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Es gibt Spiele, die genießen einen gewissen Kultstatus,  sind jedoch im Mainstream nicht sonderlich bekannt. Dazu gehört auch Shadow Warrior. Das viele davon nichts gehört haben, liegt vielleicht an dem schweren Stand, den ein solcher Titel bei den Jugendschützern in Deutschland hat. Nun gibt es eine Neuauflage des Titels für die Xbox One. Wir haben uns das Spiel für euch angesehen.

Du stehst auf Actionkino der 80er Jahre?


Was  die Story und die Figuren von Shadow Warrior angeht, so kommen Spieler, die Phantom Kommando wegen seiner Sprüche mochten, hier voll auf ihre Kosten. Die Story ist recht überschaubar, um nicht zu sagen zweckmäßig. Ihr schlüpft in die Haut von Lo Wang, dessen Nachname ein Slangausdruck für Penis ist und das es sich dabei um keinen Zufall handelt, machen die zahlreichen Anspielungen und Oneliner deutlich.

Wang soll für seinen Boss ein altes Samurai-Schwert besorgen. Für den Fall, dass der Besitzer auf euren Deal eingeht, hat Wang einen Koffer Geld dabei, für den Fall das er es nicht tut, hat Wang dagegen ein eigenes Schwert im Gepäck, welches das Geschafft besiegeln soll. Natürlich geht alles schief und es fließt Blut. Durch einen Zauber wird Wang dabei mit dem Dämon Hoji verknüpft, der fortan sein Sidekick und Guide durch die Dämonenwelt ist. Die Mission ist nun das Schwert zu finden, um das Tor in die Dämonenwelt wieder zu verschließen. Auf eurer Reise kämpft ihr gegen Menschen und Monster, Überraschungen gibt es dabei keine, die Story ist linear und sehr flach, sie bietet immer gerade so einen Grund von A nach B zu gehen. Positiv sticht dabei die Beziehung zwischen Wang und Hoji heraus, die an zerstrittenen Partner wie in Lethal Weapon erinnert.

So alt, dass es wieder frisch wirkt

Lange gab es kein Spiel, was so oldschool war wie Shadow Warrior. Viele Spiele werden neu aufgelegt und versuchen dabei, gezwungen modern zu sein. Einige Konzepte passen nicht in die neue Zeit, so erging es schon Silvester Stallone in Demolition Man. Ähnlich wie in diesem Film passt sich Shadow Warrior nicht an und spielt sich als wäre es immer noch 1997.

Es gibt keine regenerierende Energie, sondern Healthpacks und versteckte Rüstungen. Lo Wang kann genau wie früher so viele Waffen wie er möchte tragen, ohne Rucksack. Es gibt kein Cover System und keine kniffligen Entscheidungen. Alles was es in Shadow Warrior gibt, ist eure Figur und euer Ziel, was dazwischen steht ist Feind und wird dabei umgenietet. Hierbei geht es besonders mit dem Katana so zeigefreudig zu Werke, dass man sich gleich gegen eine Veröffentlichung in Deutschland entschieden hat. Was das Gameplay angeht, ist dieses alte System mittlerweile so rar, dass es frisch wirkt, vor allem bleibt es der Marke treu. Ich bin geneigt zu sagen, wir haben hier ein besseres Duke Nukem Forever.

Zwar gibt es ein Fähigkeiten-System, womit ihr Attribute und Waffen verbessern könnt, doch sonst ist wirklich alles oldschool,  für eine Spieldauer von acht bis zehn Stunden sogar etwas zu sehr. Denn es gibt leider auch wenig Abwechslung, während die Maps noch überraschend abwechslungsreich sind, kann man das von den Gegnern nicht sagen. Gerade mal eine handvoll unterschiedliche Gegnerarten trifft man in der Kampagne und hat man einmal alle Waffen gefunden, so gibt es wirklich nichts mehr, was den Spieler noch überrascht. Hierdurch sind die letzten zwei Stunden doch schon sehr langweilig. Man trifft quasi in jedem Raum mehrere Gegnerhorden und darf dann weiter. Vorher fällt das nicht so auf, doch wenn alle Fähigkeiten erlernt und alle Waffen gefunden sind, kommt einfach nichts mehr. Zwar sind an die zehn Stunden Spielzeit generell löblich, doch hier hätten sechs bis sieben vollkommen gereicht, alles danach spielt man ohnehin nur noch um den Abspann zu sehen. Zusatzinhalt aber kaum Mehrwert bietet noch der Arena Modus, welcher der Konsolenfassung kostenlos beiliegt.

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Fazit

Shadow Warrior ist für Freunde der derben Unterhaltung gedacht. Wer das Original gespielt hat oder wer einfach mal wieder in die Zeit zurück möchte, wo es gute Shooter nur unter dem Ladentisch gab, der darf hier gerne zugreifen. 

Generell kurzweilig insgesamt aber etwas zu lang, bietet das Xbox One Spiel alles was man für weniger als 40 Euro erwarten kann. Highlights sind das Katana als und die tollen Lichteffekte, die über die sonst durchschnittliche Performance hinweg trösten.

Wenn gerade alle glatten Shooter mal wieder den Frust aus dem Alltag nicht kompensieren können, dann könnte euch Shadow Warrior helfen. Da eine Indizierung in Deutschland durchaus denkbar ist, sollte man nicht zu lange mit einem Kauf warten.


Bewertung

Pro

  • Bleibt dem Orignal-Vorbild treu
  • Schöne Lichteffekte

Contra

  • Zum Ende zu eintönig

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

XBU Böhser Onkel Mo, 10.11.2014, 10:12 Uhr

Ich werde mir das Spiel definitiv demnächst zulegen.
Der Humor ist klasse....hat ein wenig was vom Duke.