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Ori ist zurück. Dank Definitive Edition größer und besser denn je. Mit dabei sind neue Fähigkeiten, Bereiche und Geheimnisse. Wir haben uns durch den Wald geschlagen und berichten, was euch noch alles in Ori and the Blind Forest Definity Edition erwartet.

Eine Geschichte zum Verlieben... nun noch etwas mehr

In etwa ein Jahr ist es nun her, da konnten wir zum ersten Mal mit der Lichtgestalt Ori losziehen, um den sterbenden Wald von Nibel zu retten. Viel brauche ich sicher nicht erzählen zur recht traurigen, aber auch wunderschön inszenierten Geschichte. Zum einen, weil viele Xbox One-Spieler sicher den Trip gewagt haben, zum anderen weil wir diesen Abschnitt bereits in unserem früheren Testbericht behandelt haben.

Der Vollständigkeit halber muss ich aus persönlicher Sicht sagen, dass mich die Story rund um den sterbenden Wald mitsamt seiner tragischen Bewohner sehr gepackt hat. Die Präsentation ist nicht nur auf Grund des gezeichneten Stiles hervorragend, man schafft es ferner mit einfachen Mitteln und nur wenigen Zeilen gesprochenen Textes eine sehr emotionale Erzählung zu schaffen, bei der Liebe, Aufopferung und Hoffnung nah beieinander sind.

Zu diesem Punkt gibt es dank der Definitive Edition nun aber auch noch eine Erweiterung. Ein neuer Abschnitt auf der Weltkarte ermöglicht Zugang zu der Hintergrundgeschichte von Naru, jenes Wesen, das Ori in seiner schwersten Stunde auffand und selbstlos aufnahm. Dieser neuer Storyabschnitt fügt sich perfekt in die vorhandene Geschichte und vertieft die Bindung zu den liebevoll gestalteten Figuren merklich.

Mit neuen Fähigkeiten schneller zum Ziel kommen

Und wo wir schon gerade beim neuen Abschnitt waren: Eigentlich handelt es sich um zwei neue Umgebungen. Da diese aber fließend ineinander laufen kann man sie auch als einen relativ großen neuen Abschnitt ansehen. Geübte Spieler werden aber dennoch recht flott durch den gewohnt sehr gut designten – sowohl in spielerischer als gestalterischer Hinsicht – Bereich hüpfen.

Allerdings gibt es hier natürlich auch jede Menge zu entdecken. Unter anderem sogar zwei neue Fähigkeiten! Zunächst wäre das der Sprint zu nennen. Dieser lässt euch einen kurzen Abschnitt (eben) sprinten. Etwas aufgelevelt sogar als Angriff gegen Feinde oder in der Luft. Sicherlich sehr interessant für Speedrunner, allerdings auch nützlich, falls man einen Abgrund überwinden oder einen Absturz abfangen will.

Der Lichtstrahl in Aktion

Die interessantere neue Fähigkeit dürfte aber sicher der Lichtstrahl darstellen. Damit ist es möglich, kleine Lichtkugeln abzuschießen. Diese dienen aber nicht zum Angriff, vielmehr nutzen sie dem Öffnen von Türen – oder der Fortbewegung. Damit diese Fähigkeit auch nicht nur in den neuen Umgebungen zum Einsatz kommt wurde die gesamte Karte überarbeitet. Somit heißt es, bei verschlossenen Türen die Augen offen zu halten.

Durch Kombination mit dem Stoßangriff wird es aber richtig interessant. Eine Kugel in die Luft geworfen, hingesprungen und einen Angriff ausgeführt, schon kommt man in Gebiete, die vorher umständlicher oder erst zu einem späteren Zeitpunkt erreichbar waren – ebenfalls sicher auch für Speedgamer interessant.

Wie wär es mit Permadeath?

Die weiteren Neuerungen dürften Fans als auch Anfänger gleichermaßen ansprechen. Da wären zum Beispiel neue Schwierigkeitsgrade. Wählt "Leicht" und es gibt wesentlich mehr und fairer aufgeteilte Checkpoints. Ob es das Spiel allerdings merklich einsteigerfreundlicher macht – schließlich sind es die Sprungpassagen, die jede Menge Geschick erfordern – sei aber dahingestellt.

Wer Herausforderung sucht stellt entweder auf "Schwer" oder wählt gleich "Nur ein Leben". Bei letzterem ist der Name Programm – und ja, es gibt einen Erfolg für einen erfolgreichen Durchgang! Wer den Titel also bisher zu leicht fand, hat hier seine Chance das eigene Können unter Beweis zu stellen.

Ein Feature hingegen dürfte allen Spielern entgegen kommen: eine Schnellreise-Funktion. Wie ärgerlich war es, wenn man kurz vorm Ende stand, aber schon ersichtlich wurde, dass man nicht mit 100% abschließen kann, weil in einem Tempel irgendwo noch ein Item versteckt liegt. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an… naja, in der Theorie. Denn während meiner Testsession konnte ich zwar ohne Probleme in den Ginsobaum zurückkehren, an die Stelle des verlorenen Gutes kam ich aber nicht mehr zurück. Aber natürlich erleichtert der Teleport auch die Navigation in der recht großen Welt und sorgt für weniger Laufwege – falls gewünscht.

Fazit

Ori and the Blind Forest macht auch in der Definitive Edition eine hervorragende, wenn nicht sogar noch bessere Figur. Für mich persönlich war es der Arcade-Titel des Jahres 2015 und es war schön, erneut in dieser fantastisch gestalteten Welt abtauchen zu können.

Wer diese Perle bisher verpasst hat, sollte – wenn man auch nur ein wenig Spaß an Platformern, vor allem des Genres Metroidvania hat – auf jeden Fall einen Blick riskieren. Der Schwierigkeitsgrad mag zwar für ungeübte Spieler recht hoch sein, aber man wird auch von Minute zu Minute besser und geübter im Umgang mit der wirklich guten Steuerung.

Fans wissen natürlich eh, was sie erwartet. Allerdings muss man für sich selbst entscheiden, ob einem die Neuerungen erneutes Geldausgeben wert sind. Die neuen Inhalte belaufen sich auf etwa 1 – 2 Stunden Spielzeit, alles andere ist eher Gimmick. Allerdings kostet es für Besitzer ja auch "nur" 4,99 € Aufpreis. Solltet ihr den Titel noch nicht besitzen, dann gibt es eh keine Wahl mehr – dann allerdings ohne Aufpreis.


Bewertung

Pro

  • Wunderschöne Optik
  • Untermalender Soundtrack
  • Emotionale, liebevoll erzählte Geschichte
  • Knackige Herausforderungen
  • Schöne Neuerungen

Contra

  • Für Anfänger vielleicht etwas herausfordernd
  • Aufpreis, der nur Besitzern aufgedrückt wird

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Herausforderung 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

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