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So langsam haben sich die kleinen verrückten Hasen von Rayman abgekapselt und kommen auch ohne ihren großen Bruder gut zurecht. Sie sind sogar so erfolgreich, dass sie ihre eigene Fernsehserie auf Nickelodeon bekommen haben. Passen dazu brachte Ubisoft das Spiel ,,Rabbids Invasion" heraus und fordert Groß und Klein zum Spielen mit der Kinect auf. Wir haben uns vor die Kamera gestellt und berichten euch in unserem Review, wie viel Spaß man mit den Hasen auf der Xbox One und Kinect hat.

Achtung: Hastige Hasen huschen umher!

Dreh- und Angelpunkt des Spiels sind selbstverständlich die außerirdischen Hasen-artigen ,,Rabbids". Diese naiv-kindlichen, dümmlichen Kreaturen sind einfach zum Schießen komisch und es war auch abzusehen, dass man auf der Xbox One ebenfalls wieder seinen Spaß mit ihnen haben wird. Dass der Untertitel des Spiels ,,Die interaktive TV-Show" dann aber doch so wortwörtlich zu nehmen ist, hätten wir nicht gedacht.

Denn im Prinzip besteht das Spiel lediglich aus vielen Einzelfolgen der Nickelodeon-Serie, die komplett original enthalten sind. Das Gameplay mit Kinect entsteht aus ein paar Aufgaben, die während des Abspielens der Folgen gestellt werden. Wenn z.B. eine Joggerin Klimmzüge im Park macht, werdet ihr dazu aufgefordert, diese Bewegung schnell und oft nachzumachen. Klassiker während der Folgen sind dann Dinge wie ,,Zeig auf das Objekt in der Folge, das wir dir jetzt einblenden". Hier müsst ihr, sobald das gezeigte Objekt (z.B. eine Banane, ein Schild, Müll, usw.) zu sehen ist, die Hand heben, um Punkte zu kassieren. Oft gibt es auch das ,,Mach die Pose der Rabbids nach", in welcher ihr dann vor Kinect schnell die Pose imitieren müsst, welche vorgegeben ist. Leider haben wir aber da die Erfahrung gemacht, dass Kinect manchmal etwas willkürlich diese Posen anerkennt, oder eben auch nicht. Die Rabbids mit ihren komisch kurzen Gliedmaßen bietet auch viel Interpretationsspielraum...

Wenig Spiel, mittelmäßiges Kinect, viel Lachen

Schnell erkennt man: Dieses Rabbids-Spiel ist anders, als andere zuvor. Es ist viel passiver und das tatsächliche Gameplay beschränkt sich auf ein paar kleine Interaktionen mit Kinect. Nervigerweise besteht zwar trotz Kinect-Pflicht auch eine Controller-Pflicht. Die Menüführung wird mit dem Controller gesteuert und ist - ganz nebenbei - mehr als kompliziert. Was insgesamt wohl auch negativ für das Zielpublikum ist, welches ganz klar aus Kindern besteht. Man merkt schnell: Die Aufmachung, die Gags und die winzigen, lustigen Erklärungen zum Gameplay zielen auf Kinder ab, welche durch die vielen Furz- und Rülpsgeräusche der Rabbids schnell zum Lachen gebracht werden können.

Aber hier zeigt das Spiel seine Stärke: Vier Kinder vor den Fernseher gestellt, das Spiel eingelegt und das Lachen nimmt kein Ende. Trotz der Banalität der Minispiele, welche Rabbids Invasion beinhaltet, sind sie doch extrem konkurrenzbetont und fördern untereinander den Wetteifer. Die bis zu vier lokalen Mitspieler streiten darum, wer zuerst die Hand beim gesuchten Objekt hebt oder wer sich am schnellsten einen Wolf läuft, wenn der Rabbid versucht, die Rolltreppe den falschen Weg hinaufzurennen. Da macht es dann auch nichts aus, wenn die Spiele an sich ruhiger sind. Gerade die Zwischenpausen, bei denen nicht jeder stehen muss, oder bei denen man vom Sofa aus sitzend auch mal seine Hand heben kann um Punkte zu gewinnen, sorgen für abwechslungsreichen Rhythmus im Spiel ohne ständige Hetze. Da schaut man auch mal gerne über Fehler in der Kinecterkennung hinweg.

Für Erwachsene zu schwach

Was bietet das Spiel? Für Erwachsene definitiv zu wenig. Technisch gesehen ist das Spiel nur gut, wenn die tatsächliche Serie läuft. Die nachgerenderten Folgen der Show sehen fantastisch aus, sobald das Spiel aber mal ab und zu in live Rendern und Minispielen abseits der Folge kommt, merkt man einen deutlichen grafischen Unterschied. Das wird die Kids aber wenig stören. Auch die Soundkulisse, ist, wie bereits erwähnt, durch kindliche Witze und das Gebrabbel der Rabbids auf einem Kinder-Niveau, das aber dennoch sehr unterhaltsam sein kann, wenn man sich darauf einlässt.

Umfangmäßig braucht man bei schnellem Durchspielen aller Folgen geschätzt 5-6 Stunden, um alle gesehen haben. Da ist es allerdings noch nicht vorbei. Man kann Fotos (modern ,,Selfies") mittels Kinect mit Rabbids in seinem Wohnzimmer machen, die man dann speichern und teilen. Außerdem bietet das Spiel die Möglichkeit, einzelne Minispiele zu wiederholen um Highscores zu knacken, sodass man nicht immer eine ganze Folge spielen muss, wenn man nur eine einzelne Aktivität wiederholen möchte.
Erwachsene werden aber alleine definitiv keinen großen Spaß aus dem recht redundanten Gameplay und den kindgerechten Witzen ziehen. Kinder selbst jedoch werden sicherlich Spaß haben und sich an der Fernsehserie gepaart mit ein paar witzigen Interaktionen erfreuen. Ein Dauerspaßgarant für Partys wird aber auch hier nicht aufkommen, da man schnell alles gesehen hat und andere Spiele sich in der Gruppe deutlich besser spielen lassen. Für zwischendurch sorgen die Hasen aber immer wieder für ein Schmunzeln.

Fazit

Die interaktive TV-Show wird ihrem Namen auf alle Fälle mal gerecht. Die Raving Rabbids sind nichts anderes als Minispiele gemünzt auf originale Fernsehsendungen der durchgeknallten Hasen. Ein Wüaaaaah hier und ein Rülpser da... die Folgen sind kindlich witzig und man kann sich den einen oder anderen Lacher nicht verkneifen. Das Spielen mit und vor Kinect ist dafür recht einfach, banal, funktioniert zu viert aber erstaunlich gut. Ein wenig Platz vorm Fernseher muss man zwar haben, aber aufgrund des langsamen Rhythmus des Spiels muss nicht ständig jeder auf den Beinen sein.

Kurz und knapp handelt es sich um ein Spiel für Kinder, das nur in der Gruppe und zeitweise wirklich begeistern kann. Das sich wiederholende und etwas zu simple Gameplay gepaart mit einem etwas kleinen Umfang sorgen dafür, dass es nicht wirklich der Partykracher ist, aber zwischendurch für jeden zu empfehlen ist. Wer eine junge Rasselbande zuhause hat, sollte aber in jedem Fall einen Blick drauf werfen, weil der naiv blöde Humor der Hasen gepaart mit etwas Bewegung vor Kinect jedes Kind zum Lachen bringt!


Bewertung

Pro

  • Für Kinder sehr unterhaltsam...
  • Kinect-Multiplayer mit 2-4 unkompliziert
  • Kinect-Erkennung meist recht gut
  • Naiv-blöder Humor der Rabbids

Contra

  • ... für Erwachsene etwas zu banal.
  • Gameplay sehr simpel; "Interaktive TV-Show"
  • Umfang und Abwechslung etwas gering
  • Obwohl Kinect-Pflicht auch Controller-Pflicht

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Iveau Mi, 24.12.2014, 22:12 Uhr

Das Spiel kommt auf jeden Fall auch noch in meine XBox. Der Vorgänger auf der 360 hatte an Partyabenden mit den Kids schon Spaß gemacht. Jetzt gab's erstmal Infinity 2.0, bei den Rabbids warte ich auf ein Schnäppchen Angebot ;)