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Das Mikrofon

Das mitgelieferte Mikrofon ist nicht fest mit den Kopfhörern verbunden und kann bei Bedarf ans Headset angeschlossen werden. Es wird über die etwas kleinere 2,5mm Klinke angeschlossen. Das Einstecken des Mikros erfordert etwas Kraft, dann sitzt es aber zuverlässig und wackelfrei. Justiert werden kann die Position des Mikrofons dann anschließend über den Flexarm. Hier finden wir auch das erste Manko des Headsets. Dieser „Schwanenhals“ ist leider so flexibel, dass er oft die gewünschte Position nicht hält und regelmäßiges nachjustieren notwendig macht. Dabei bleibt es leider nicht. Da das Headset, mit seinen Over-Ear Ohrmuscheln, die Außengeräusche sehr gut abschirmt, ist es beim Chatten mit anderen Leuten wichtig, dass dem Träger des Headsets die eigene Stimme nochmal aufs Ohr gelegt wird. Diese Rückkopplung der eigenen Stimme sorgt dafür, dass man ein Gefühl für die eigene Lautstärke bekommt.

Diese Funktion soll, laut Hersteller, auch verfügbar sein. Das sogenannte Feedback lässt sich auch auf dem Sound Commander ein- und ausschalten. Bei den Tests zeigte sich aber, dass das Feedback dermaßen gering ausfällt, dass es nur dann merklich zu hören ist, wenn sich das Mikrofon direkt vor dem Mund befindet. Das bedeutet, dass die Rückkopplung schlichtweg ein Reinfall ist. Dies führt dann dazu dass der Spieler unweigerlich zu brüllen beginnt.

Generell macht das Mikrofon des Headsets eine mangelhafte Figur. Ohne Pop-Schutz ausgeliefert, ist das Mikro auch für die anderen Teilnehmer einer Xbox Live Party oder eines Sprachchats kein Vergnügen. Entweder macht der Träger Darth Vader starke Konkurrenz, durch enorme Schnaufgeräusche, oder er ist latent zu leise, weil das Mikro zu weit vom Mund entfernt wurde, um das Schnaufen zu vermeiden. Eine goldene Mitte, die einen für die Anderen klar Hörbar macht und dabei keine Atemgeräusche mitsendet gibt es nicht. Hier lohnt es sich durchaus solch einen Pop-Schutz zu besorgen.

Sound Commander und Power Pack

Zum Sound Commander und zum Power Pack gibt es an sich nicht so viel zu sagen, wie zu den vorherigen Kapiteln. Rollen wir das Feld mal von hinten auf. Das Power Pack ist ein Akku, welcher zwischen Headset und Sound Commander hängt und mit Letzterem fest verbunden ist. Mit diesem Power Pack wird die Batterie des Xbox Controllers geschont, da Sound Commander und Headset diesen sonst zu schnell leer machen würden. Geladen wird das Power Pack über ein USB auf Micro-USB Kabel, welches im Lieferumfang enthalten ist.

Der Sound Commander ist die zentrale Steuereinheit des Headsets. Er ermöglicht dem Spieler die Lautstärkeregelung, das Ein- und Ausschalten des angeschlossenen Mikros sowie des eigentlich nutzlosen Voice Feedbacks. Darüber hinaus kann der Spieler mit dem Sound Commander das Lautstärkenverhältnis von Voice-Chat und Gameplay verstellen. Allerdings auch nur das Verhältnis. Einzeln können die Tonquellen nicht geregelt werden. Lediglich über das sogenannte Master Volume lässt sich die Gesamtlautstärke regeln. Hier wäre eine durchdachtere Soundsteuerung von Vorteil gewesen. Aber der Sound Commander übernimmt auch die „Virtualisierung“ des 7.1 Sounds. Ohne den Sound Commander ist das Headset, wie bereits angesprochen, nur ein Stereo-Headset.

Hört man den 7.1 Sound überhaupt?

Wer sich, vor der Anschaffung eines aktuellen Gaming Headset, mit dem Thema auseinander setzt, wird eine Vielfalt an Kopfhörern und Headsets unterschiedlicher Hersteller finden. Schnell sind dann auch die ersten Produkte mit 7.1 Sound dabei. Getestet wurde das Headset, wie sollte es bei einer Ghost Recon Wildlands Edition auch anders sein, mit dem aktuellsten Ableger von Tom Clancy’s Ghost Recon. Bei Shootern kommt die simulierte 7.1 Beschallung ausgezeichnet zur Geltung. Das Headset bietet dem Spieler die Möglichkeit, eine extrem gute räumliche Wahrnehmung zu entwickeln und somit die Richtung, aus der sich Gegner nähern, sehr gut zu erahnen. Gepaart mit richtig satten Bässen klingen nun auch die Waffen ganz anders. Das Spiel entwickelt sich hierdurch zu einer anderen, viel realeren, Erfahrung.

Bei den Tests des Headsets mit Rennspielen zeigte sich allerdings, dass ein 7.1 Surround Sound an dieser Stelle weniger attraktiv ist. Im Eifer des Gefechts lässt sich oft eher schwer oder zu spät erkennen, aus welcher Richtung sich das Fahrzeug von hinten nähert. Hierfür ist das virtuelle 7.1 scheinbar nicht fein genug.

Tragekomfort über längere Zeit

Das Thrustmaster Y350X macht, aufgrund seiner enormen Polsterung, auch bei längeren Gaming Sessions eine gute Figur. Es lassen sich problemlos Sitzungen von eins bis zwei Stunden am Stück spielen, ohne dass Produkt auch nur ansatzweise drückt oder unangenehm wird. Dies ist ein großer Pluspunkt des Headsets. Selbst abseits der Spielekonsole, zum Beispiel unterwegs, ist das Headset angenehm als Kopfhörer für den Mp3 Player des Smartphones.

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Fazit

Das Thrustmaster Headset Y350X 7.1 liefert beim Klang sowie beim Tragekomfort solide Arbeit ab. Weiter liegen die Stärken des Produkts in dem guten Sound und den sehr kräftigen Bässen. Hier gibt es richtig was auf die Ohren! Dass der 7.1 Sound durch den Sound Commander künstlich erzeugt wird, ist kaum merklich.

Die großen Mankos des Produkts liegen allerdings bei dem Mikrofon. Dieses fällt auf ganzer Linie durch. Entweder hören die Freunde im Partychat den Träger des Headsets kaum oder können jeden seiner Atemzüge zählen. Dazwischen gibt es so wirklich nichts. Ob dies am fehlenden Pop-Schutz liegt, sei mal dahingestellt. Hier besteht aber definitiv noch Nachholbedarf. Darüber hinaus bedarf auch die Soundsteuerung über den Sound Commander einer Optimierung.

Wer sowieso am Liebsten alleine spielt oder den Voice-Chat selten bis gar nicht nutzt, für den stellt das Thrustmaster Y350X aufgrund seines tollen 7.1 Sounds nach wie vor ein attraktives Produkt dar. Alle anderen, die gerne mit Freunden in Xbox Live Partys chatten, sollten dieses Headset meiden.


Bewertung

Pro

  • Ausgezeichneter 7.1 Sound, wenn auch nur virtuell
  • Satte Bässe durch 60mm Treiber
  • Bei Bedarf auch als Kopfhörer für MP3-Player / Handy nutzbar
  • Tolle Verarbeitung
  • Power Pack schont die Batterie des Controllers

Contra

  • Das Mikrofon versagt auf ganzer Linie
  • Mittelmäßige Lautstärkensteuerung für Spiel und Voice-Chat über den Sound Commander

Verarbeitung 7 von 10
7/10
Tragekomfort 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Sprachqualität 5 von 10
5/10
Preis/Leistung 7 von 10
7/10
7

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