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Aktuell läuft Thor in 3D in euren heimischen Kinos und was gehört inzwischen zu jedem halbwegs vernünftigem Film? Richtig, eine Spieleportierung! Im aktuellen Fall von Thor konnte sich Sega die Lizenzrechte sichern und die Entwicklung Liquid Entertainment überlassen. Wir haben uns für euch in Thor's nordische Welt gewagt und mit gigantischen Eismonstern gekämpft, um euch zu sagen, ob Thor - God of Thunder ein Hammergame ist oder besser mit dem Hammer eingestampft werden sollte.

Hammerstory?

Ihr spielt Thor - den Sohn des Odin und dürft euch im Spielverlauf durch die Norse-Mythologie metzeln, denn Thor - God of Thunder fällt in die typische ,,Hack & Slay" Schublade und bietet euch neben einer eher schlicht gestalteten Story und metzeln ziemlich wenig. Ihr metzelt euch im Namen einer kaum zu verfolgenden Story von A nach B, tötet hier 25 Gegner, zerstört dort irgendwas und erfüllt nebenbei noch die ein oder andere Heldenaufgabe. Von einer packenden und wirklich spannenden Story sind wir hier leider Meilenweitentfernt.

Aber wie schaut es eigentlich mit den ,,Hack & Slay"-Eigenschaften aus? Ihr habt eine Energieanzeige, welche ihr durch Töten von Gegnern wiederaufladet und eine weitere Energieanzeige für spezielle Angriffe. Thor verfügt wahlweise über Blitz-, Donner- oder Luftangriffe, welche einen relativ großen Schaden machen und sich teilweise auf eine ganze Fläche beziehen, was sehr praktisch ist, wenn ihr von mehreren Gegnern umzingelt seid. Ebenso wurde das Ausbauen der oben genannten Fähigkeiten integriert und so Thor in der Lage neue Angriffe zu lernen oder seine Spezialfähigkeiten verbessern. Einzig das Ausführen dieser neuen Fähigkeiten gestaltet sich als massiv kompliziert, worauf wir aber im späteren Verlauf unseres Reviews nochmal eingehen.

Während ihr euch von links nach rechts metzelt stehen euch pro Gebiet verschiedene Heldentaten zur Verfügung als Bonus zur Story. Die Heldentaten bestehen zum Beispiel aus dem Finden, Zerstören oder Aktivieren von bestimmten Objekten. Nichts wirklich Herausforderndes aber eine kleine Abwechslung nebenbei, welche ihr aber aufgrund der eher schmal ausfallenden Boni wegfallen lassen könnt. Es ist zwar ,,Hack & Slay" typisch, wenn man auf Storylines verzichtet oder eine eher simpel gestrickte Story erzählt, aber dann sollte es wenigstens spannend sein oder gut inszeniert. Beides schafft Thor - God of Thunder leider nicht und bestätigt damit auch das Vorurteil einer klassischen Filmportierung.

Angriff der Klon-Gegner...

Obwohl Liquid Entertainment auf die Altbewährte aber immer noch sehr gut aussehende Unreal Engine zurückgegriffen hat, ist Thor - God of Thunder bei weitem kein Augenschmaus. Das Spiel wird begleitet von Clippingfehlern, mangelhafter Kollisionsabfrage und fragwürdigen Bewegungsabläufen. Batman Arkham Asylum hat wunderbar gezeigt, was mit der Unreal Engine geht. Thor - God of Thunder ist hier wirklich enttäuschend. Bewegt euer Held oder ein Gegner seine Arme, erinnert dies stark an die alten Actionfiguren und das Ganze wirkt optisch keinesfalls flüssig.

Auch bei den Gegnern hat man auf optische Abwechslung gänzlich verzichtet und wird mit diversen Wellen an Klon-Gegnern konfrontiert. Zwar hat man eine Reihe von verschiedenen Gegnern, dies erkennt man hauptsächlich aber nur daran, dass kurz vor dem Kampf kurz der Name angezeigt wird. Einzige wirkliche Abwechslung bieten hauptsächlich die ,,Boss-Fights" gegen wirklich gigantische Monster. Leider finden wir auch hier wieder etwas zu meckern, denn das Erlegen der Boss-Gegner passiert eigentlich immer nach dem gleichem Schema-F - Abwarten, auf die Rüstung des Gegners einprügeln, bis sie Kaputt ist oder der Gegner ,,erschöpft" ist und dann ein Spezialangriff. Ziemlich langweilig auf Dauer und noch schlimmer: Langwierig! Boss-Fights dauern gerne schon mal bis zu 10 Intervalle, dieses Schemas.

Auch die frei schwenkbare Kamera, welche der Übersichtlichkeit dienen sollte, sorgt eher für das Gegenteil und führt den Spieler durch Unübersichtlichkeit in die Verzweiflung. Egal, wie man es dreht oder wendet, irgendetwas ist dann nicht im Fokus. Diese Unübersichtlichkeit in Kombination mit den kaum voraussehbaren Drehungen von Thor, machen dieses Spiel zu einem der unübersichtlichsten ,,Hack n Slay" Spiele.

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Fazit

Erschöpft nach diversen Stunden lassen wir den Hammer fallen und kommen nun zum Fazit. Thor - God of Thunder könnte ein so schöner klassischer Hack n Slay Titel sein, kann aber aufgrund diverser technischer Mängel und einer zu schwachen Atmosphäre nicht überzeugen.

Viel mehr schleicht sich sehr schnell der Frust ein, weil es ein sich immer wiederholender Prozess ist. Boss-Kämpfe fallen gleich aus, Gegnerhorden sehen gleich aus und die Steuerung ist ein Kampf mit dem Controller.

Ein weiter Titel, welcher in die Schublade ,,schlechte Filmadoption" fällt und das trotz des vorhanden Potentials. Thor - God of Thunder ist ein Vollpreistitel, welcher insgesamt leider nicht mit genügend Leistung überzeugen kann um den Preis zu rechtfertigen.


Bewertung

Pro

  • Offizielle Lizenz zum Film

Contra

  • Unübersichtliches Gameplay
  • Technisch nicht ausgereift
  • Veraltete Grafik mit Fehlern

Grafik 4 von 10
4/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
5

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