Review zu SBK 08 Suberbike World Championship

Motorrad-Fans konnten sich jedes Jahr über ein Spiel freuen. 2006 war es Moto GP 06, letztes Jahr war es Moto GP 07 und dieses Jahr... kein Moto GP! Dieses Jahr haben wir mit Codemasters einen anderen Publisher für Deutschland am Start, ein anderes Entwicklerteam und eine andere Serie: SBK 08 Suberbike World Championship! Wir haben uns für euch in die Kurven gelegt.

Vollgas nur im Spiel

Während wir vor kurzer Zeit auf dem Nürburgring eine noch nicht fertige Version anspielen durften, fielen uns direkt die langen Ladezeiten im Spiel auf. Unsere Hoffnung, dass es sich in der Verkaufsversion anders verhalten würde, hat sich leider nicht bestätigt. Bereits zu Beginn des Spiels werdet ihr feststellen, dass der langweilige und wenig einfallsreiche Ladebildschirm euer ständiger Wegbegleiter sein wird. Es gibt nicht einmal Musik, während ihr warten müsst, einfach nur Stille und eine Grafik für das kommende Rennen mit Details zur Strecke und letztjährigen Rennergebnissen. Nunja...

Auch der erste Blick auf das Menü ist wirklich enttäuschend. Das Hauptmenü ist in einer einfachen Schrift gehalten, die Menüpunkte sind durch Strichlinien getrennt und es sieht einfach alles danach aus, als ob man hier noch nicht fertig ist. Wieso gibt es keinen schönen Buttons und mehr Pepp? Hat der Grafik-Designer des Spiels das Menü vergessen oder hat man hier den Azubi aus dem ersten Lehrjahr das Menü entwerfen lassen? Auch die Menümusik ist nur ein sich immer wiederholender Loop einer Kaufhausdudelei.

Im Hintergrund seht ihr die Garage, nunja, man kann erahnen, dass es eine sein soll. Zumindest steht dort euer Motorrad und euer Fahrer, während rechts ein leeres Regal zu sehen ist und links eine Ablage mit einem Laptop, die ebenfalls lieblos designed in die Ecke gestellt wurde. Natürlich ist das Spiel selber viel wichtiger, aber das Drumherum gehört doch auch dazu. Das scheint man hier leider völlig vergessen zu haben und drückt somit auch die Gesamtwertung Grafik nach unten, denn im Spiel selber gibt der Titel Vollgas.

Licht und Schatten

Während der Einstieg nicht besonders viel versprechend war und lieblos wirkte, umso positiver sieht es dann im Spiel selber auf der Rennstrecke aus. Die Motorräder sind bis ins kleinste Detail originalgetreu vorhanden, jeder Aufkleber, jedes Logo scheint hundertprozentig zu passen, hier haben sich die Designer richtig Mühe gegeben. Auch der Rennfahrer selber sieht während eines Rennens gut aus, zumindest solange er im Sattel bleibt.

Solltet ihr mit eurer Maschine stürzen, geht der Realismusgrad allerdings schlagartig verloren. Der Fahrer gleitet wie ein unbeweglicher Holzblock über Kiesbett oder Rasen, während das Motorrad wie ein unverwüstliches Flummi sich mehrfach überschlägt, ohne auch nur einen Kratzer zu bekommen oder Teile zu verlieren. Wer das Wort Simulation in den Mund nimmt, muss sich dann auch bei den Details daran messen lassen und ein Schadensmodell ist einfach nicht existent.

Abseits der Strecke geht es auch etwas karg zu, es fehlt an Details und die Bäume sehen nicht immer echt aus. Dafür haben das Gras und der Horizont nahezu einen fotorealistischen Charakter und ganz exzellent wird es, wenn ihr auf einer Regenpiste unterwegs seid. Der nasse Asphalt, die kleinen Pfützen und die Fontänen, die die Reifen der Renngeschosse nach sich ziehen, bringen eine echte Regenatmosphäre rüber. Das Kamerabild erhält kleine Tropfen, die dann auch noch wie vom Wind wegpustet über den Bildschirm laufen. Prima Leistung!