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Als Risen erschien, wurde es als geistiger Nachfolger zur Gothic Serie angekündigt. Leider war einzig gemeinsames Erbgut das aus dem letzten Gothic-Teil bekannte eher mangelhafte Gameplay. Nun gibt es mit Risen 2 einen Settingwechsel und somit einen neuen Versuch zu beweisen, dass deutsche Rollenspiele noch auf der Liste stehen. Mit Piraten geht es also nun wieder auf der heimischen Xbox Konsole zur Sache, nachdem PC Gamer schon lange in See stechen durften.

Auf zu neuen Ufern

Story und Setting von Risen 2 heben sich deutlich vom Vorgänger ab. Zwar geht es auch dieses Mal um die Inquisition, deren Teil ihr als Spieler unweigerlich seid, doch der Hauptfokus liegt auf den namensgebenden dunklen Gewässern. Immer wieder werden Schiffe der Inquisition durch einen riesigen Kraken angegriffen und zerstört. Es gibt kaum noch Männer, um Seefahrten anzutreten, da kommt ihr ins Spiel. Im Hauptquartier der Inquisition erfahrt ihr von einer Waffe, welche die schwarzen Mächte hinter dem Kraken zerstören können. Kurz darauf taucht eine alte Freundin auf, Tochter einer der größten Piraten und so kommt eins zum anderen.

In einer Undercover Mission müsst ihr Teil einer Piratencrew werden um so die geheime Waffe zu finden und so die Inquisition vor der Zerstörung durch den Kraken zu beschützen.

Als alter Gamer fühlt man sich zumindest in Teilen an Monkey Island erinnert so kommt ein warmes Gefühl auf, denn auch in Risen wird das Piratentum durchaus stereotypisch und überspitzt dargestellt. Wer schon als Guybrush Freude hatte, erniedrigende Aufgaben zu erledigen, um Teil einer Piraten-Crew zu werden, könnte zumindest mit dem ersten Teil der Story von Risen 2 Spaß haben.

Es werde Licht

Das Problem von Risen war teilweise die unerhört dunkle Optik. Nachts konnte man nichts mehr sehen, dies wurde in Risen 2 deutlich verbessert. Die Sonnenauf- und Untergänge spenden schönes Licht und die Inseln braten in der Sonne. Auch Nachts kann man sich gut orientieren, so ganz ist der Fluch der Vergangenheit jedoch nicht abgelegt. Zum Beispiel in Höhlen ist die Dunkelheit wieder unerträglich, da soll man für den Chef Zuckersäcke sammeln, was generell keine schwierige Aufgabe ist, könnte man diese sehen. So darf der Spieler durch die Höhle streifen und pausenlos A drücken, um einen möglichen Sack zu heben. Ein ähnliches Problem gibt es aber auch im Dschungelgestrüpp der Inseln. So konnte ich eine Quest nicht beenden, weil ich den Körper des Gegners in den Büschen nicht finden konnte und somit nicht zu dem Item kam, den ich brauchte. Aber man ist einen Schritt nach vorne gegangen, das Problem ist bei weitem nicht mehr so schwerwiegend wie es noch beim Erstling auf der Konsole war.

Die Grafik generell kann leider keinen Spieler hinter dem Ofen hervorlocken. Die Schatten sind klotzige Pixelsammlungen, die Figuren zeigen uns, wo Gaming noch vor Jahren stand, und die Texturen der Inseln sind matschig. Hinzu kommt unerhört häufiges Aufpoppen von allem, was die Umwelt so ausmacht, also vom Busch bis zu einem ganzem (storyrelevanten) Gebäude.

Was positiv auffällt, ist eindeutig der Tag- und Nachtwechsel. Wenn die Sonne auf oder untergeht, dann sieht das schon gut aus. Darüber hinaus sehen die Figuren zwar grafisch nicht gut aus, sind aber mit allen Piratenklischees behaftet und wirken so wieder nett, nicht schön aber unterhaltsam, so einen Freund hat vermutlich jeder.

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Fazit

Risen hatte viel Potential, setzte aber wenig davon um. Daher waren meine Erwartung an Teil zwei hoch, denn hier lagen alle Möglichkeiten offen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Wäre ich gemein, würde ich sagen, der Karren ist nun noch fester im Matsch als zuvor. Einzig das Beleuchtungsproblem wurde behoben, Kampfsystem und Grafik sind weiterhin hinter der Zeit.

Da die PC Version technisch besser aussieht, mag es dort nicht auffallen, wie viele kleine Macken Risen 2 hat, die Konsolen-Umsetzung bietet leider keinen technischen Schutzschild und so sind Gameplay-Unzulänglichkeiten und kleine Bugs in vollem Ausmaß zu bewundern. Zwei Dinge jedoch zeigt uns das Spiel: 1. Piraten können noch außerhalb der Disney Welt unterhaltsam dargestellt werden. 2. Die Blütezeit deutscher Rollenspiele ist einfach vorbei.


Bewertung

Pro

  • Piratenflair mit Humor
  • Gute deutsche Synchronsprecher

Contra

  • Technisch veraltet
  • Unausgereiftes Gameplay
  • Stellenweise noch immer zu dunkel und unübersichtlich

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 5 von 10
5/10
7

2 Kommentare

XBU Zwobby So, 12.08.2012, 13:16 Uhr

Risen ist wieder so ein Titel, wo jeder scheinbar andere Probleme hatte... Die Framerate war bei mir z.B. nicht so wild, dafür das Popup Problem wirklich sehr...

Das Spiel hat halt irgendwie Charme ist aber schlecht umgesetzt daher kann man es nicht komplett schlecht bewerten, denn ein Schmunzeln hat man hier und da doch

TheGreenChris So, 12.08.2012, 11:39 Uhr

Also ich habe kurz vor dem Release nur ein paar Videos bzgl. der Framerate-Einbrücke, Pop-Ups von Objekten sowie dem extremen Tearing gesehen und das hat mich so abgeschreckt, das ich mir das Spiel nicht geholt habe, dafür kommt es bei euch ja noch recht gnädig davon :)