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Welchen Weg geht die Resident-Evil-Serie und wo will sie hin? Mit dem ursprünglich auf Nintenos 3DS erschienenen Titel Resident Evil Revelations will der Entwickler Capcom zu den Wurzeln der Serie zurückkehren, die man in der Vergangenheit offensichtlich etwas aus den Augen verloren hat.  Ob dies gelungen ist, wollen wir euch in unserem Review verraten.

Die Wurzeln des Klassikers

Wer die ersten Teile der Resident-Evil-Serie gespielt hat, durfte sich an beklemmende Atmosphäre, intensive Schockerlebnisse, spannungsfördernde Kameraführung, permanentem Munitionsmangel, kniffeligen Aufgaben und spannend erzählte Geschichten erfreuen. Kaum ein Horror-Adventure konnte Resident Evil in vielen Belangen das Wasser reichen. Resident Evil war jahrelang weniger nur ein Spiel, stattdessen vielmehr ein erspieltes Erlebnis der besonderen Art.

Gerade mit den letzten beiden Ablegern, konnte Resident Evil weniger überzeugen, ging man doch zumindest teilweise Wege, die die Kernstücke eines Resident Evil vermissen ließen. Mit Resident Evil Revelations kehrt einiges aus alten Zeiten zurück. Euren Waffen mangelt es ständig an Munition, habt beängstigenden Feindkontakt und erkundet Räumlichkeiten die an das Herrenhaus aus dem ersten Resident Evil erinnern, nur dass sich diese auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff befinden. Enge verwinkelte Gänge, alte Holzböden und Tapeten aus Ur-Omas Zeiten. Lichtmangel und unzählige Kreaturen, die Bekanntschaft mit dem T-Abyss-Virus gemacht haben, sorgen für bedrückende Resident-Evil-Atmosphäre. Ihr könnt Sammelobjekte aufnehmen, mit denen ihr eure Gesundheit aufpäppeln oder eure steigende Anzahl an Waffen aufrüsten könnt.

Fast wie in alten Zeiten, nur dass die gewünschte Atmosphäre dadurch ausgebremst wird, dass ihr fast nie allein durch die Areale des düsteren Kreuzfahrtschiffes "Queen Zenobia" stiefelt, sondern so gut wie immer von einem unnütz quatschendem KI-Partner begleitet werdet. Abgesehen vom mangelhaften Unterhaltungswert eurer wechselnden KI-Begleiter, glänzen eure Kameraden mit bemerkenswert schlechten Trefferquoten in Gefechten. Dies fördert zwar den Munitionsmangel und somit auch die Angst vor den Kreaturen, bremst aber das gewünschte Feeling über die gesamte Spielzeit der 10-stündigen Kampagne unnötig aus. Somit wird dann doch wieder mehr auf Action anstatt auf Horror gesetzt. Zudem kommt echtes Sammelfieber aus Mangel an Abwechslung kaum auf und die gelegentlichen Rätseleinlagen zeigen sich als äußerst simpel und anspruchslos.

In den Bereichen Atmosphäre, Spannung, Sammeln und Rätseln kehrt man zwar zu den Wurzeln zurück, aber man greift sie nicht wirklich auf, sondern rutscht vielmehr an ihnen vorbei.

Jill Valentine und Chris Redfield in Aktion

Resident Evil Revelations weiß eine spannende Story zu erzählen. Im Mittelmeer wurde mit der Stadt Terragrigia eine Großstadt für die Zukunft erbaut, jedoch findet die Metropole ihr schnelles Ende durch die Terrororganisation Veltro, die die gesamte Stadt mit einem Virus infiziert hat. Nur die Zerstörung der Stadt konnte den Virus stoppen...dachte man.

B.S.A.A.-Agenten suchen ein Jahr später Jills ehemaligen Partner Chris Redfield, der sich auf einem Geister-Kreuzfahrtschiff aufhalten soll. Jill Valentine und ihr neuer Partner Parker durchkämmen das mysteriöse Luxusschiff, während die B.S.A.A.-Zentrale die einzelnen Informationen aller Einsatzkräfte wie ein Puzzle zusammenfügt, um der Terrororganisation Veltro das Handwerk zu legen.

Im Laufe der Kampagne steuert ihr Jill Valentine, Chris Redfield und weitere Charaktere durch zwölf Episoden, die alle mit einem "was bisher geschah" beginnen und mit einem Cliffhanger enden. So verliert die Story kaum an Fahrt und der Unterhaltungswert bleibt durchweg erhalten. Nur die Horror-Atmosphäre verliert des Öfteren ihren Reiz, weil übertriebene Balleraction den hochwertigen Nervenkitzel unnötig verdrängt. Was durch düstere, enge Gänge und plötzlich auftauchende Mutanten erzeugt wird, muss zu oft zahllos anstürmender Kreaturen weichen. Hattet ihr gerade noch 300 Kugeln in den Magazinen, steht ihr 20 Sekunden später mit leeren Händen vor dem Feind. Dann hilft nur noch das Weite suchen und das Abgrasen etlicher Räume, um Heilkräuter (es gibt nur noch die grünen Heilkräuter) und Munitionspakete zu entdecken. Damit dies erfolgversprechend geschehen kann, habt ihr einen Raum-Scanner im Gepäck, der euch die Suche nach versteckten Gütern deutlich erleichtert und so manch Unentdecktes sichtbar macht.

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Fazit

Resident Evil Revelations kann mit Resident Evil 1-4 nicht mithalten, aber Capcom ist mit diesem Titel dennoch auf einen guten Weg zurückgekehrt. Man hat zwar nicht ganz auf Horror gesetzt, der Spieler stößt zu oft auf übertriebene Ballereinlagen und wird mit flachen Rätseleinlagen konfrontiert, aber Resident Evil Revelations kommt mittels düsterer Atmosphäre und spannender Story den eigentlichen Wurzeln des Horror-Klassikers wieder näher.

Technisch keinesfalls so überzeugend wie beispielsweise Resident Evil 5, aber dafür vom Gameplay her gelungen und präzise zu steuern. Des Weiteren schafft es der aktuelle Titel, den Spieler ins Geschehen eintauchen zu lassen. Das haben gerade die letzen Vorgänger vermissen lassen. Auch der Raubzugmodus weiß zu gefallen, ist herausfordernd und kann für viele Spielstunden zu zweit sorgen.

Resident Evil Revelations können wir alten Fans der Horror-Serie durchaus empfehlen. Neueinsteigern empfehlen wir einen Blick in die Demo. Hätte man bei der Entwicklung mehr auf Technik gesetzt, wäre für diesen Titel deutlich mehr drin gewesen. Schade eigentlich...


Bewertung

Pro

  • Gelungene Kameraführung
  • Motivierender Raubzugmodus
  • Unterhaltsame Story
  • Gute Resident Evil Atmosphäre

Contra

  • Schwache Grafik und maue Technik
  • Flache Rätsel
  • Fehlender Koop-Storymodus

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Keeper_2 Di, 11.06.2013, 17:57 Uhr

hab es auf dem 3DS gerne gespielt, leider wurde die Grafik nicht gut angepasst und somit wirkt das Spiel sehr antiquirt. Schade da es am ehesten mal wieder ein echtes Resi Evil ist. Gutes Review :smt023