Review zu Rayman Origins

Wer schon länger in der Gamingwelt unterwegs ist und sich auch mit anderen Platformtiteln beschäftigt hat, dem wird Rayman ganz sicher ein Begriff sein. Nach einiger Zeit der Abwesenheit kommt nun eine wirkliche Next-Gen Umsetzung der liebevollen Figur. Getestet wurde nun das Ganze von uns, um den XBoxUsern zu berichten, was wir in Raymans Traumland gesehen haben.

Product of the 90's

1995 fing die Karriere von Rayman an. Damals gehörten friedliche Platformtitel noch zum Standard-Repertoire jeder Konsole, auch wenn dieses Bewusstsein sich veränderte, erhielt Rayman über die Jahre diverse Ableger. Die Figur mit blonden Haaren und der Abwesenheit echter Extremitäten wurde ein Markenzeichen und logischerweise immer und immer wieder eingesetzt. Bis in das Jahr 2007 hat es Rayman bis auf drei Teile und etliche Ableger wie Rayman M und das Raving Rabbids Franchise gebracht. Im Jahre 2011 startete man mit Rayman 3D einen Neustart in der modernen Generation der Konsolen, doch das wahre Next-Gen Stück haben wir jetzt unter dem Namen Rayman Origins auf dem Schreibtisch liegen.

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft soll die altbekannte Formel aus friedlicher Jump and Run Kost gemischt mit den neuesten technischen Möglichkeiten also einen Hit landen, wie es damals 1995 der Fall war. Wir können euch schon jetzt verraten, das Rayman Origins das, was es macht, wirklich gut macht. Doch ob dies reicht, um ein wirklich gutes Spiel zu liefern, beleuchten wir in den folgenden Absätzen ein wenig genauer.

Traumhaft

Handlungsort vom neuesten Rayman Abenteuer ist die Lichtung der Träume, ein Ort, an dem - wie der Name es schon indiziert - die Träume herrschen und eine ganz eigene Welt kreieren. Wichtiger Bestandteil dessen ist der Traumbläser, eine Figur, welche gerne und viel schläft. Während er dies tut, reflektiert er seine Träume auf die Lichtung der Träume. Was sich also in der Welt von Rayman Origins abspielt, ist das Produkt der Träume des Traumbläsers. Daher sind alle Figuren im Spiel abgefahren, abgefahren witzig bis abgefahren unheimlich, denn seit neuestem hat Mr. Dark seine Finger im Spiel.

Mr Dark und seine Darktoons sind Rayman Fans bereits bekannt und stellen die Antagonisten im neuesten Ableger dar. Die Darktoons stellen die Schattenseite und das verzerrte Spiegelbild der Electoons dar, welche Energiegeladen von Rayman und seinen Freunden gesammelt werden wollen. Nach und nach in 11 Welten und über 60 Leveln sammelt Rayman Electoons, verhaut Darktoons und deckt am Ende möglicherweise auf, was sich eigentlich hinter den Plänen von Mr. Dark verbirgt und wer diese Figur eigentlich im Detail ist.

Die Story von Rayman Origins könnte auch aus einem dieser Cartoons sein, die aktuell um die Weihnachtszeit gerne im TV ausgestrahlt werden. Es ist nicht gerade ein Inception, was die Kreativität angeht, dafür ist die Geschichte leicht verdaulich und kurzweilig unterhaltsam, eben genau so wie Rayman sein muss. Zeitlich spielt Rayman Origins vor dem zweiten Teil der Reihe, in einer Zeit in der die Figuren noch nicht so reif, also eher kindlicher waren. So soll die Entwicklung zu den Helden aus Rayman 2 dargestellt werden, daher auch der Titel Origins.

Einfach und fordernd zugleich

Das Schöne an Rayman Origins ist, dass es prinzipiell einfach ist, das gilt für den Schwierigkeitsgrad und vor allem für das Gameplay. Doch trotz der Einfachheit ist der Titel fordernd, der Spagat zwischen Casual-Game und Hardcore-Kost gelingt recht gut. Es ist für die Beendigung des Spieles nicht nötig, sich durch die harten Stellen des Games zu quälen, doch wer am Ende 100% des Games gesehen und alle Secrets erreicht haben will, der muss schon durch knifflige und teils frustige Stellen. Dies äussert sich in den Electoons, welche ihr sammelt, am Ende von jedem Level wird abgerechnet, für bestimmte Boni solltet ihr im Level gut gesammelt haben, da schafft ihr aber nur, wenn ihr geheime Gänge findet und euch an gefährliche Abgründe begebt.

Ich möchte noch einmal betonen, dass dies nicht zwingend notwenig ist, um das Spiel zu schaffen, man kann auch einfach durch die Levels gehen ohne sich an die extremen Gefahren zu begeben. Besonders interessant für geübte Spieler sind die Bonus-Stages, in denen ihr eine laufende Kiste durch ein Level jagen müsst. Hier funktioniert nur das gute alte Trial and Error Prinzip, denn wer nicht genau weiss, wohin er springen muss, der wird am Ende keinen Boden unter den Füßen haben.

Prinzipiell ist es also gut denkbar, dass Rayman Origins von mehreren Mitgliedern einer Familie gespielt wird, dafür gibt es dann auch verschiedene Save-Slots, so das Papa sich schön alleine mit seinen rennenden Kisten quälen kann, während das Savegame des Sohns vielleicht schon viel weiter in der Story ist, jedoch wenig Boni gesammelt hat.