
Zum demnächst erscheinenden Animationsfilm Planet 51 darf, wie üblich, das dazu passende Videospiel nicht fehlen. So denn ist es auch keine Überraschung, dass wir für euch das Spiel zum Film getestet haben. Wir haben uns in das ferne Weltall gewagt und sind grünen Außerirdischen begegnet und können euch nun darüber Bericht erstatten, was man auf dem Planeten 51 denn so treibt.
Wir sind uns gar nicht so unähnlich...
Die Bewohner vom entfernten Planeten 51 sehen zwar grün aus und haben etwas komische Ohren und Nasen, sind ansonsten aber mit uns einerlei: Sie tragen Klamotten, fahren Autos und Fahrräder, haben typisch amerikanischen Häuser und die Nachbarschaften sehen auch bekannt aus. Doch darum geht es erst nicht. Charles Baker, gebürtiger Mensch, wird sich erst einmal auf etwas gefasst machen müssen, als er als Astronaut auf dem doch nicht unbelebten Planeten landet. Denn noch ein weiteres Detail haben die Bewohner des grünen Planeten mit uns gemeinsam: Die Angst vor Außerirdischen.
So erlebt Charles Baker sein grünes, äh, blaues Wunder, denn die grünen Bewohner haben die Idee: Wir stecken den Außerirdischen ins Museum! Auf der Flucht vor den Planet 51 Bewohnern schlüpft ihr in die Haut von Baker, aber auch Lem, einem Einheimischen der Mitleid mit dem Fremden hat. Euer Ziel ist klar: Sorgt dafür, dass Baker wieder zu seiner Raumkapsel kommt und den Planeten unbeschadet verlassen kann! Die Story orientiert sich hier sehr genau an die Filmvorlage, allerdings weicht sie selbstverständlich auch an verschiedenen Stellen von ihr ab.
Der trübe Alltag grüßt
Das Spiel selbst gestaltet sich als recht linear und beim ersten Blick erkennt man sofort, dass Kinder das Zielpublikum sind. Die Steuerung wird sehr umfangreich von der ersten Spielminute an erklärt, auch wenn sie weder komplex noch schwierig ist. Ihr steuert erst einmal Lem und eine der ersten Aufgaben, die auf euch warten, ist das Rasenmähen! So eintönig das auch klingt, so langweilig ist es auch. Ihr müsst tatsächlich auf einer grünen Fläche euch nur hin und her bewegen und den Rasen mähen. Dabei gibt es zwar Hindernisse wie einen Rasensprenger oder Blumen, die nicht überfahren werden dürfen, aber eine spannende Arbeit ist etwas anderes.
So oder so: Die Story-Missionen sind alle relativ banal. So gehört z.B. auch das Zeitungsaustragen zu einem Bestandteil von einer Aufgabe. Wenn ihr mal gerade keine Mission erfüllt, so lauft ihr frei auf dem Planeten, bzw. in eurer Nachbarschaft, umher. Da dies zu Fuß meist etwas umständlich ist, trifft man schnell auf einen großen Bestandteil des Spiels: Das Fahren. Anfangs steht euch nur ein Fahrrad zur Verfügung, später gibt es aber auch Autos und andere Karosserien freizuschalten. Mit diesen müsst ihr nicht nur von Aufgabe zu Aufgabe fahren, sondern beteiligt euch auch noch an verschiedenen Rennen oder Rennmissionen. So gilt es z.B. auch in verschiedenen Aufträgen Gegner zu verfolgen und zu rammen, und müsst so z.B. einen Comic-Dieb stellen.
Was den restlichen Verlauf der Missionen angeht, so ist das Spiel deutlich zu simpel. Es geht immer von Punkt A nach B und Abwechslung sucht man vergeblich. Optionale Aufgaben gibt es auch nicht wirklich. Ihr könnt zwar die abgeschlossenen Missionen erneut spielen und dies auch in höheren Schwierigkeitsgraden versuchen, doch bleibt es immer die gleiche Aufgabenstellung. Hier erkennt man deutlich am Aufbau der Geschichte, dass das Spiel auf Kinder zugeschnitten ist. Apropos: Von der Story versteht man, wie so oft in Film-Versoftungen, reichlich wenig, wenn man den Film (welcher ja noch nicht mal erschienen ist) nicht gesehen hat. Verwirrung ist vorprogrammiert.
Fazit
So ist es einfach mit Animationsfilm-Versoftungen: Sie taugen nichts. Jedenfalls nicht viel. Als erwachsener Spieler versucht man vergeblich, dem Spiel etwas Gutes abzugewinnen, als Kind kann man sich eventuell an der netten Story und dem geradlinigem Gameplay erfreuen.
Da aber sowohl Grafik und Sound, als auch das Gameplay an sich nicht sonderlich überzeugen können, fehlt es dem Spiel aber schlussendlich an der richtigen Atmosphäre und wirkt einfach nur billig. Auch Kindern muss man solch simple und banale Spiele nicht zumuten und man greift besser zu Alternativen. Andere Film-Versoftungen wie Triff die Robinsons in diesem Genre haben gezeigt, dass es besser geht.
Wer also nicht unbedingt ein Riesenfan vom Film ist, und auch kein Kind hat, was sich an dem Spiel erfreuen würde, sollte die Finger von Planet 51 lassen. Man riskiert, es sonst im Regal verstauben zu lassen.
Bewertung
Pro
- Story passend zum Film
- Nettes Charakterdesign
Contra
- Grafik & Sound schwach
- Missionen sehr geradlinig
- Langweiliges Gameplay
0 Kommentare