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Die XCOM-Reihe kannte viele Spiele, doch mit ,,The Bureau" kommt ein Neues, das aus der Reihe fällt. Kein Strategiespiel, sondern ein actionreicher Shooter soll die Hintergründe hinter der geheimnisvollen XCOM-Organisation aufdecken und zeigen, wie es zu der Alieninvasion kam. Gepaart mit Strategieelementen verspricht The Bureau eine spannende Story und wir erläutern in unserem Bericht, in welcher Hinsicht das Spiel seinen Erwartungen gerecht wird.

Alles begann im Jahre 1962... und bleibt unerklärlich

Die XCOM-Reihe spielt traditionell in der Zukunft. Eine geheime Organisation namens XCOM kämpft im erbitterten Kampf gegen Aliens - ähnlich wie die Men in Black aus dem gleichnamigen Kinofilm, nur nicht so dezent zurückhaltend. Denn die Invasion der Außerirdischen ist weit vorangeschritten. ,,The Bureau: XCOM Declassified" beginnt 1962 mit einem Anschlag extraterrestrischer Kräfte auf das Weiße Haus und die USA im Allgemeinen. Ihr schlüpft in die Rolle von Carter, einem beauftragten Geheimagenten, der vom Bureau (Anlehnung an das FBI, das Federal Bureau of Investigation) angeheuert wird, der Sache auf den Grund zu gehen.

Das Spiel fängt actionreich an, erzählt aber erst in vielen Zwischensequenzen... nichts. Bzw., eine wirkliche Erklärung bleibt das Spiel euch schuldig. Das ist dann auch der Eindruck, der beim Weiterspielen bleibt: Nichts wird wirklich erläutert oder sinnvoll erklärt. So gibt es zwischen dem Action-Gameplay (dazu gleich mehr) immer wieder Passagen, welche die Story vorantreiben sollen, es aber nicht tun. So könnt ihr euch zwischenzeitlich im Hauptquartier der XCOM-Organisation aufhalten und mit verschiedenen Personen quatschen. Mehr als ,,Das wissen auch nicht genau" kriegt man bei der Frage nach dem ,,Warum greifen uns diese Aliens an?" aber aus keinem Wissenschaftler raus.

Genauso wenig wird gezeigt, woher diese Laserwaffen oder die Technologie hinter Carters Spezialfähigkeiten kommen. Es gibt zwar ein Labor und eine Technikabteilung, aber sie liefert keine Erklärungen, sie ist nur hübsch anzusehen. Bureau begnügt sich mit ,,Das ist nun freigeschaltet und kann nun benutzt werden."; dabei hätte das Spiel so viel Potential eine viel reichere und komplexere Erklärung zu geben. Das gilt nämlich auch für die Waffen oder die Ausrüstung, die ihr bekommt. Warum könnt ihr jetzt plötzlich Laserwaffen benutzen? Keine Ahnung, es ist halt so. Und wirklich abwechslungsreich sind die verschiedenen Waffen auch nicht - ein relativ banale Auswahl an Scharfschützengewehren, Maschinenpistolen und Schrotflinten.

Strategisch mit dem Schlachtfokus

Zwischen den Storypassagen bietet das Herzstück von Bureau strategische Action. Diese Passagen sind immer aufgebaut in dem ihr ein Schlachtfeld mit diversen Deckungsmöglichkeiten und Munitionsnachschüben habt - auf der einen Seite befindet ihr euch, auf der anderen Seite eure Gegner, die Aliens. Mit euch kämpfen noch zwei weitere Agenten. Diese könnt ihr selber zusammenstellen (es gibt fünf verschiedene Klassen), anpassen und bekommen ebenfalls Erfahrung und leveln auf.

Das reine Singleplayer-Gameplay spielt sich dann folgendermaßen: Ähnlich wie andere Deckungsshooter (z.B. Gears of War) könnt ihr euch hinter der Deckung verschanzen und angreifen, gleichzeitig könnt (und müsst) ihr aber euren Team-Agenten Anweisungen geben. Sie agieren zwar auch autonom, aber mit Anweisungen funktioniert es definitiv besser. Indem ihr B drückt, aktiviert ihr den ,,Schlachtfokus". Dies versetzt das Spielgeschehen in eine Art Superfokus und gibt euch die Möglichkeit, Befehle zu erteilen oder Spezialfähigkeiten zu aktivieren.

Ihr könnt euren Agenten befehlen, dass sie die Gegner flankieren sollen (lenkt sie gezielt irgendwo hin), einen bestimmten Gegner angreifen, oder Fähigkeiten einsetzen. Letztere beinhalten viele coole Dinge, wie das Aufscheuchen der Gegner, Minen setzen, kritische Treffer, Schutzschilde, Geschütztürme und mehr.

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Fazit

The Bureau: XCOM Declassified fängt etwas schwach an, macht aber dann im Laufe der Story immer mehr Spaß. Das taktische Gameplay ist durchdacht, funktioniert zwar nicht immer perfekt, ist aber insgesamt sehr gut. Nervig sind Momente, in denen die Team-KI Blödsinn anstellt und ins gegnerische Feuer läuft. Die Präsentation ist mäßig, aber zweckdienlich.

Insgesamt erfährt man leider etwas zu wenig über die Story und vielleicht hätte man die vielen Passagen, in denen man nur Frage und Antwort spielt, weglassen und das Kerngameplay noch mehr verfeinern sollen. Denn die Geschichte ist zwar ganz nett und das 60er Jahre Setting ebenfalls - insgesamt kommt aber hier zu wenig Atmosphäre rüber und man überspringt schnell alles, um wieder schießen zu können. Und sogar diese Kampfpassagen wirken manchmal etwas träge.

Alles in allem kann man nur sagen, dass The Bureau kein schlechtes Spiel ist, es aber hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Hätte man das Ganze noch offener und komplexer gestaltet, sowie der Story etwas mehr Sinn eingeflößt, so wäre das Spiel sicherlich spannender geworden. So kann man es nur XCOM-Fans ans Herz legen, die gerne mal etwas Abwechslung haben wollen. Actionfans an sich, sind aber besser mit anderen Spielen beraten.


Bewertung

Pro

  • Nette 60er-Jahre-Atmosphäre
  • XCOM-Wiedererkennungswert
  • Taktisches Gameplay mit Action

Contra

  • Mittelmäßige Präsentation mit schlechter deutscher Synchro
  • Gameplay mit Tücken und schlechter Team-KI
  • Einseitig und Story ist verwirrend

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7

1 Kommentar

XBU Zwobby Mi, 28.08.2013, 11:14 Uhr

Schade, gerade von Story her hätte ich mir mehr erhofft aber werde es wohl trotzdem irgendwann noch anspielen, das Setting gefällt mir einfach