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Für eine perfekte Videospielerfahrung braucht ein Computerspiel so einiges. Eine tolle Grafik oder ein ausgereiftes Gameplay allein reichen nur selten, um den Spieler richtig in das Geschehen eintauchen zu lassen. Was oft vernachlässigt wird, ist die Akustik eines Spiels. Erst wenn auch der Hörsinn vollends eingenommen wird, ist es möglich, eine vollständige Immersion zu erreichen. Um dies umzusetzen, gibt es viele Ansätze. Ein Weg wären hochwertige Heimkinosysteme, die über mehrere Lautsprecher sowie Subwoofer einen räumlichen Klang erzeugen. Dies soll dem in der Mitte befindlichen Zuschauer ein realistisches Klanggefühl geben. Der Nachteil solcher Heimkinosysteme ist, dass nicht jeder über entsprechende räumliche oder monetäre Ressourcen verfügt.

Ein sehr viel praktischerer und meist deutlich günstigerer Ansatz sind Kopfhörer beziehungsweise Headsets. Je nach Bauart und Hochwertigkeit, können die Kopfhörer ein ähnlich gutes Raumgefühl und Klangerlebnis erschaffen wie Heimkinoanlagen. Der Markt für Gaming Headsets ist groß, es gibt sie in fast allen Farben und Formen. Wir möchten euch in dem folgenden Testbericht ein weiteres Produkt vorstellen. Die Rede ist vom Thrustmaster Headset Y350X 7.1 in der Ghost Recon Wildlands Edition.

Das Unboxing

Das Headset kommt in einem Hochglanzkarton daher. Da es sich bei dem Thrustmaster Y350X um eine Ghost Recon Wildlands Edition handelt, ist im Hintergrund der kniende Soldat Nomad zu erkennen. Die Verpackung lässt sich frustfrei öffnen und ohne weitere Unterverpackungen befindet sich das Headset in einem Pappschuber. In dem Paket enthalten sind das Headset, das optional ansteckbare Mikrofon, Sound Commander und Power Pack sowie ein Micro-USB Ladekabel für das Power Pack. Außerdem befindet sich eine Karte in dem Karton, welche eine Art Kurzanleitung darstellt. Diese ist allerdings so inhaltlos, dass die wenigen wichtigen Infos auch Problemlos auf den Karton gepasst hätten. Von Nachhaltigkeit bei der Verpackung kann leider keine Rede sein, da jedes Teil nochmal einzeln in Plastikfolie eingepackt ist.

Nachdem alles ausgepackt ist, fällt bei der ersten Betrachtung des Headsets und der anderen Teile auf, dass alles samt sehr hochwertig wirkt. Gerade das Headset wirkt sehr solide verarbeitet, was aber auch ein hohes Gewicht mit sich bringt. Das Mikrofon rastet beim Einstecken sauber ein und wirkt nicht wackelig. Mittels eines flexiblen Halses lässt sich dieses justieren. Der Sound Commander ist die Einheit, welche an den Controller gesteckt wird. Sie ermöglicht die Lautstärkeregelung des Headsets und Mikrofons. Das Power Pack ist ein Akku, der fest mit dem Sound Commander verbunden ist und die Anschlussmöglichkeit fürs Headset beinhaltet. So wird die Batterie des Xbox Controllers nicht zusätzlich durch den Sound Commander beansprucht. Weitere Details zu den einzelnen Komponenten aber später.

Das Headset

Das Headset ist ein sogenanntes Over-Ear Headset. Das heißt die Ohrmuscheln des Kopfhörers, die aus viskoelastischem Schaum bestehen und mit weichen Kunstleder überzogen sind, sind so groß, dass sie sich problemlos über die Ohren legen. Dies erzielt eine gewisse Abschirmung und reduziert somit die Umgebungsgeräusche. An der Stelle, wo das Headset auf dem Haupt aufliegt, ist ein dickes Polster angebracht. Dieses Polster, in Verbindung mit den großzügig dimensionierten Ohrmuscheln, führen zu einem extrem hohen Tragekomfort.

Optisch lässt das Thrustmaster Y350X keine Zweifel offen, zu welchem Spiel es gehört. Der Ghost Recon Wildlands Schriftzug ziert die Front des Kopfpolsters, der Ghost Recon Schädel ist darüber hinaus in beiden Hörmuscheln und außen auf jeder Seite des Bügels zu sehen.

Ausgestattet ist das Thrustmaster Y350X 7.1 mit 60mm großen Treibern. Die im Kern des Headsets befindlichen Komponenten, welche die Schwingungen und somit den Ton erzeugen, werden Treiber genannt. Man könnte auch lapidar Lautsprecher dazu sagen. Diese 60mm großen Lautsprecher sorgen für einen glasklaren Sound und einen wirklich äußerst satten Bass. Letzterer lässt sich sogar soweit aufdrehen, dass die Ohren vor lauter Schwingung zu kitzeln beginnen. Der 7.1 Sound wird durch den angeschlossenen Sound Commander virtuell erzeugt. Das Headset leistet also keinen echten 7.1 Sound. Deutlich wird dies, wenn das Headset, ohne Sound Commander und Power Pack, einem Surround Sound Test unterzogen wird.

Wo wir gerade dabei sind: Das Thrustmaster Y350X selbst verfügt über einen 3,5mm Klinkenstecker, welcher in das Power Pack gesteckt wird, welches seinerseits mit dem Sound Commander verbunden ist. Das bedeutet, dass das Headset auch alleinstehend als Kopfhörer zum Musikhören benutzt werden kann. Da das Ganze in Verbindung mit Power Pack und Sound Commander konzipiert wurde, ist das Kabel vom Headset relativ kurz gehalten. Fürs Smartphone auf dem Schreibtisch bzw. in der Jackentasche reicht es aber durchaus. Der Sound ist dann jedoch auf die Stereowiedergabe begrenzt und ermöglicht keinen 7.1 Sound. „Nice to have“ ist es dennoch.

Ein Thema, welches in Bezug auf ein Headset angesprochen werden muss, ist die Signalübertragung. Das Headset ist, wie bereits beschrieben, ein kabelgebundenes Headset. Dies erfordert dass der Controller immer in der Nähe ist. Kurz mal rüber in die Küche huschen, sich ein neues Getränk holen, oder mal schnell auf den Terminplaner im Flur schauen geht nur dann, wenn der Controller mitgeführt wird. In der Regel lässt man dann doch eher das Headset auf der Couch liegen und geht anderen Tätigkeiten nach, anstatt alles mit zu tragen. Ein kabelloses Headset wäre hier deutlich komfortabler.

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Fazit

Das Thrustmaster Headset Y350X 7.1 liefert beim Klang sowie beim Tragekomfort solide Arbeit ab. Weiter liegen die Stärken des Produkts in dem guten Sound und den sehr kräftigen Bässen. Hier gibt es richtig was auf die Ohren! Dass der 7.1 Sound durch den Sound Commander künstlich erzeugt wird, ist kaum merklich.

Die großen Mankos des Produkts liegen allerdings bei dem Mikrofon. Dieses fällt auf ganzer Linie durch. Entweder hören die Freunde im Partychat den Träger des Headsets kaum oder können jeden seiner Atemzüge zählen. Dazwischen gibt es so wirklich nichts. Ob dies am fehlenden Pop-Schutz liegt, sei mal dahingestellt. Hier besteht aber definitiv noch Nachholbedarf. Darüber hinaus bedarf auch die Soundsteuerung über den Sound Commander einer Optimierung.

Wer sowieso am Liebsten alleine spielt oder den Voice-Chat selten bis gar nicht nutzt, für den stellt das Thrustmaster Y350X aufgrund seines tollen 7.1 Sounds nach wie vor ein attraktives Produkt dar. Alle anderen, die gerne mit Freunden in Xbox Live Partys chatten, sollten dieses Headset meiden.


Bewertung

Pro

  • Ausgezeichneter 7.1 Sound, wenn auch nur virtuell
  • Satte Bässe durch 60mm Treiber
  • Bei Bedarf auch als Kopfhörer für MP3-Player / Handy nutzbar
  • Tolle Verarbeitung
  • Power Pack schont die Batterie des Controllers

Contra

  • Das Mikrofon versagt auf ganzer Linie
  • Mittelmäßige Lautstärkensteuerung für Spiel und Voice-Chat über den Sound Commander

Verarbeitung 7 von 10
7/10
Tragekomfort 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Sprachqualität 5 von 10
5/10
Preis/Leistung 7 von 10
7/10
7

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