommt mit einem neuen Zombie-Modus, ohne Mikrotransaktionen, aber satten 2 GB Festplattenspeicher. Wir haben uns das Spiel angeschaut und erzählen euch in unserem Review, was wir davon halten.

Das kleine Kriegsspiel

Bevor ich auf das spezielle der Xbox-Version komme, dann ein kleiner Eindruck vom Spiel selbst. Ihr steuert stets eine kleine Gruppe an Soldaten durch eher weniger schwere Level (auf dem Handy scheint das Ganze schwieriger zu sein). Mit unendlich Munition schießt ihr mit dem rechten Stick und lauft mit dem linken Stick. Die Aufgaben erscheinen nur anfangs divers (tötet einen General, sammelt Informationen, befreit Geiseln) – im Endeffekt geht es immer darum alle Gegner und alle gegnerischen Gebäude zu zerstören. Das Spielsystem baut ganz auf das Ausbauen eures Gruppe aus – hier müsst ihr wie für RPGs oder andere Spiele typisch gewonnenes Geld und begrenzte Medaillen in Upgrades eurer Truppe investieren. Ihr könnt sie schneller, treffsicherer, tödlicher, resistenter etc machen. Alles in allem ein nettes System, welches auf der Konsole sogar ganz ohne Mikrotransaktionen auskommt (im Gegensatz zur mobilen Version, die allerdings kostenlos ist).

Das Spiel macht Spaß, auch wenn das Gameplay simpel ist. Das nette Design und die Upgrade-Möglichkeiten motivieren. Was den Umfang angeht, so kann man sich auch nicht wirklich groß beschweren. „Joint Ops“ beinhaltet das reguläre Spiel, das zweite „Spec Ops“ – beide kommen mit circa 30 Missionen daher, die jeweils in verschiedenen Schwierigkeitsgraden bewältigt werden können – sowie für die Xbox der neue „XombieOne“ Modus. Bei letzterem gilt es Zombies in Wellen zu bekämpfen. Dies ist ein netter Zeitvertreib zwischendurch, wirkt aber deutlich uninspirierter wie z.B. die Spec-Ops-Kampagne, welche z.B. mit speziellen Fahrzeugmissionen daherkommt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Nachdem ich also ein Weilchen gespielt und meinen Spaß hatte, kamen dann die negativen Punkte, dich mich dann genervt haben. Das erste sind die Medaillen, die in den Leveln versteckt sind. Sie sind begrenzt, können aber potentiell unbegrenzt ausgegeben werden. So z.B. für das Wiederbeleben eines getöteten Soldaten (erscheint wichtig, weil man ansonsten den Fortschritt des Soldaten verliert und einen ganz neuen Anfänger bekommt). Wenn man also oft genug Soldaten wiederbelebt hat man ggf. keine Medaillen mehr übrig, um wichtige Upgrades oder Hilfssoldaten (wie z.B. einen Grenadier, einen Raketentypen usw.) freizuschalten. Und da es keine Mikrotransaktionen gibt… scheint es so, als wäre dann alles für immer verloren.

Was mich ebenfalls genervt hat: In einigen Levels hat man sehr lange Laufwege, wenn man noch das letzte Geheimobjekt finden will. Man kann nicht sprinten, muss ggf. einen Riesenumweg machen da nur ein einziger Berg zum Objekt führt und es gibt keine Gegner mehr… Das kann mitunter relativ langweilig sein.

Ein anderes Problem sind die vielen, vielen Bugs und Glitches. Das hat mich dermaßen genervt, dass ich wirklich die Lust am Spielen verlor. Mal ganz zu schweigen von den Übersetzungsfehlern, die anscheinend 2016 in Videospielen immer noch weit verbreitet sind (keine ß sondern nur Leerstellen, „das“ Xbox-Konsole usw.). Aber es gibt in vielen Stellen Glitches, in denen die Soldaten hinter einem Hindernis hängenbleiben und wo man nur durch Selbstmord oder das Verlassen der Mission Abhilfe schaffen kann. Manchmal ist auch das Zielen nicht korrekt, obwohl man es korrekt gemacht hat.

Und der schlimmste Bug, der mir begegnet ist: Der Verwechslung vom rechten und linken Analogstick! Ich weiß nicht warum und ich weiß nicht wie, aber einmal hat mir das Spiel beide Sticks vertauscht (so dass ich mit dem LS geschossen und mit dem RS mich bewegt habe) und es war nicht mehr spielbar! Natürlich habe ich in den Einstellungen gesucht, aber es ist an sich nicht möglich, sie Ingame zu vertauschen. Auch die Konsole selbst war korrekt eingestellt und andere Spiele liefen normal. Selbst ein Schließen des Spiels und ein erneutes Starten hat den Bug nicht entfernt. Da war ich wirklich sauer! Und es waren nicht die einzigen Bugs im Spiel…

Nicht gut für die Konsole adaptiert…

Grafikaufbesserung? Von wegen. Als eine Konsolenversion von Tiny Troopers entwickelt wurde, hat man tatsächlich nichts an der Grafik verändert. So wenig sogar, dass die Zwischensequenzen pixelig sind (da nicht in einer Full-HD-Auflösung vorhanden). Dies sieht ein wenig unschön aus. Auch die Gameplaygrafik ist nicht wirklich überragend. Wer es auf seinem mobilen Gerät spielt, der wird das nicht bemerken und dafür ist die Grafik sogar recht ordentlich. Aber die etwas leeren Levels, die gleichen Strukturen und die manchmal doch leicht verschwommenen und matschigen Texturen sind auf der Konsole in 1080p auf einem 60-Zoll-Fernseher doch etwas störend.

Auch sonst merkt man einfach die simple Umsetzung für Konsole und dass man sich hier nicht viel Mühe gegeben hat. Der „Ansicht“-Button und der „Menü“-Button (Back und Start) sind nicht belegt, stattdessen ruft man das Menü mit Y auf. Einstellungen sind nur begrenzt verfügbar (ich kann keine Steuerung ändern). Und auch die Xbox-Hilfe ist nicht implementiert. Ein Aufrufen der Hilfe zeigt lediglich einen Internetlink für Support… Nein – hier wurde sich überhaupt keine Mühe gemacht, das Spiel ordentlich für die Xbox zu portieren.

Fazit

Gegen das Spiel an sich kann man eigentlich nicht viel sagen. Tiny Troopers ist unterhaltsam, das Spielkonzept macht Spaß, auch auf der Xbox One. Die süßen Soldaten, das zwar manchmal langweilige, aber trotzdem größtenteils spaßige Gameplay – das überzeugt. Gerade das Upgradesystem motiviert. Aber dann kommen die negativen Seiten. Und die entstehen hauptsächlich durch die schlechte Adaption für die Xbox One.

So hat man weder Glitches ausgebessert, noch Bugs behoben. Übersetzungsfehler, nicht für die Xbox angepasste Menüs und fehlende 1080p-Grafik. Alles in allem überzeugt das Spiel eher mobil als auf der Xbox. Besonders, weil es da auch alles umsonst gibt (abgesehen von ggf. anfallenden Mikrotransaktionen). Mobil ist mobil und sollte so bleiben – wenn man ein Spiel für die Konsole portiert, sollte das ordentlicher sein, als die Tiny Troopers Umsetzung.


Bewertung

Pro

  • Süßes Design
  • Nette Action für Zwischendurch
  • Simples Gameplay
  • Skilltree motiviert
  • Keine Mikrotransaktionen

Contra

  • Grafik für Konsole nicht verbessert (pixelig)
  • Viele Bugs, Glitches und Übersetzungsfehler
  • Steuerung, Gameplay und Menü nicht gut für Konsole adaptiert
  • Smartphoneversion kostenlos
  • Einige Missionen langweilig mit vielen Laufwegen

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Konsolenadaptierung 1 von 10
1/10
Preis/Leistung 4 von 10
4/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
4

12 Kommentare

K3M0H Di, 22.03.2016, 07:19 Uhr

Schau ich mir gleich mal an eh ^^

Liutasil Mo, 21.03.2016, 23:59 Uhr

Das soll wohl am schnellsten gehen. Du kannst natürlich auch noch mal die beiden Kampagnen durch zocken. Kommt auf das selbe raus, nur dauert es eben um einiges länger.

XBU MrHyde Mo, 21.03.2016, 23:16 Uhr

Och nö, dass lass ich dann auch lieber. Also die Spec Ops spiele ich noch, den geheimen Erfolg mache ich am Ende und ich schau mal in die Zombie rein. Aber 3-4 Stunden den gleichen Level... das mache ich dann nicht, das ist mir zu langweilig :)

Liutasil Mo, 21.03.2016, 20:46 Uhr

Ne das ist der mit dem kompletten aufleveln. Da brauch man irgendetwas zwischen 11 und 12 mio credits. Das dauert per Grind ca. 3-4 std. wenn man immer das zweite Level spielt. Aktuell habe ich da auch keinen Nerv mehr drauf und mir fehlen glaube ich noch 1 mio. :(

XBU MrHyde Mo, 21.03.2016, 18:29 Uhr

Welcher Erfolg ist das denn, den Du meinst? Einer im Zombie-Modus oder das komplette Aufleveln?

Ob ich das bis zum bitteren Ende mache, weiß ich noch nicht :) - aber Danke für den Tipp (y)

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