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Gefühlte alle 2 Jahre versucht ein neuer Titel Spider-Man in der Konsolenwelt zu etablieren. Bisher wurde das Ganze von wenig Erfolg gekrönt, sieht man von Spielen ab, in denen die freundliche Spinne nur Nebenfigur war. Activision wollen mit Spider-Man Web of Shadows ein neuen Versuch starten. Lest in unserem Review, ob es gelungen ist.

Mit Pauken und Trompeten

So oder so ungefähr könnte man den Start von Spider-Man Web of Shadows beschreiben.Das Spiel startet mit einer langsamen Kamerafahrt über Spider-Man, welcher langsam und bedrückt zwischen diversen kämpfenden Personen herschlendert. Unterlegt mit Beethoven bekommt das Ganze eine ernste Stimmung und macht Hoffnung auf einen Spider-Man-Titel, der den Ernst der Comicvorlage gut aufgreifen kann.

Schnell erlangt ihr Kontrolle über den Spinnenmann und werdet in diverse Kämpfe verwickelt. Abschließend mit dem Kampf gegen Venom prügelt ihr euch so durch das Tutorial. Ja ihr habt richtig gelesen, der Lieblings-Bösewicht aller Spidey Fans Vernom ist mit im Game und das gleich am Anfang. Es hat aber guten Grund, das einer der ersten Gegner so ein dicker Hund ist, denn ihr befindet euch eigentlich schon später im Spielverlauf, daher wird nun zurückgespult und Parker erzählt euch, wie er in diese Situation geraten ist: Willkommen im Story-Modus.

Man lernt nie aus

Nachdem die ersten Kämpfe euch als Tutorial dienen, habt ihr lange nicht ausgelernt. Ihr habt quasi das Gefühl, das gesamte Game ist ein Tutorial. Es werden etliche Missionen folgen, die euch nur dazu dienen, irgendeinen Move zu lernen. Das sieht dann so aus, dass in einer Sequenz, die ihr oft nicht abkürzen könnt, ein Angriff gezeigt wird und ihr diesen dann oft (teilweise bis 20 Mal) ausführen müsst.

Auf der einen Seite ist dies eine gute Art, den Spieler nicht zu überfordern, indem er gleich zu Beginn von Moves erschlagen wird, jedoch ist es auf anderer Seite auch sehr störend für den Spielfluss. Sogar am Ende des 2. Aktes- was schon weit fortgeschritten ist- erfahrt ihr wieder neue Angriffe und Taktiken. Es kommt so nicht rüber, als wäre die Story aus einem Guss, zumal jeder neu erlernte Trick so oft benutzt werden muss, dass ihr am Ende keine Lust habt, diese Angriffe jemals wieder im Verlauf der Story zu nutzen.

Eine neues Kapitel

Toll an Spider-Man Web of Shadows ist, dass dieses Spiel an keine Serie, Comic-Reihe oder an einen Film gebunden ist, sondern schlicht und ergreifend nur an das Spiderman-Universum. Wir wurde dieses Universum also umgesetzt? Ihr habt einen Ausschnitt aus dem für Spiderman typischem New York. In diesem New York laufen haufenweise Menschen rum oder fahren mit ihren Fahrzeugen durch die Straßen. Ihr hingegen könnt euch mit Hilfe von Spinnenfäden über den Dächern der City herumtreiben und euch so auch schnell von Ort zu Ort schwingen. Hier wird oft nicht deutlich, warum die Figur genau dann, wenn ihr es gerne hättet, keine Fäden schießen kann. Soll dies bedeuten, dass die Fadenflüssigkeit leer ist?

Dazu kommt es zu unregelmäßig vor, solche Punkte werden leider nicht im Tutorial angesprochen. Ihr trefft nun verschiedene Figuren, die Spiderman-Freunden mehr oder weniger bekannt vorkommen sollten. So stiftet Cage euch z.B. an einen Bandenkrieg niederzuschlagen. Solche Missionen sind immer nach dem Schema ,,Besiege xx Gegner des Typen Y" entworfen. Schnell tritt Monotonie ein und ihr macht wirklich nur noch Aufgaben, die zur Beendigung der Story beitragen.

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Fazit

Mit jedem Spiderman-Titel steigt eine neue Hoffnung auf, es könnte endlich ein guter Titel werden. Doch selbst dieser Titel, welcher ohne Vorlage kommt, enttäuscht bitter.

Die Story ist kurz und flach. Die Synchronsprecher ziehen das Spiel ungewollt ins Lächerliche und auch optisch geht dem Spiel keiner ins Netz. Viele Elemente wie eine offene Stadt und ein EXP-System sollen fesseln, doch bleiben die meisten Features einfach unbeachtet liegen, da sie zu bedeutungslos sind.

Wer Spiderman mag, wird Spaß haben, durch die Stadt zu schwingen und sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden, jedoch lässt das Gefühl von Freiheit in der Luft hinsichtlich des absolut monotonen Gameplays schnell nach.


Bewertung

Pro

  • Höhengefühl wird gut vermittelt
  • Wahl zwischen guter und böser Seite

Contra

  • Monotones Gameplay
  • Sprachausgabe passt nicht zu den Figuren
  • Grafik schwach und verbuggt

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
6

1 Kommentar

coolinking Do, 30.10.2008, 10:21 Uhr

ja, traurig, aber wahr!

ich als spidey fan, habe die hoffnung schon lange aufgegeben jemals ein richtig gutes spidey spiel spielen zu koennen! dabei bietet die lizenz so viel.... :roll:

und DAS ist sicherlich auch der grund: die entwickler muessen bestimmt rund die haelfte ihres budgets schon fuer die lizenz allein ausgeben. und dann bleibt eben nicht mehr viel fuer die produktionskosten ....