Review zu Port Royale 3

Endlich mal wieder ein Wirtschafts-Strategie Spiel auf der Konsole! Port Royale 3 aus dem Hause Kalypso hat seinen Weg auf die Xbox 360 gefunden und lädt den geneigten Spieler zum Handeln, Plündern und Erobern ein. Wir haben uns für euch in die gefährlichen Gewässer begeben und mit Piraten und schmierigen Händlern gekämpft, um euch einen Einblick in die Welt von Port Royale 3 zu geben... Arrrr...

Polly will eine Flasche Rum

Wer sich unter Port Royale ein strategisches Action-Gemetzel im Freibeuter Stil von Kapitän Jack Sparrow und seiner Crew vorstellt, der ist bei Port Royale 3 falsch. Port Royale schließt eine Lücke auf der Xbox 360 und ist vielmehr eine Waren- und Wirtschaftssimulation der alten Schule. Zwar gibt es auch in Port Royale 3 Seeschlachten, Kämpfe und die ein oder andere Actioneinlage, der Fokus liegt aber ganz klar auf der Wirtschaftssimulation.

Im Hauptmenü angekommen dürfen zu allererst wählen, ob wir die knapp 15 Stunden lange Kampagne als Händler oder lieber als Abenteurer bestreiten möchten. Egal, wie ihr euch entscheidet, der Hauptteil der Geschichte ist gleich. Ihr befindet euch nämlich in der Karibik im 16. Jahrhundert und verleibt euch unsterblich in die wunderschöne Tochter des spanischen Gouverneurs. So weit, so schlecht, denn wie sollen wir unsere Angebetete nur beeindrucken und auf uns aufmerksam machen?

Als Händler erreicht ihr euer Ziel im groben durch geschickten Handel und den Ausbau der heruntergekommenen Cayman-Inselgruppen zu einer Wirtschaftsmetropole. Taucht in die Tiefen der Warenproduktion, Verkaufstaktiken und der Preisgestaltung ab. Nutzt eure Ressourcen Weise, um den größtmöglichen Profit zu erwirtschaften. Als Abenteurer hingegen geht es ein wenig - wer hätte es gedacht - abenteuerlicher zu. Eure Holde wurde von einem Haufen Piraten verschleppt und eure ehrenvolle Aufgabe ist es, sie wiederzufinden und in Sicherheit zu bringen. Zerstört hierzu Piratenverstecke und stürzt euch von einer Schlacht gegen Piraten in die nächste und organisiert Handelsblockaden, um ganze Städte zu Grunde zu richten.

In 100m bitte links abbiegen, in 50m bitte das Piratenpack versenken

Egal für welche Story ihr euch entscheidet - den Großteil der Spielzeit werdet ihr auf der erschreckend detailarmen 2D Karte der Karibik verbringen. Zwar erfüllt die lieblose Karte ihren Zweck und ermöglicht uns ein Einfaches und schnelles Erstellen von Schiffkonvois, das Optimieren von Handelsrouten oder das Be- und Entladen von Schiffen, raubt aber aufgrund seiner tristen und eintönigen Optik ein wenig Spielspaß. Denn gerade beim Herumnavigieren, Entdecken oder Retten von Schiffsbrüchigen hätten wir uns eine schöne Darstellung gewünscht. Als besonders störend empfanden wir die teilweise sehr ungenaue Darstellung der verschiedenen Inseln. Trotz guter Geographischer Kenntnisse mussten wir die ein oder andere Stadt länger suchen. Zum Teil so lange, dass schon fast ein Frustfaktor erreicht war. Eine kleine detailliertere Hilfe wäre hier vielleicht gar nicht mal so unangebracht gewesen.

Wer einen optisches Augenschmaus sucht, der wird sich zwar an der hübscheren Optik der Städte erfreuen, als Highlight können wir diese aber bei weitem auch nicht bezeichnen. Zumal wir uns 95% der Spielzeit eh, wie bereits schon erwähnt, auf der trostlosen 2D Karte von links nach rechts bewegen. Was aber auch recht angenehm ist, denn die nervige Ladepause zwischen 2D-Karte und Stadt empfanden wir schon als recht unangenehm. Darüber hinaus müssen wir sporadisch auftretende Pop-Ups bei Bewegungen innerhalb der Stadt bemängeln. Löblich und sehr angenehm ist die soundtechnsiche Untermalung im Spiel. Jederzeit im Spiel ist die Musik passend und animiert den Spieler zu weiteren Aktionen.  Einzig der Sound der Kanonen ist ein wenig ,,stumpf".